Spannungen auf Zypern – Türkei wirft UN inakzeptables Verhalten vor
Nach einem Angriff auf Blauhelmsoldaten auf der Mittelmeerinsel Zypern hat die Türkei das Eingreifen der UN-Friedenstruppe als «inakzeptabel» bezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Tagen wurden Blauhelmsoldaten von türkischen Zyprioten angegriffen.
- Die Türkei hat nun das Eingreifen der Friedenstruppen als «inakzeptabel» bezeichnet.
Nach einem Angriff auf Blauhelmsoldaten auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern hat die Türkei das Eingreifen der UN-Friedenstruppe als «inakzeptabel» bezeichnet.
Als Garantiestaat fordere man die UN-Soldaten dazu auf, von Handlungen und Äusserungen abzusehen, die ihre Mission auf der Insel überschatteten, teilte das türkische Aussenministerium am Samstagabend mit.
Schwere Spannungen
Am Freitag war es auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern zu den schwersten Spannungen seit Jahren gekommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hatten türkisch-zyprische Sicherheitsleute Soldaten der UN-Friedenstruppe angegriffen, nachdem diese versucht hatten, den Bau einer nicht genehmigten Strasse durch die Pufferzone zwischen den beiden Inselteilen zu verhindern. Die Führung der UN-Friedenstruppe und die Europäische Union hatten den Vorfall scharf verurteilt.
Zypern ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Die Pufferzone zwischen den beiden Teilen der Insel wird von Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen überwacht.
Der Zwischenfall ereignete sich UN-Angaben zufolge innerhalb dieser Zone in der Nähe von Pyla (türkisch: Pile). Die Verbindungsstrasse soll zwei türkisch-zyprische Dörfer miteinander verbinden.
Die Türkische Republik Nordzypern (KKTC) im Norden der Insel wird nur von der Regierung in Ankara anerkannt. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht und Regelwerk gelten, so lange es keine Lösung gibt, nur im Südteil der Inselrepublik.