Staufen: Missbrauchter Bub braucht laut Polizistin Zeit und Hilfe

Keystone-SDA
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Deutschland,

Nach dem jahrelangen Missbrauch benötigt der Bub nach Ansicht der Polizei jahrelange Hilfe. Für eine psychologische Betreuung sei es aber noch zu früh.

Die Mutter des Jungen und ihr Lebensgefährte (beide Gesichter unkenntlich gemacht) stehen seit vergangener Woche vor Gericht. Am Donnerstag sprach den Knabe betreuende Beamtin vor dem Gericht über seinen Zustand.
Die Mutter des Jungen und ihr Lebensgefährte (beide Gesichter unkenntlich gemacht) stehen seit vergangener Woche vor Gericht. Am Donnerstag sprach den Knabe betreuende Beamtin vor dem Gericht über seinen Zustand. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der betreuenden Polizistin ist der Bub aus Sraufen nicht bereit für eine Therapie.
  • Der Beamte der die Filme der Taten auswertete, sagt «Es wurde immer noch schlimmer» .
  • Da die Beweisaufnahme länger als geplant dauert, kommt das Urteil erst im Juli.

«Es braucht noch ein bis zwei Jahre, bis er eine Therapie ansatzweise beginnen kann.« sagte eine Polizeibeamtin am Donnerstag vor dem Landgericht Freiburg. Derzeit sei der Junge damit beschäftigt, «in seinem neuen Leben anzukommen.« Dafür solle ihm Zeit gegeben werden. Dabei werde er, auch von der Polizei, unterstützt. Den Angaben zufolge lebt das Kind inzwischen bei einer Pflegefamilie.

Der Junge soll mehr als zwei Jahre lang von Männern aus dem In- und Ausland vergewaltigt worden sein. Die 48 Jahre alte Mutter des Kindes und ihr 39 Jahre alter Lebensgefährte sollen ihn hierfür im Internet angeboten und Geld kassiert haben. Es gibt insgesamt acht Verdächtige.

«Es wurde immer noch schlimmer»

Die Taten, die den Angaben zufolge von Anfang 2015 bis Herbst 2017 dauerten, wurden von der Mutter und ihrem Partner gefilmt und die Filme weitergeleitet. «Es ist schwer und schlimm, diese Sachen zu sehen», sagte ein Polizeibeamter, der Filme ausgewertet hat. «Ich dachte, es kann nicht noch schlimmer werden. Und es wurde immer noch schlimmer.»

Auf die Verbrechen angesprochen, sei er «verschlossen». Er höre zwar zu, äussere sich aber nicht zu Taten oder mutmasslichen Tätern. Vor Gericht aussagen wolle er nicht. Anfangs habe er noch nach seiner Mutter gefragt, dies tue er nun nicht mehr.

Der Vorsitzende Richter Stefan Buergelin muss die Urteilsverkündung verschieben.
Der Vorsitzende Richter Stefan Buergelin muss die Urteilsverkündung verschieben. - dpa

Urteil später als geplant

Ein Urteil in diesem Fall soll es im Juli geben, wie der Vorsitzende Richter Stefan Bürgelin am Donnerstag erklärte. Die Beweisaufnahme dauere länger als geplant. Deshalb werde es an diesem Freitag, wie ursprünglich terminiert, noch kein Urteil geben. Die Staatsanwaltschaft will nach eigenen Angaben langjährige Haftstrafen sowie Sicherungsverwahrung erreichen.

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