Streiks von Seeleuten zwingen Touristen zum Verbleib auf griechische
Streik auf Griechenlands Inseln: einige Matrosen lassen keine Touristen mehr an Bord: Sie demonstrieren gegen ihre Arbeitsbedingungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf griechischer See verkehren derzeit weniger Touristen.
- Nicht, weil sie nicht wollen: Einige Matrosen haben ihre Arbeit abgelegt.
- Mithilfe einer Gewerkschaft machen sie auf die schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam.
Wegen eines Streiks des Fährpersonals haben am Montag zahlreiche Urlauber auf Inseln in Griechenland festgesessen. Touristen und Einheimische konnten ihren Weg aufs Festland nicht antreten, nachdem die einflussreiche Gewerkschaft der griechischen Seeleute (PNO) zum Ausstand aufgerufen hatte. Ein Hafenpolizist sagte, es gebe «keine Fährverbindungen zu den wichtigsten Häfen des Landes». Viele Urlauber konnten deshalb ihre Flüge nicht erreichen.
Am Sonntag waren zusätzliche Fähren eingesetzt worden, um den Inselbesuchern und Einheimischen vor dem Streik die Reise aufs Festland zu ermöglichen. Die PNO sprach am Montag von einer grossen Beteiligung an der Arbeitsniederlegung und kündigte eine Fortsetzung an. Ab Dienstagmorgen um 05.00 Uhr MESZ werde ein weiterer 24-stündiger Streik folgen.
Dummer Zeitpunkt: Ende der Sommerferien
Die Aktion kommt ausgerechnet zum Ende der Sommerferien in Europa. Der Branchenverband SEEN erklärte, der Ausstand habe zu «ernsten Problemen» geführt. Touristen sässen auf abgelegenen Inseln fest und hätten keine Möglichkeit, ihre gebuchten Flüge nach Hause anzutreten. Hotels bekamen die Auswirkungen des Streiks durch Stornierungen zu spüren, ausserdem gelangten wichtige Lieferungen nicht zu den Inseln.
Die Seeleute-Gewerkschaft fordert nach Jahren der Sparpolitik fünf Prozent mehr Lohn. Die Arbeitnehmer lehnen dies ab. Sie haben trotz eines wirtschaftlichen Aufschwungs ein Prozent mehr Lohn im September Jahr und ein weiteres Prozent im kommenden Juni angeboten.