Bodensee

Suche nach ausgebüxtem Affenmännchen in Salem am Bodensee

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Ein junger Berberaffe sorgt für Aufsehen, nachdem er aus einem Tierpark am Bodensee ausgebrochen ist.

Affenberg
Ein Berberaffen-Baby liegt vor seiner Mutter. Das Jungtier wurde am 02.05.2020 auf dem Affenberg geboren. (Archivbild) - dpa

Ein aus einem Tierpark nördlich des Bodensees ausgebüxter Jungaffe hat grosses Aufsehen in der Region erregt. Zunächst war unklar, wo sich das Männchen aufhielt.

Er war aus einem Gehege des Affenbergs Salem ausgebrochen und am Freitagvormittag in Uhldingen-Mühlhofen neben der Bundesstrasse 31 gesehen worden, welche die Bodenseeregion mit dem Schwarzwald verbindet. Parkleiter Roland Hilgartner sprach von einem Rekord in seinen 17 Jahren Amtszeit: «So weit war noch nie einer weg.»

Es komme zwar nicht oft vor, dass einer der Berberaffen aus dem Parkgelände entwischt. Wenn aber bei einem Unwetter ein Baum auf den Zaun falle, könne das mal passieren, sagte Hilgartner. Auch in diesem Fall geht der Parkleiter davon aus, dass der Ausreisser eine kleinere Lücke zwischen Kronen der Bäume inner- und aussenhalb des Geheges nutzte. «Wenn sie ein bisschen sportlich sind, können sie da schon rüberspringen.»

Der Zaun sei so konzipiert, dass die Tiere eigentlich nicht nach draussen gelangen können – wohl aber von aussen zurück ins Gehege klettern. Es sei auch üblich, dass sie zurückkommen. «Der Druck, bei der Gruppe zu sein, in der vertrauten Umgebung, ist gross», sagte Hilgartner.

Überlebensfähig dank reichlich Nahrung

Allerdings könnte der namenlose Affe nach seiner Einschätzung gerade jetzt auch gut jenseits des Affenbergs überleben. Es gebe viel pflanzliche Nahrung, die Tiere frässen darüber hinaus Insekten. Zumal Flora und Fauna dies- und jenseits des Zauns sich nicht unterscheiden, so Hilgartner. «Und vielleicht findet er auch den einen oder anderen Apfel in den Plantagen.» Erst im Winter müsste man zufüttern, erklärte der Parkleiter.

Die Polizei und Mitarbeitende des Affenbergs hatten am Freitag versucht, das Jungtier mit Futter von einem Baum zu locken. Doch der Primat flüchtete in ein grösseres Waldstück.

Die graubraunen Berberaffen stammen aus Gebirgsregionen Marokkos und Algeriens und stehen auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN.

Weltweit wird der Bestand nach Angaben des Parks auf weniger als 8000 Exemplare geschätzt. Am Affenberg leben knapp 200 Tiere auf einem 20 Hektar grossen Waldstück wie in freier Wildbahn. Besucherinnen und Besucher können durch das Gehege gehen und den Affen so recht nah kommen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #2937 (nicht angemeldet)

Neben den Pockenerkrankungen des Menschen gibt es auch bei einer Reihe von Tieren durch verwandte Viren ausgelöste Erkrankungen. Die ebenfalls durch Orthopox-Viren hervorgerufenen Tierpocken – die sogenannten „Säugerpocken“ wie Kuhpocken, Affenpocken, Kamel-, und Mäusepocken – sind, mit Ausnahme der Mäusepocken, prinzipiell auch für den Menschen pathogen. Sie sind also Zoonosen und daher meldepflichtige Tierkrankheiten, lösen aber meist nur leichte Erkrankungen aus. Die übrigen durch Pockenviren hervorgerufenen Tierkrankheiten wie Schweine-, Schaf- und Ziegen-, Euter- und Vogelpocken, Myxomatose, Kaninchenfibromatose, Stomatitis papulosa der Rinder sind dagegen streng wirtsspezifisch und für den Menschen ungefährlich.

User #5950 (nicht angemeldet)

Waren die Kommentare zu unangenehm, dass man den Artikel jetzt das zweite mal bringt?

Weiterlesen

1 Interaktionen

Mehr Bodensee

Mehr aus Deutschland