Lawine

Suche nach Verschütteten in Italien wieder aufgenommen

AFP
AFP

Italien,

Die Suche nach den Opfern des Gletscherbruchs in den italienischen Alpen ist am Montagmorgen wieder aufgenommen worden.

Italien.
Die Suche nach den Verschütteten des Gletscherbruchs geht weiter. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag ist in Italien ein Teil eines Gletschers abgebrochen.
  • Dies verschüttete und tötete sechs Wanderer.
  • Am Montag wurde die Suche nach den Vermissten wieder aufgenommen.

Nach dem tödlichen Gletscherbruch in den italienischen Alpen ist am Montag die Suche nach möglichen weiteren Verschütteten fortgesetzt worden. Seit dem frühen Morgen setzten die Einsatzkräfte auf der Marmolata in den Dolomiten Drohnen mit Wärmebildkameras für die schwierige Suche nach Überlebenden ein. Das sagte der Bürgermeister von Canazei, Giovanni Bernard, der Nachrichtenagentur AFP.

Bei dem Einsatz handele es sich um «eine gefährliche Situation», hob der Bürgermeister hervor. Auch Hubschrauber waren im Einsatz, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Italien
Aufgrund der warmen Temperaturen löste sich ein Teil des Gletschers ab. - Keystone

Nach Rekordtemperaturen in dem Gebiet war am Sonntagnachmittag ein Teil des Marmolata-Gletschers abgebrochen. Eine Lawine aus Schnee, Eis und Gestein ging nieder. Mindestens sechs Menschen starben, mindestens acht weitere wurden verletzt.

Nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa waren mindestens drei Italiener und ein Tscheche unter den Opfern. Die Zahl der Vermissten stieg laut Nachrichtenagentur Ansa auf 17.

Weitere Teile des Gletschers könnten sich lösen

Nach Anbruch der Nacht wurde die Suche mit Hubschraubern und Spürhunden am Sonntagabend ausgesetzt. Es wurde befürchtet, dass sich weitere Teile von dem Gletscher lösen könnten. Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Umgebung des Gletschers aufgehalten hatten, war am Montag weiter unbekannt. Das sagte die Sprecherin der Rettungskräfte, Michela Canova, AFP.

Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi sprach den Opfern und ihren Familien im Kurzbotschaftendienst Twitter sein «aufrichtiges Mitgefühl» aus. Er kündigte einen Besuch des Unglücksortes an.

Italien
Ministerpräsident Mario Draghi - Keystone

In Canazei trafen laut Ansa am Montag erste Verwandte von Vermissten ein, um bei den Rettungsdiensten nach Informationen zu ihren Angehörigen zu fragen. Die Behörden ermitteln derzeit nach Haltern von Autos, die auf dem Parkplatz abgestellt wurden, der hauptsächlich von Bergsteigern genutzt wird.

Gino Comelli vom Alpenrettungsdienst beschrieb in der Zeitung «Corriere della Sera» die Wucht der Naturkatastrophe: «Wir haben zerfetzte Leichen gefunden in einem formlosen Strom aus Eis und Geröll, das sich über tausend Meter erstreckte.»

«Meer aus Eis»

Stefano Dal Moro, der in der Nähe gewandert war, sagte der Zeitung, es sei «ein Wunder», dass er und sein Begleiter überlebt hätten. «Es gab einen dumpfen Lärm, dann kam ein Meer aus Eis herab. Es ist nutzlos zu rennen, Du kannst nur beten, dass es nicht Deinen Weg kreuzt.» Er und sein Begleiter hätten sich hingekauert und einander «fest umarmt, als das Eis vorbeirauschte».

Der Marmolata-Gletscher ist der grösste Gletscher in den Dolomiten. Er befindet sich auf der Nordseite der Marmolatagruppe, die in den Provinzen Trient und Belluno liegt. Die Eisplatte brach in der Nähe von Punta Rocca an der Aufstiegsroute zum Gipfel.

Weiterlesen

Italien
2 Interaktionen
Sechs Tote
5 Interaktionen
Poschiavo GR
D
Strände & Co.

MEHR IN NEWS

Ukraine Rettungskräfte Trümmer Kostjantyniwka
In Ostukraine
Atomverhandlungen
1 Interaktionen
Atomprogramm
Erdbeben Istanbul
4 Interaktionen
Ernorme Schäden

MEHR LAWINE

Grand-St-Bernhard
1 Interaktionen
Lawine
Wallis
Wegen Eisblock
Hubschrauber
Unglück

MEHR AUS ITALIEN

Kardinal Marx
4 Interaktionen
Wer wird neuer Papst?
Donald Melania Trumps Geburtstag
4 Interaktionen
«Keine Zeit»
EU-Ratspräsident Costa
1 Interaktionen
Rom
Papst Beerdigugn
19 Interaktionen
«Baute Brücken»