Swiss-Tragödie in Graz: Warum blieben zwei Notfalltüren zu?
Nach der Swiss-Notlandung in Graz bleibt der Tod eines Flugbegleiters ungeklärt. Zwei Notfalltüren blieben geschlossen – die Ursache wird untersucht.

Nach der dramatischen Notlandung einer Swiss-Maschine am Flughafen Graz am 23. Dezember 2024 starb ein 23-jähriger Flugbegleiter an Sauerstoffmangel. Der Vorfall wirft zahlreiche Fragen auf, insbesondere, warum zwei Notfalltüren während der Evakuierung nicht genutzt wurden.
Laut einem Zwischenbericht der österreichischen Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes ist unklar, ob die Türen klemmten oder absichtlich nicht geöffnet wurden.
Die «Kleine Zeitung» berichtet, dass die Ermittlungen dazu noch laufen.
Technische Probleme und Rauchentwicklung führten zur Notlandung
Die Maschine war auf dem Weg nach Zürich, als Triebwerksprobleme eine Notlandung erforderlich machten. Die Crew leitete die Evakuierung über Notrutschen ein, doch die Türen vorne und hinten rechts blieben geschlossen.
Der Bericht bestätigt, dass die Wartungsarbeiten am Triebwerk ordnungsgemäss durchgeführt wurden, doch die Ursache für den Rauch bleibt ungeklärt. «Austrian Wings» hebt hervor, dass die Schutzausrüstung der Crew im Fokus der Ermittlungen steht.
Denn frühere Zwischenfälle sollen zu ähnliche Probleme mit den Atemschutzmasken geführt haben.
Todesursache und offene Fragen zur Schutzausrüstung
Die Obduktion des verstorbenen Flugbegleiters ergab als vorläufige Todesursache einen hypoxischen Hirnschaden und ein Hirnödem, ausgelöst durch massiven Sauerstoffmangel. Laut Staatsanwaltschaft Graz wies der junge Mann zudem ein ungewöhnlich ausgeweitetes Herz und eine eitrige Bronchitis auf.
Weitere Gutachten sollen klären, ob die Atemschutzmaske korrekt funktionierte.

«Heute.at» berichtet, dass die betroffene Maschine noch mit älteren Maskenmodellen ausgestattet war, deren Funktionalität überprüft wird.
Verletzte und Sicherheitsfragen
Neben dem Todesfall gab es mehrere Verletzte: Eine Flugbegleiterin erlitt schwere Verletzungen, zwei Piloten und eine weitere Flugbegleiterin wurden leicht verletzt.
Drei Passagiere klagten ebenfalls über Atembeschwerden. «Kurier» schildert Aussagen von Passagieren, die von Panik und Atemnot berichteten.
Die Diskussion um die Sicherheit der eingesetzten Atemschutzsysteme sowie die Handhabung von Notfalltüren bleibt zentral.
Auswirkungen auf Swiss Airlines
Der Vorfall stellt Swiss Airlines vor grosse Herausforderungen. Die Lufthansa-Tochter steht unter Druck, ihre Sicherheitsstandards zu überprüfen und das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.
Die Tatsache, dass das Flugzeug trotz technischer Probleme weiterhin im Einsatz ist, wirft Fragen zur Wartung und Krisenbewältigung auf.

Swiss betonte in einer Stellungnahme, dass man alle notwendigen Massnahmen ergreife, um den Vorfall lückenlos aufzuklären. Dennoch bleiben viele Fragen offen – insbesondere zu den geschlossenen Notfalltüren und der Rolle der Schutzausrüstung bei diesem tragischen Ereignis.