Tagebuch des Krieges: Russlands Angriff auf die Ukraine

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Russland,

Mit der Invasion in die Ukraine hat Russland massive Gegenreaktionen des Westens hervorgerufen. Die Ukraine stemmt sich gegen die Angreifer. Ein Tagebuch:

Ein Autofahrer fährt an Barrikaden vorbei, die von Einheiten der Territorialen Verteidigung in der Innenstadt von Kiew errichtet wurden. Foto: Rodrigo Abd/AP/dpa
Ein Autofahrer fährt an Barrikaden vorbei, die von Einheiten der Territorialen Verteidigung in der Innenstadt von Kiew errichtet wurden. Foto: Rodrigo Abd/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Rodrigo Abd

21. Februar: Russlands Präsident Wladimir Putin erkennt die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängige Staaten an. Tags darauf stimmt das russische Parlament zu. Soldaten sollen in die Separatistengebiete entsandt werden.

22. Februar: Die EU nimmt mit Strafmassnahmen vor allem den russischen Finanzsektor ins Visier. Die deutsche Bundesregierung legt die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 auf Eis.

23. Februar: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt eine Teilmobilmachung und den Ausnahmezustand für 30 Tage an. Die Separatisten in der Ostukraine bitten den Kreml um Militärhilfe.

24. Februar: Russland greift die ehemalige Sowjetrepublik an. Die Nato aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa, schliesst aber eine militärische Unterstützung der Ukraine aus.

25. Februar: Russlands Armee dringt bis vor die Hauptstadt Kiew vor. Eine gegen Russland gerichtete Resolution im UN-Sicherheitsrat scheitert wegen des Vetos aus Moskau. China enthält sich.

26. Februar: Deutschland liefert nun doch Waffen aus den Beständen der Bundeswehr an die Ukraine. Russische Geldhäuser sollen aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen werden.

27. Februar: Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt 100 Milliarden Euro an, um die Bundeswehr aufzurüsten. Der EU-Luftraum ist für russische Flieger gesperrt. Putin versetzt die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft.

28. Februar: Moskau und Kiew sprechen erstmals seit Beginn des Krieges miteinander - ergebnislos. Russland wird von Fussball-Wettbewerben ausgeschlossen, Sanktionen im Sport folgen.

1. März: Der Fernsehturm in Kiew nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar wird mit Raketen angegriffen. Selenskyj verlangt in einem Appell an das Europaparlament die Aufnahme seines Landes in die EU.

2. März: Weitere Kämpfe um Kiew, Charkiw und Cherson. Mit historisch grosser Mehrheit verurteilt die UN-Vollversammlung den russischen Angriff. 1000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ «Stinger» aus Deutschland sind in der Ukraine angekommen.

3. März: In einer zweiten Gesprächsrunde verständigen sich Russland und die Ukraine auf humanitäre Korridore, um Tausende Menschen zu retten. Die EU will Kriegsflüchtlinge unkompliziert aufnehmen.

4. März: Ein Feuer an Europas grösstem Atomkraftwerk nahe Saporischschja schürt Ängste vor einer nuklearen Katastrophe. Für angebliche Falschinformationen über den Krieg drohen in Russland nun mehrere Jahre Haft - einige westliche Medien verlassen das Land.

5. März: Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig, eine für mehrere Stunden vereinbarte Feuerpause für einen humanitären Korridor in der Region Mariupol zu missachten.

6. März: Die Evakuierung der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol scheitert nach Angaben des Kreml und des Roten Kreuzes zum zweiten Mal.

7. März: Bei neuen Verhandlungen bekräftigen Kiew und Moskau ihre Absicht, humanitäre Korridore zu schaffen. Russland soll sich vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verantworten.

8. März: Tausende Zivilisten werden aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten gerettet. Die Lage in Mariupol ist dagegen weiter katastrophal. Die USA erlassen ein Importverbot für Öl aus Russland.

9. März: Die Bundesregierung sieht weiterhin keine Möglichkeit, Energieimporte aus Russland zu boykottieren. Russland greift eine Geburtsklinik in Mariupol an.

10. März: Ein Treffen der Aussenminister Russlands und der Ukraine im türkischen Antalya bringt keine Fortschritte. Altkanzler Gerhard Schröder spricht mit Russlands Präsident Putin in Moskau.

11. März: Die gegenseitige Angst vor einem Einsatz von Bio- und Chemiewaffen wächst. Russland attackiert Gebiete in der West-Ukraine.

12. März: Russland verstärkt seine Angriffe auf umkämpfte Städte. Aus dem Süden und Osten der Ukraine sowie aus der Umgebung der Hauptstadt Kiew werden heftige Kämpfe gemeldet.

13. März: Bei einem russischen Angriff auf einen Truppenübungsplatz bei Lwiw rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt sterben Dutzende Menschen. In Melitopol setzt Russland erstmals in einem eroberten Gebiet eine eigene Statthalterin ein.

14. März: Bei der Attacke auf einen Fernsehturm in Riwne sterben nach ukrainischen Angaben 19 Menschen. Eine russische TV-Mitarbeiterin protestiert im Staatsfernsehen vor laufender Kamera gegen den Krieg.

15. März: Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien statten Selenskyj einen Solidaritätsbesuch in Kiew ab. Die EU setzt ihr viertes grosses Paket mit Russland-Sanktionen in Kraft.

16. März: Der Internationale Gerichtshof in Den Haag ordnet das sofortige Ende der russischen Gewalt in der Ukraine an. US-Präsident Joe Biden nennt Putin einen «Kriegsverbrecher». In Mariupol wird ein Theater bombardiert.

17. März: Selenskyj spricht in einer Videobotschaft vor dem Bundestag von einer neuen Mauer durch Europa und fordert von Deutschland mehr Hilfe gegen Russland.

18. März: Russische Raketen schlagen am Flughafen in Lwiw (Westukraine) ein. Kremlchef Putin lobt am Jahrestag der Krim-Besetzung den «heldenhaften» Einsatz der eigenen Truppen, Zehntausende bejubeln ihn in Moskau.

19. März: Erstmals meldet Russland den Einsatz der Hyperschall-Rakete «Kinschal». Sie soll ein Munitionslager im Südwesten der Ukraine getroffen haben. Nach UN-Angaben sind inzwischen mehr als 3,1 Millionen Menschen auf der Flucht, in Deutschland wurden offiziell mehr als 200'000 Ukraine-Flüchtlinge registriert.

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