Tausende demonstrieren in Tirana gegen sozialistische Regierung
Anhänger der rechten Opposition in Albanien gingen in Tirana am Donnerstagabend auf die Strasse. Sie fordern den Rücktritt von Ministerpräsident Edi Rama.
Das Wichtigste in Kürze
- In Albaniens Hauptstadt Tirana kam es am Donnerstagabend zu Protesten.
- Anhänger der rechten Opposition demonstrierten gegen die sozialistische Regierung.
- Ziel sei es, Ministerpräsident Edi Rama mit den Protesten zu entmachten.
Tausende Anhänger der rechten Opposition in Albanien haben am Donnerstagabend in Tirana gegen die sozialistische Regierung demonstriert. Oppositionsführer Sali Berisha rief in seiner Ansprache Ministerpräsident Edi Rama zum Rücktritt auf.
Er warf ihm Diebstahl, Korruption und autoritäres Gehabe vor. Unter dem Motto «Albanien ist in Gefahr» waren Berishas Anhänger vor den Regierungssitz im Zentrum der albanischen Hauptstadt gezogen. Die Kundgebung verlief friedlich.
Demo sei Auftakt einer Serie von Protesten
Zuvor hatte der ehemalige Präsident und Polit-Veteran angekündigt, dass die Demonstration am Donnerstag den Auftakt einer Serie von Protesten bilden würde, die Rama entmachten sollen.
Berisha (77) war 1992 der erste frei gewählte Präsident nach dem Ende des Kommunismus. Von 2005 bis 2013 war er Ministerpräsident. Bis 2013 stand er auch an der Spitze der nationalistischen Demokratischen Partei (PD).
Nach einer Wahlniederlage gegen die Sozialisten trat er vom Parteivorsitz zurück. Im Mai dieses Jahres kehrte er an die Parteispitze zurück, nachdem er seinen Nachfolger und politischen Zögling Lulzim Basha aus dem Amt gedrängt hatte.
Rama (58) regiert seit 2013 in Albanien. Kritiker werfen ihm Bestechlichkeit, Nähe zur organisierten Kriminalität und die Unterdrückung von Medien vor.