Tausende kämpfen gegen Waldbrand in Sibirien
Ein heftiger Waldbrand wütet derzeit in Sibirien. Nun kämpfen Tausende Freiwillige gegen die Flammen.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Einsatzkräfte kämpfen in Sibirien gegen die Flammen.
- Auch das russische Militär unterstützt die Löscharbeiten.
- Bisher vernichten die Flammen bereits rund drei Millionen Hektar Wald.
In den Waldbrandgebieten in Sibirien kämpfen weiter Tausende Einsatzkräfte gegen die Feuersbrunst. Allein in der Region Irkutsk am Baikalsee wollten 4500 Freiwillige mit speziellen Feuerlöschern verhindern. So dass die Brände auf Siedlungen übergriffen, teilten die Behörden der Agentur Interfax zufolge am Samstag mit.
In schwer zugänglichen Gebieten gestalten sich die Löschenarbeiten aber äusserst schwierig. 121 Siedlungen liegen den Angaben nach unmittelbar in der Zone, wo der gesundheitsschädliche Rauch besonders stark sei.
Drei Millionen Hektar bei Waldbrand vernichtet
Der Forstverwaltung zufolge haben der Waldbrand mittlerweile eine Fläche rund drei Millionen Hektar vernichtet, so gross wie Nordrhein-Westfalen.
Am Samstag zählten die Behörden noch 174 Waldbrände auf einer Fläche von etwa 125'000 Hektar. Die meisten Feuer wüten in den Regionen Irkutsk und Krasnojarsk. Am Freitag seien weniger Feuer gelöscht worden als noch am Tag zuvor, hiess es. Auch das russische Militär unterstützt die Löscharbeiten.
Ein Experte gab der Agentur Ria Nowosti zufolge zu bedenken, dass der Einsatz von Löschflugzeugen nicht immer wirksam sei. Aus grosser Höhe sei es schwierig, die Brandherde zu treffen. Ausserdem verdunste viel Wasser.
Schaden von 36 Millionen Franken
Experten schätzten den Schaden durch den Waldbrand in der auch für das Weltklima wichtigen Taiga zufolge auf 2,4 Milliarden Rubel. Dies sind über 36 Millionen Franken. Die Menschen leiden seit mehreren Tagen unter den Auswirkungen der Brände. Sie klagen wegen des giftigen Rauchs etwa über Kopfschmerzen und Atemnot.
In Sibirien kommt es im Sommer immer wieder zu einem Waldbrand. Sie fallen diesmal aber heftiger aus als in den Vorjahren.
Zum einen ist die Lage wegen grosser Trockenheit und Hitze dramatisch. Zum anderen zünden Russen traditionell im Sommer zu Tausenden trotz Warnschildern wegen der Waldbrandgefahr Lagerfeuer an. Diese geraten dann ausser Kontrolle. Es gibt Ermittlungen wegen Brandstiftung.