Mehr Schäden wegen Bauen in Risikogebieten

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Zürich,

Die zunehmende Besiedelung von Risikogebieten treibt die Naturkatastrophenschäden hoch. Die vergangenen zwei Jahre waren für die Versicherungen teuer.

Wir im Risikogebiet gebaut, kommt es eher zu Schäden (Archivbild aus Italien).
Wir im Risikogebiet gebaut, kommt es eher zu Schäden (Archivbild aus Italien). - sda - KEYSTONE/AP/SANDRO PEROZZI

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schäden wegen zunehmendem Bauen in Risikogebieten steigen.
  • Die letzten zwei Jahre waren für die Versicherungsbranche die teuersten der Geschichte.

Insgesamt mussten die Versicherungskonzerne in den Jahren 2017 und 2018 Schäden durch Naturkatastrophen von 220 Milliarden US-Dollar bezahlen. Grund ist die zunehmende Besiedlung in Risikogebieten.

Das sei so viel wie noch nie in einem Zweijahreszeitraum, stellte der Rückversicherer Swiss Re in seiner Sigma-Studie fest, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Auch mittlere Schadenereignisse

Dabei schlagen nicht nur die Riesennaturgewalten wie Hurrikane, Erdbeben oder Winterstürme zu Buche.

Mehr als die Hälfte der Schäden sei auf kleinere und mittlere Schadenereignisse zurückzuführen. Darunter fielen etwa Hochwasser, sintflutartige Regenfälle, Sturzfluten, Schnee- und Eisstürme, Dürre oder Waldbrände.

Zu den Gründen für die steigenden Schäden durch kleinere und mittlere Ereignisse zählen das Bevölkerungswachstum, die fortschreitende Verstädterung sowie die zunehmende Konzentration von Vermögenswerten in Gebieten, die extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind.

Zunehmende Bautätigkeit auch in Waldbrandgebieten

Die fortschreitende Verstädterung, die zunehmende Bautätigkeit in Waldbrandgebieten, und die langfristigen Folgen des Klimawandels würden auch in Zukunft zu einem Anstieg der Schäden durch kleinere und mittlere Schadenereignisse führen.

Seit 1990 seien in Amerika 60 Prozent der neuen Wohnhäuser an der Schnittstelle von Wald und Siedlungsgebiet gebaut worden. Wenn da mal ein Waldbrand auflodere, verbreite der sich schnell und sei schwierig zu bekämpfen.

Die Hälfte der zehn grössten Feuersbrunstschäden in der Welt hätten sich in den vergangenen beiden Jahren ereignet.

Kalifornien Waldbrand
Waldbrand zerstörte ein Haus in Nordkalifornien (2018). - AFP/Archiv

Gesamtkosten von 165 Milliarden Dollar

Insgesamt richteten Natur- und von Menschenhand verursachte Katastrophen im vergangenen Jahr einen Schaden von 165 Milliarden Dollar an. Wovon 155 Milliarden Dollar auf Naturkatastrophen entfielen. Dies ist nicht einmal die Hälfte von 2017, als 350 Milliarden Dollar an Schäden zu beklagen waren.

Damit war 2018 ein unterdurchschnittliches Schadensjahr. Der Schnitt der vergangenen zehn Jahre liegt bei 220 Milliarden Dollar wirtschaftliche Schäden. Von den Gesamtschäden im 2018 seien rund die Hälfte versichert gewesen.

Zusammengenommen waren die Jahre 2017 und 2018 allerdings die zweitteuersten der Geschichte. Nur der Zweijahreszeitraum 2010 und 2011 hatte mit 720 Milliarden Dollar noch höhere Katastrophenschäden aufgewiesen.

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