Tausende nach Staudamm-Bruch in Norwegen evakuiert
Heftige Unwetter führten in Norwegen zum Bruch eines Staudamms. Infolge des Hochwassers müssen nun tausende Menschen evakuiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Norwegen ist infolge verheerender Unwetter ein Staudamm gebrochen.
- Tausende Menschen müssen nun infolge der Überschwemmungen evakuiert werden.
- Es wird von einer «Krisensituation nationalen Ausmasses» gesprochen.
Verheerende Unwetter in Norwegen führten zum Bruch eines Staudamms. Infolge der Überflutungen müssen nun tausende Menschen evakuiert werden.
Das Wasser sei durch die Seite des Wasserkraftwerks Braskereidfoss eingedrungen, erklärte die Polizei am Mittwoch. Der steigende Wasserpegel habe die Anlage überflutet, die nun nicht mehr in Betrieb sei. Derzeit würden jedoch «keine weiteren Massnahmen am Kraftwerk ergriffen».
Die Folgen seien derzeit nicht gravierend, erklärte der Kraftwerksbetreiber Hafslund. «Bisher sieht es so aus, als ob die Wasserumleitung durch den Staudamm gut funktioniert.»
Zuvor hatte es geheissen, dass eine Sprengung des Staudamms am Fluss Glomma, dem längsten Fluss des Landes, in Erwägung gezogen werde. Ursprünglich waren die norwegischen Streitkräfte um Unterstützung gebeten worden, weil die Staudamm-Schleusen sich offenbar aufgrund eines Stromausfalls der Generatoren nicht öffnen liessen.
In einer separaten Erklärung teilte die Polizei mit, dass sie mit der Evakuierung der Anwohner rund um den Hochwasser führenden Fluss begonnen habe. Sie arbeite zudem daran, den Wasserdruck am örtlichen Bahnhof zu verringern.
«Krisensituation nationalen Ausmasses»
Aus mehreren anderen Regionen des Landes meldete die Polizei ebenfalls Evakuierungen aus überschwemmten Gebieten. In Innlandet, einer der am schlimmsten betroffenen Regionen, waren demnach viele Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten, weil mehr als hundert Strassen durch Erdrutsche und Überschwemmungen blockiert waren.
Innlandets Regionalbürgermeister Aud Hove sprach in diesem Zusammenhang von einer «Krisensituation nationalen Ausmasses». Denn die Rettungsdienste seien vielerorts «nicht in der Lage», zu denjenigen durchzudringen, die Hilfe benötigten.
Auch die Ministerin für Justiz und öffentliche Sicherheit, Emilie Enger Mehl, erklärte, die Situation sei «in weiten Teilen des Landes sehr schwierig». Ihr Ministerium habe daher sieben zusätzliche Hubschrauber zur Unterstützung der Rettungsdienste zur Verfügung gestellt.
Norwegen und das benachbarte Schweden haben seit dem Wochenende mit den Auswirkungen von Sturmtief «Hans» zu kämpfen. Heftige Regenfälle infolge des extremen Unwetters lösten in beiden skandinavischen Ländern zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche aus.