Tausende Polizisten kontrollieren Corona-Regeln in Paris
Frankreich führt wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage wieder härtere Massnahmen ein. Tausende Polizisten sollen in Paris das Einhalten der Regeln überprüfen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich werden wieder striktere Massnahmen gegen Covid-19 eingeführt.
- 6600 Polizisten werden in Paris deren Einhaltung kontrollieren.
- Neu gilt eine landesweite nächtliche Ausgangssperre.
- Zudem werden die Schulen für drei Wochen geschlossen.
Frankreich bereitet sich auf neue landesweite Corona-Beschränkungen vor. Im Grossraum Paris sollen 6600 Einsatzkräfte die Einhaltung der Regeln überprüfen. Das teilte die Polizeipräfektur am Samstag mit.
Die neuen Regeln treten laut Regierung formal an diesem Samstag um 19 Uhr in Kraft. Dann beginnt die landesweite nächtliche Ausgangssperre, die bereits seit Monaten gilt. Faktisch gelten sie dann aber erst mit Ende der Ausgangssperre am Sonntagmorgen ab 6 Uhr.
Ausweitung auf ganz Frankreich
Änderungen gibt es nicht viele. Die härteren Massnahmen galten bereits in etlichen Gegenden Frankreichs, darunter auch im Grossraum Paris. Nun werden sie auf das ganze Land ausgeweitet.
Neu ist, dass die Pariser Polizei explizit den Strassenverkauf von Alkohol verbietet – also von Restaurants oder Bars. Auch soll verstärkt kontrolliert werden, dass sich im öffentlichen Raum nicht mehr als sechs Personen treffen.
Corona-Situation in Frankreich spitzt sich zu
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich in einer TV-Ansprache am Mittwochabend an die Menschen im Land gewandt. Er kündigte dabei die Ausweitung der Massnahmen auf das ganze Land an. Grund ist die sich zuspitzende Corona-Lage und vor allem die Situation auf den Intensivstationen in Teilen des Landes. Mehr als 400 Menschen pro 100'000 Einwohner haben sich zuletzt binnen einer Woche mit dem Coronavirus infiziert.
Konkret müssen nun die meisten Geschäfte schliessen. Der Bewegungsradius für Spaziergänge oder Sport ist auf zehn Kilometer Entfernung zur eigenen Wohnung begrenzt.
Schulen für drei Wochen geschlossen
Am Osterwochenende ist es den Menschen noch erlaubt, in eine andere Region zu reisen, um sich dort zu isolieren. Danach sind solche Reisen nur mit triftigen Gründen gestattet. Macron kündigte auch eine Schulschliessung für drei Wochen an, die Frühlingsferien im Land werden vereinheitlicht.
Die Regelungen sind deutlich weniger streng, als bei den vorangegangen beiden «Confinements». Damals brauchte man stets einen Passierschein, wenn man das Haus verliess. Für Spaziergänge war dies nur eine Stunde am Tag im Radius eines Kilometers erlaubt. Es war auch nicht erlaubt, dass sich mehrere Menschen in der Öffentlichkeit treffen.