Tichanowskaja stellt alternative Regierungsmannschaft für Belarus vor
Um die Ablösung von Machthaber Alexander Lukaschenko voranzutreiben, hat die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja eine alternative Regierungsmannschaft vorgestellt. Zwei Jahre nach der als gefälscht geltenden Präsidentschaftswahl in Belarus verkündete sie am Dienstag in der litauischen Hauptstadt Vilnius ein «Vereintes Übergangskabinett» und ernannte erste Mitglieder. Das Gremium solle die nationalen Interessen von Belarus vertreten, einen demokratischen Wandel herbeiführen und die Rechtsstaatlichkeit wiederherstellen, sagte sie. Staatliche Befugnisse hat die Gruppe nicht, sie agiert aus dem Exil. Zu ihren Mitstreitern gehören auch Oppositionelle, die früher dem belarussischen Führungssystem angehörten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Wahl am 9. August 2020 hatte sich Lukaschenko zum Sieger der Wahl ausrufen lassen und damit beispiellose Proteste in Belarus ausgelöst.
Viele sehen Tichanowskaja als wahre Siegerin des Urnengangs. Sie flüchtete nach der Wahl nach Litauen. In Belarus gibt es aufgrund massiver staatlicher Repressionen inzwischen so gut wie keine grösseren Demonstrationen mehr.