Titan: Harding-Familie erhebt Vorwürfe gegen U-Boot-Betreiber
Das U-Boot Titan ist implodiert, alle fünf Einsassen waren wohl sofort tot. Nun erheben Opfer-Angehörige schwere Vorwürfe gegen «OceanGate Expeditions».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Familie von Hamish Harding erhebt schwere Vorwürfe gegen den U-Boot-Betreiber.
- Die Küstenwache sei zu spät alarmiert worden, so Hardings Cousine.
Seit gestern Abend herrscht die traurige Gewissheit: Das vermisste U-Boot Titan ist implodiert, alle Insassen waren offenbar innert weniger als einer Sekunde tot. Nun erhebt die Familie des Abenteurer-Milliardärs Hamish Harding schwere Vorwürfe gegen den Betreiber «OceanGate Expeditions».
So sei die Küstenwache viel zu spät alarmiert worden, sagt die Cousine des Briten-Geschäftsmanns, Kathleen Cosnett (69), dem «Telegraph». «Es ist sehr beängstigend, hat es so lange gedauert, um die Rettungsmission zu beginnen. Es war viel zu lange.»
Sie war davon ausgegangen, dass drei Stunden «das absolute Minimum» darstellten. Doch die US-Küstenwache war erst am Sonntagnachmittag darüber informiert worden, dass die Titan vermisst wird. Dabei brach der Kontakt zum Mutterschiff bereits am Vormittag, ganze acht Stunden vorher, ab.
Nachdem die Familie informiert worden war, habe sie sofort versucht, Hilfe zu mobilisieren. Hardings Patensohn Robert Evans sagte, dass man umgehend das britische Aussenministerium benachrichtigt habe.
Weiter hält er fest, dass Hamish für ihn «ein unglaublicher Mann» sei. So habe der Milliardär ihn bereits im Kindesalter stets auf Abenteuer mitgenommen.
Etwa zum Tauchen oder zum Skifahren. Der «Spiegel» zitiert ihn wie folgt: «Er ist wie ein Vater für mich, ein zweiter Vater sozussagen.»