«Titan»-Unglück: Milliardärs-Witwe erbt nur Bruchteil des Vermögens

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Grossbritannien,

Die deutsche Frau des beim Unglück der «Titan» verstorbenen Shahzada Dawood erhält nur weniger als 100'000 Pfund seines Milliardenvermögens.

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Das Unglück der «Titan» geschah bereits im Jahr 2023. - dpa

Das «Titan»-Unglück vom Juni 2023 hat erneut für Schlagzeilen gesorgt. Die Witwe des verstorbenen Milliardärs Shahzada Dawood steht vor einer überraschenden Erbsituation.

Christine Dawood, die deutsche Ehefrau Geschäftsmanns, erbt nur einen Bruchteil des Milliardenvermögens ihres Mannes. «Focus Online» berichtet, dass sie lediglich 76'958 Pfund (etwa 85'720 CHF) aus dem Nachlass erhält.

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Beim Unglück der «Titan» verstarbenen Vater und Sohn Dawood. - X/@Daily Mail Australia

Der Grund für diese unerwartete Wendung? Shahzada Dawood hinterliess offenbar kein gültiges britisches Testament, wie «TAG24» meldet.

Komplexe Erbsituation

Das Nettovermögen des verstorbenen Milliardärs wurde auf etwa 285 Millionen Pfund (etwa 318 Millionen CHF) geschätzt. Der Grossteil dieses Vermögens befindet sich jedoch ausserhalb Grossbritanniens.

Christine Dawood, die in Surrey, England, lebt, erhält nach britischem Erbrecht nur den in Grossbritannien befindlichen Nachlass.

Die Situation wird dadurch verkompliziert, dass Shahzada Dawood in seinem Testament Pakistan als Hauptwohnsitz angegeben hatte. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Verteilung seines Vermögens.

«Titan-Unglück»: Erkundungstour zur «Titanic» scheiterte

Die «Titan» implodierte während einer Tauchfahrt zum «Titanic»-Wrack am 18. Juni 2023. Der Rumpf des Boots gab dem enormen Wasserdruck in etwa 3'800 Metern Tiefe nach.

Experten hatten bereits 2018 vor dem experimentellen Charakter des Tauchboots und möglichen Katastrophen gewarnt. Die Entwickler und Betreiber hatten anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet.

Kurz vor dem Unglück war die «Titan» bei einer vorherigen Fahrt wegen einer Fehlfunktion in eine Schottwand gekracht. Es ist unklar, ob die Aussenhülle danach ausreichend untersucht wurde.

Emotionaler und finanzieller Verlust

Die Witwe muss nicht nur den finanziellen Verlust verkraften, sondern auch den Tod ihres Mannes und ihres 19-jährigen Sohnes Suleman. Beide kamen bei dem Unglück der «Titan» ums Leben.

Christine Dawood steht nun vor der Herausforderung, mit dem emotionalen Verlust und den finanziellen Konsequenzen umzugehen. Die Erbsituation wirft ein Schlaglicht auf die komplexen rechtlichen Fragen bei internationalen Vermögen.

Rechtliche Implikationen

Experten weisen darauf hin, wie wichtig ein gültiges Testament ist, besonders bei grenzüberschreitenden Vermögensverhältnissen.

Würden du in einem U-Boot zur «Titanic» fahren wollen?

Der Fall Dawood zeigt die möglichen Folgen einer unzureichenden Nachlassplanung. Besonders für wohlhabende Familien mit Verbindungen zu mehreren Ländern ist dies von grosser Bedeutung.

Für Christine Dawood bedeutet dies nun, dass sie trotz des immensen Familienvermögens mit einer vergleichsweise geringen Erbschaft auskommen muss. Die rechtlichen Möglichkeiten, Zugriff auf das restliche Vermögen zu erhalten, sind unklar.

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Kommentare

User #3928 (nicht angemeldet)

Dann heisst es wohl Gürtel enger schnallen und wie Normalsterbliche legen.

User #4221 (nicht angemeldet)

Tauchboot und nicht Uboot U-Boote könne bis ca 300 meter tauchen

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