Todesfahrer in Berlin hatte psychische Probleme
Der Todesfahrer in Berlin hatte nach Erkenntnissen der Polizei in der Vergangenheit psychische Probleme.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Todesfahrer von Berlin soll an psychischen Problemen gelitten haben.
- Das ergeben erste Ermittlungen der Berliner Polizei.
- Der Mann verletzte auf dem Ku'damm 29 Menschen und tötete eine Lehrerin.
Am Mittwoch hatte der Mann seinen Kleinwagen in der belebten Einkaufsmeile Ku'damm in der westlichen Innenstadt in eine Menschenmenge gelenkt. Dabei wurde eine Frau getötet und mehrere Menschen teils lebensbedrohlich verletzt.
Psychische Probleme wahrscheinlich
«Die genauen Umstände müssen im Rahmen der laufenden Ermittlungen noch geklärt werden», sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger am Donnerstag im Abgeordnetenhaus, dem Parlament der deutschen Hauptstadt. Der jetzt 29-jährige Mann armenischer Herkunft sei 2015 in Deutschland eingebürgert worden. Bei der Polizei sei er mehrfach aufgefallen, es habe Ermittlungen gegeben wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruchs und Beleidigung.
Über politische und extremistische Taten sei nichts bekannt. «Auch im Zusammenhang mit verfassungsfeindlichen Bestrebungen ist der Tatverdächtige bisher nicht aufgefallen.» Im Auto sei kein Bekennerschreiben gefunden worden, sagte Spranger. «Im Auto wurden Plakate gefunden. Ob und inwieweit diese im Zusammenhang mit der Tat stehen, ist auch Gegenstand der Ermittlungen.» Spranger betonte: «Deshalb bewerte ich nach derzeitigem Stand das gestrige Geschehen als einen Amoklauf einer psychisch beeinträchtigten Person.»
Heute noch Verhandlung
Der Mann befinde sich im Polizeigewahrsam und werde am Donnerstag einem Richter vorgeführt, sagte Spranger. «Die Ermittlungen werden von der Mordkommission geführt und laufen auf Hochtouren.» Die Polizei habe am Mittwochabend die Wohnung des Mannes durchsucht. «Zurzeit wird sowohl das Mobiltelefon als auch der Computer sehr intensiv untersucht.»
Nach bisherigem Stand fuhr der Mann am späten Vormittag auf den Bürgersteig des Ku'damms und in eine Menschengruppe, lenkte den Wagen danach noch knapp 200 Meter weiter auf der Strasse, fuhr ein weiteres Mal auf den Gehweg und kam schliesslich im Schaufenster einer Parfümerie zum Stehen. 29 Menschen wurden dabei verletzt, 6 von ihnen lebensgefährlich und 3 schwer. Darunter waren viele Schüler einer 10. Klasse aus Hessen. Deren Lehrerin starb.