Tonnenschweres Gerüst an Pariser Kathedrale Notre-Dame wird ab Montag abgebaut
Knapp 14 Monate nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame soll das teilweise geschmolzene Gerüst auf dem Gewölbe der Kirche ab Montag abgebaut werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Höchst komplizierte Demontage auf bis zu 40 Metern Höhe.
Es handle sich um eine höchst komplizierte Demontage, die den ganzen Sommer über andauern werde, teilte die mit der Restaurierung der Kathedrale beauftragte öffentliche Einrichtung am Sonntag mit. Die Eisenkonstruktion ist 200 Tonnen schwer und besteht aus rund 40.000 Teilen.
Das Gerüst sei zunächst befestigt und auf drei Ebenen mit Metallträgern stabilisiert worden, hiess es in der Erklärung. Ein zweites Gerüst wurde den Angaben zufolge aufgestellt, um die Abbauarbeiten zu ermöglichen. Zwei Teams aus jeweils fünf Industriekletterern sollen ab Montag abwechselnd «so nah wie möglich zu den verbrannten Teilen klettern, um die übereinander geschmolzenen Metallrohre mit Säbelsägen zu zerschneiden», hiess es weiter.
Ein Grossteil der Konstruktion befindet sich auf 40 Metern Höhe. Das Gerüst war zum Zeitpunkt des Brandes im vergangenen Jahr für Restaurierungsarbeiten am Spitzturm von Notre-Dame angebracht, der bei dem Feuer jedoch einstürzte. Das Gerüst stürzte nicht ab, wurde jedoch durch die Hitze des Feuers verformt.
Wegen der Corona-Pandemie waren die Bauarbeiten an dem mehr als 850 Jahre alten Gotteshaus zwischenzeitlich ausgesetzt worden, Ende April wurden die Arbeiten fortgesetzt. Am 31. Mai gab die Gesundheitsbehörde zudem den Vorplatz vor der Kathedrale wieder für die Öffentlichkeit frei - die durch den Brand ausgelöste Bleibelastung rings um die Kathedrale existiere nicht mehr, hiess es.
Im Dachstuhl von Notre-Dame war am Abend des 15. April 2019 während der Restaurierungsarbeiten ein Feuer ausgebrochen. Grosse Teile des Daches sowie der Spitzturm stürzten ein. Als mögliche Ursache des Brandes gelten ein Kurzschluss oder eine achtlos weggeworfene Zigarette. Unmittelbar nach dem Brand hatte Staatschef Emmanuel Macron den Franzosen versprochen, die Kirche bis zum Sommer 2024 wieder aufzubauen.