Tourismus-Einbruch setzt sich in Spanien wegen Corona fort

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Spanien,

In den letzten acht Monaten besuchten vier Mal weniger Touristen Spanien als im Vorjahr. Am schlimmsten von den Corona-Folgen betroffen sind die Balearen.

Mallorca
Die Strände in Spanien blieben in diesem Sommer im Verhältnis sehr leer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der ausländischen Touristen in Spanien brach um 75,9 Prozent ein.
  • 15,7 Millionen Touristen besuchten das Land, was vier Mal weniger als im Vorjahr sind.
  • Auf den Kanaren und Balearen trägt der Tourismus zu 35 Prozent des BIP bei.

Im vom Reiseverkehr stark abhängigen Spanien hat sich der coronabedingte Einbruch des Tourismus fortgesetzt. Im August fiel die Zahl der ausländischen Besucher im Vergleich zum Vorjahresmonat um 75,9 Prozent auf gut 2,4 Millionen. Die teilte die spanische Statistikbehörde INE am Freitag mit.

Auf den Balearen mit Mallorca – der liebsten Urlaubsinsel der Deutschen – betrug der Rückgang demnach sogar 79,9 Prozent. Die Region empfing im August nur noch gut 450'000 ausländische Touristen.

Vier Mal weniger Besucher als im Vorjahr

In den ersten acht Monaten 2020 wurde Spanien von insgesamt 15,7 Millionen Touristen aus dem Ausland besucht. Das sind fast vier Mal weniger (-73 Prozent) als im Zeitraum des Vorjahres. Damals wurden gut 58 Millionen gezählt.

mallorca
Die Strände vor Mallorca blieben in dieser Saison so leer wie sonst nie. - AFP

Die Balearen erlitten im bisherigen Jahresverlauf einen dramatischen Rückgang um 85,4 Prozent auf knapp 1,5 Millionen. So schlimm erwischte es keine andere Region. Auf Platz zwei folgt Katalonien mit einem Minus von 76,5 Prozent.

Tourismus macht 12 Prozent des BIP aus

Der Tourismus trägt in normalen Jahren mehr als 12 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes bei. Auf den Balearen und auf den Kanaren sind es sogar rund 35 Prozent. Die spanische Tourismus-Branche schätzt, dass sie dieses Jahr wegen Corona Einkommenseinbussen von rund 90 Milliarden Euro erleiden wird.

Coronavirus
Spanien, Barcelona: Menschen gehen bei Sonnenuntergang auf einer Strandpromenade spazieren und treiben Sport. - dpa

Zwischen Ende Juni und Mitte Juli hatte man die Pandemie bereits als besiegt betrachtet. Nun kämpft Spanien seit Wochen wieder mit den höchsten Corona-Infektionszahlen Westeuropas. Das ganze Land einschliesslich der Balearen mit Mallorca und den Kanaren gilt als Risikogebiet. Mehrere europäische Länder verhängten Reisewarnungen sowie Zwangstests und Quarantänen für Spanien-Rückkehrer.

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