Transit nach Kaliningrad beschränkt: Kreml droht Litauen
Das Wichtigste in Kürze
- Die litauischen Transitbeschränkungen in die Russland-Exklave Kaliningrad seien «illegal».
- Der Kreml droht Litauen mit Gegenmassnahmen, falls die «Blockade» nicht aufgehoben werde.
Der Kreml hat Litauens Beschränkungen des Bahntransits zwischen der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad und dem Kernland als «illegal» kritisiert. Litauen hat seit Samstag den Bahntransit von Waren, die auf westlichen Sanktionslisten stehen, über sein Territorium nach Kaliningrad verboten.
«Diese Entscheidung ist wirklich beispiellos und stellt eine Verletzung von allem dar». So äusserte sich Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Montag. Bereits die Entscheidung der EU, überhaupt Sanktionen gegen Russland zu verhängen, sei illegal. Er sprach von einer «mehr als ernsten Situation».
Russland droht Gegenmassnahmen an
Die Transitbeschränkung habe «Elemente einer Blockade». Über eventuelle Gegenmassnahmen wollte er nichts sagen. Das russische Aussenministerium berief den geschäftsführenden diplomatischen Vertreter Litauens in Moskau ein. Der Botschafter wurde bereits im April wegen des Ukrainekriegs abgezogen.
Dabei forderte Moskau Vilnius dazu auf, die Restriktionen «unverzüglich» aufzuheben. Anderenfalls werde Russland «Massnahmen zum Schutz seiner nationalen Interessen treffen».
In Talkshows des russischen Staatsfernsehens wurde in den vergangenen Wochen mehrfach die Schaffung eines «Korridors» zur Ostsee-Exklave Kaliningrad gefordert. Das würde einen Angriff auf die dazwischen liegenden Länder Lettland und Litauen bedeuten.