Traton besiegelt Einkaufsgemeinschaft mit Hino aus Japan
Volkswagens Lastwagentochter Traton und der japanische Anbieter Hino haben ihre geplante Einkaufsgemeinschaft unter Dach und Fach gebracht.
Das Wichtigste in Kürze
- VW-Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler sprach von einem wichtigen Schritt: Mehr Lieferanten verbesserten auch die Auswahl für die Kunden.
Die Hino & Traton Global Procurement GmbH werde den Betrieb ab sofort aufnehmen, teilten beide Hersteller am Dienstag mit. Sie versprechen sich davon Vorteile bei der weltweiten Beschaffung zugelieferter Teile und den Zugriff auf mehr Lieferanten. An dem neuen Unternehmen, das sowohl in München als auch in Tokio Büros bezieht, hält Traton 51 Prozent der Anteile, 49 Prozent entfallen auf Hino. Eine «strategische Partnerschaft» hatten beide Seiten bereits im vergangenen Jahr vereinbart.
VW-Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler sprach von einem wichtigen Schritt: Mehr Lieferanten verbesserten auch die Auswahl für die Kunden. Konkurrent Daimler hatte im ersten Halbjahr doppelt so viele Lastwagen und Busse verkauft wie Traton und ist in den USA die Nummer eins. Traton setzte vor allem in Europa und Brasilien mehr Lkw ab und verbuchte ein deutliches Gewinnplus. Die Tochter mit Marken wie MAN und Scania unterhält auch mit dem amerikanischen Hersteller Navistar eine Einkaufskooperation, besonders in den Vereinigten Staaten soll Volkswagens Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen aufholen.
Laut Hino-Chef Yoshio Shimo laufen mit Traton auch Gespräche über eine Zusammenarbeit bei E-Fahrzeugen. Die VW-Nutzfahrzeugtochter will 2020 die ersten elektrischen Serien-Stadtbusse auf den Markt bringen.