Trockener Sommer treibt CO2-Ausstoss aus Energieerzeugung in Höhe
Der besonders trockene Sommer treibt weltweit Rekord-CO2-Emissionen in Energieerzeugung an. IEA fordert mehr Investitionen in saubere Energien.
Das Wichtigste in Kürze
- Der weltweite CO2-Ausstoss aus Energieerzeugung erreicht im letzten Jahr einen Rekordwert.
- Der extrem trockene Sommer ist unter anderem einer der Gründe.
- Wasserkraftwerke konnten weniger Energie liefern, fossile Energieträger wurden nötig.
Der weltweite CO2-Ausstoss aus der Energieerzeugung ist im vergangenen Jahr nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) auf einen Rekordwert gestiegen. Der Grund ist unter anderem der besonders trockene Sommer.
In den USA, China und einigen anderen Ländern hätten Wasserkraftwerke wegen extremer Trockenheit weniger Strom liefern können. Das habe einen Rückgriff auf fossile Energieträger nötig gemacht, teilte die IEA am Freitag in Paris mit.
40 Prozent des CO2-Ausstoss-Anstiegs um 1,1 Prozent auf 37,4 Milliarden Tonnen im 2023 sei durch begrenzte Wasserkraftkapazitäten verursacht worden. Emissionen aus Kohle hätten mehr als 65 Prozent des Anstiegs ausgemacht.
Einsatz erneuerbarer Energien dämmt Ausstoss
Dank der zunehmenden Verbreitung erneuerbarer Energien sei der Anstieg des CO2-Ausstosses 2023 aber geringer ausgefallen als im Vorjahr. Dies, obwohl der Energiebedarf gestiegen sei. Die Industriestaaten verzeichneten 2023 einen Rekordrückgang ihrer CO2-Emissionen, obwohl ihre Wirtschaft zulegte.
Gründe waren der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien, die Umstellung von Kohle auf Gas, eine gesteigerte Energieeffizienz und eine geringere Industrieproduktion. 2023 war das erste Jahr, in dem mindestens die Hälfte der Stromerzeugung in Industrieländern aus erneuerbaren Energien und Kernkraft stammte. Dies, IEA-Angaben zufolge.
Investitionen in saubere Energien notwendig
«Vor allem brauchen wir weitaus grössere Anstrengungen. Um Schwellen- und Entwicklungsländer in die Lage zu versetzen, Investitionen in saubere Energien zu steigern», sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Denn nach der IEA-Analyse konzentriert sich der Einsatz sauberer Energien nach wie vor auf die Industrieländer und China.
Auf diese Länder seien im vergangenen Jahr 90 Prozent der neuen Photovoltaik- und Windkraftanlagen weltweit entfallen. Und 95 Prozent der Verkäufe von Elektrofahrzeugen. Deshalb seien grössere internationale Anstrengungen zur Steigerung der Investitionen in saubere Energien in Schwellen- und Entwicklungsländern nötig, erklärte die IEA.