True Fruits beleidigt Kritiker nach Vergewaltigungswitz
Immer wieder warb der Safthersteller True Fruits mit heftiger Werbung. Doch die jüngste Kritik am Saftladen sorgt für eine neue Eskalation.
Das Wichtigste in Kürze
- True Fruits eckt mit seiner Werbung an.
- Doch von einer deeskalierenden Kommunikation hält das Unternehmen nicht viel.
Fruchtsaftgetränkehersteller True Fruits sorgt immer wieder für Aufsehen. Jüngst wurde Werbung des Smoothie-Fabrikanten kritisiert – und dieser holte mit dem verbalen Zweihänder aus. Doch der Reihe nach.
Diskriminierende Werbung könnt ihr übrigens hier melden:#truefruitshttps://t.co/NDjNW5ZrcB pic.twitter.com/lvTlhbpZpC
— Dr. Aylin Karabulut (sie/ihr) (@_aylinkarabulut) February 14, 2019
Mit Sprüchen zu den Säften wie «Schwarzvergleich», «Schafft es selten über die Grenze» oder «Unser Quotenschwarzer» bewegte sich der deutsche Getränkeproduzent schon öfters in geschmacklich fragwürdigen Gefilden. Kritiker werfen dem Getränkeproduzenten Rassismus vor.
Wenig überraschend sorgte der Spruch «Abgefüllt und mitgenommen» erneut für Aufsehen. Kritiker sehen in dem Werbeslogan die Verharmlosung von Vergewaltigung. Doch statt auf die kritischen Stimmen einzugehen, geht das 2006 gegründete Unternehmen in die Offensive.
Was wirklich nicht in Ordnung ist. #truefruits pic.twitter.com/3zUHB7RFMc
— Robert Pietsch (@ropietsch) February 14, 2019
In einem ersten Schritt teilte das Unternehmen auf Instagram eine «Stellungnahme»: Ein Clip von Jamie Foxx, der Fuck You sagt. Doch damit nicht genug: Die Verhöhnung der Kritiker ging weiter. Gestern Donnerstagabend veröffentlichte das Unternehmen eine weitere, ausführlichere Stellungnahme.
Eingeständnis der Diskriminierung?
Und die beginnt gross: «Ja, wir sind diskriminierend.» Man verweist auf den Kontext und sagt, es sei im Fall des Grenzen-Spruchs eine Absage an die österreichische Politik gewesen. Die Firma distanziert sich von Rassismus, und holt aus: Wer glaube, dass eine Firma wie True Fruits mittels ihrer Werbung Rassismus transportiere, habe wenig «Geistesschmalz».
Wegen der Kritik an der Flasche «Abgefüllt und mitgenommen» heisst es: «Was für ein kranker Dummkopf man sein muss, darin eine Befürwortung von Vergewaltigung zu lesen.» Weiter werde man auch in Zukunft Werbung betreiben, «die ein gewisses Mass an Intelligenz und Humor» voraussieht.
Die Reaktionen fallen gemischt aus. Während einige die «klaren Worte» schätzen, sprechen andere von «Trump Fruits». Auch der US-Präsident hält nicht viel von Kritik, geschwiegen denn deeskalierender Kommunikation.