Tui hofft auf Tourismus-Boom im Sommer
Tui erwartet mit dem Impfstart wieder mehr Buchungen von Reisen. Kreuzfahrtschiffe und Flieger sollen wieder ausgelastet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Tourismus-Unternehmen Tui rechnet mit einer Erholung im Sommer.
- Den Reisenden würde ein höheres Budget für Ferien zur Verfügung stehen.
- Tui plant, alle Kreuzfahrtschiffe in Betrieb zu nehmen.
Europas grösster Tourismuskonzern Tui rechnet mit einer kräftigen Wiederbelebung des in der Corona-Krise eingebrochenen Reisemarkts in diesem Jahr.
«Wir erwarten einen schon weitgehend normalen Sommer», sagte Tui-Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer «Rheinischen Post». Man werde aber «nur rund 80 Prozent so viele Flugreisen anbieten wie in den Jahren vor der Corona-Krise.»
Höheres Budget der Reisenden
In den Ferien im Juli und August sei es wahrscheinlich, dass viele Flüge auf Strecken im Mittelmeerraum schnell ausgebucht seien. Das Angebot für Mai sei zu 50 Prozent ausgebucht.
Das Unternehmen biete die meisten Reisen zwar zu den gleichen Preisen an, doch die Urlauber würden mehr für Reisen ausgeben. «Die Kunden buchen hochwertiger. Viele haben zusätzlichen Spielraum im Budget, wählen dann ein 5- statt das 4-Sterne-Hotel», sagte Joussen.
Ein Grund sei, dass Gutscheine für 2020 stornierte Reisen eingelöst werden. «Unsere Marktforschungen zeigen, dass es eine enorme Sehnsucht gibt, wieder schöne Reisen machen zu können.»
Joussen rechnet sogar damit, dass die aktuellen Impfungen alle Reiserestriktionen unnötig machen werden: «Wenn wir die besonders gefährdeten Gruppen vor einer Infektion geschützt haben, können die Einschränkungen insgesamt stark fallen.» Reiserestriktionen wären dann nicht mehr verhältnismässig.
Alle Kreuzfahrtschiffe werden eingesetzt
Der Tui-Chef kündigte an, alle 16 Kreuzfahrtschiffe des Konzerns wieder einzusetzen. Wichtigste Ziele der Kreuzfahrtschiffe würden im Sommer wohl Spanien, Griechenland, die Türkei, Zypern und Portugal sein. Auch bei inländischen Destinationen mit Autoanreise rechnet er mit hoher Nachfrage.
Erst 2022 sei allerdings damit zu rechnen, dass die Tourismusbranche sich wieder auf das Niveau des Rekordjahres 2019 erhole. 2021 werde allein wegen eines zu erwartenden noch schwachen ersten Halbjahres ein Jahr des Übergangs.