Türkei: Terrorprozess geht in Ankara in die Endphase
Das Wichtigste in Kürze
- Im Prozess um den schwersten Terroranschlag der Türkei geht es in die entscheidende Phase.
- Beim Terroranschlag von vor zweieinhalb Jahren kamen insgesamt 103 Menschen ums Leben.
Mehr als zweieinhalb Jahre nach einem der schwersten Terroranschläge in der Geschichte der Türkei geht der Prozess gegen 36 Angeklagte in die entscheidende Phase. In der Verhandlung wurden am Dienstag in der Hauptstadt Ankara unter anderem Angehörige der 103 Todesopfer gehört, wie Prozessbeobachter berichteten.
Der CHP-Abgeordnete Sezgin Tanrikulu, der mit einer Delegation von 16 Abgeordneten seiner Partei am Prozess teilnahm, sagt der Deutschen Presse-Agentur, das Urteil werde voraussichtlich erst am Mittwoch oder Donnerstag fallen und nicht, wie zunächst erwartet, schon am Dienstag.
Den Angeklagten wird unter anderem vorsätzliche Tötung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert nach Medienberichten für 14 von ihnen lebenslänglich.
Am 10. Oktober 2015 hatten sich zwei Selbstmordattentäter in der türkischen Hauptstadt Ankara inmitten einer Friedensdemonstration in die Luft gesprengt. Die Regierung macht die Terrormiliz IS verantwortlich, die sich jedoch nicht zu dem Attentat bekannte.