Über 51'000 Soldaten waren bei Nato Grossmanöver in Norwegen dabei
Vor rund einem Monat beendete die Nato ihr Manöver Trident Juncture. Die Nato spricht nun von mehr als 51'000 Soldaten, die teilgenommen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nato zieht rund einen Monat nach dem Ende des Manövers Trident Juncture Bilanz.
- Über 51'000 Soldaten, 7279 Fahrzeuge und 274 Helikopter und Flugzeuge übten in Norwegen.
- Die Nato rechnete im Mai noch mit deutlich weniger Teilnehmern.
Rund einen Monat nach Ende des Nato-Manövers «Trident Juncture» gibt es genaue Teilnehmerzahlen. Die grösste Bündnisübung seit knapp 30 Jahren wurde am Ende deutlich grösser als ursprünglich gedacht.
Am grössten Nato-Manöver seit Ende des Kalten Krieges waren nach einer Abschlussbilanz des Militärbündnisses 51'161 Soldaten beteiligt. Hinzu kamen 7279 Fahrzeuge, 274 Helikopter und Flugzeuge sowie 61 Schiffe und U-Boote, wie aus einem der Nachrichtenagentur DPA vorliegenden Dokument hervorgeht. Noch im Mai hatte die Nato mit einer Teilnehmerzahl von rund 40'000 Soldaten gerechnet.
Abschreckung Russlands
Die zweiwöchige Feldphase der hauptsächlich in Norwegen ausgerichteten Übung «Trident Juncture» war am 7. November zu Ende gegangen. Grösster Truppensteller waren die USA. Diese meldeten abschliessend eine Beteiligung von 18'000 Soldaten, die zum grossen Teil aber nur auf Kriegsschiffen wie dem Flugzeugträger «Harry S. Truman» im Einsatz waren. Das kleinste Truppenkontingent stellte das kleine Nato-Land Island. Es war lediglich mit drei Einsatzkräften dabei.
Ziel des Manövers war es, ein Signal der Abschreckung an Russland zu senden und für den sogenannten Bündnisfall zu trainieren. Dieser könnte ausgerufen werden, sollten einer oder mehrere der 29 Mitgliedstaaten von einem Gegner angegriffen werden. In der Folge müssten dann die anderen Alliierten Beistand leisten. Neben den 29 Nato-Staaten beteiligten sich auch die Partnerländer Schweden und Finnland an dem Manöver.
Auch Russland übte
Die Zahlen in der Abschlussbilanz beruhen nach Angaben einer Nato-Sprecherin auf den Angaben der teilnehmenden Staaten. Sie wies auch darauf hin, dass sich die Zahl der Fahrzeuge theoretisch noch leicht ändern könnte. Dies liege daran, dass der Rücktransport der Ausrüstung aus Norwegen noch immer nicht ganz abgeschlossen sei, sagte sie.
Die letzten Nato-Manöver, die grösser waren als «Trident Juncture 2018» fanden nach Angaben von Nato-Diplomaten vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt. Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe «Return of Forces to Germany» (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). An ihr waren bis zu 125'000 Soldaten beteiligt.
Moskau hatte seine Übungen zuletzt ebenfalls wieder verstärkt. Für Aufsehen sorgte vor einem Jahr das Manöver «Sapad» in Weissrussland, das an die Nato-Staaten Litauen, Lettland und Polen grenzt. Nach russischen Angaben waren 12'700 Soldaten beteiligt, nach westlichen Zählungen sogar es 60'000 bis 80'000.