Ukraine brandmarkt Russland in New York als «Terrorstaat»
Das Wichtigste in Kürze
- Die UN-Vollversammlung befasst sich derzeit mit den russischen Annexionen.
- Die Ukraine hat das Putin-Land in New York als «Terrorstaat» gebrandmarkt.
Der ukrainische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Serhij Kyslyzja, sagte am Montag in New York, die ganze Welt habe «wieder einmal das wahre Gesicht eines Terrorstaates gesehen, der unser Volk tötet». Nach Angaben des ukrainischen Diplomaten starben bei der russischen Angriffsserie vom Montag 14 Zivilisten, 97 weitere seien verletzt worden. «Das absichtliche Zielen auf Zivilisten durch den Abschuss von Raketen ist ein Kriegsverbrechen», betonte er.
Bei der gross angelegten russischen Angriffsserie auf ukrainische Städte war am Montag erstmals seit Juni auch wieder die Hauptstadt Kiew bombardiert worden. Moskau führte als Grund die Explosion einer Lkw-Bombe auf der strategisch wichtigen Krim-Brücke vom Wochenende an, die nach Ansicht der russischen Regierung vom ukrainischen Geheimdienst platziert worden war. Für den Fall weiterer «Terroranschläge» drohte der russische Präsident Wladimir Putin mit einer noch härteren Anwort.
Bei der Sitzung der UN-Vollversammlung wird über einen Entwurf für eine Resolution debattiert, mit der die Annexion der ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja und die dort vorausgegangenen «Referenden» für einen Anschluss an Russland verurteilt werden sollen. Eine Abstimmung über die Resolution könnte am Mittwoch erfolgen.
Russland hatte Ende September im UN-Sicherheitsrat eine Resolution zur Verurteilung der Annexionen mit seinem Veto verhindert. In der UN-Vollversammlung, in der alle 193 UN-Mitgliedstaaten vertreten sind, hat Russland dagegen kein Veto-Recht. Die Annexion der vier ukrainischen Regionen wird vom Westen scharf kritisiert und nicht anerkannt.