Die ukrainische Bevölkerung schrumpfte bereits vor dem russischen Einmarsch durch niedrige Geburtenraten und Migration. Der jetzige Krieg verschärft die Lage.
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Die ukrainische Bevölkerung verringerte sich bereits vor dem russischen Einmarsch aufgrund niedriger Geburtenraten und Migration, und der aktuelle Krieg verschärft die Situation weiter. (Symbolbild) - Fabian Strauch/dpa

Die ukrainische Bevölkerung ist bereits vor dem russischen Einmarsch wegen niedriger Geburtenraten und Migration geschrumpft. Der Krieg hat die Lage weiter verschärft. Besserung ist nicht in Sicht.

Die Regierung der Ukraine geht auch für die Zeit nach dem Krieg von einer stark schrumpfenden Bevölkerung aus. Schätzungen des Demografie-Instituts der Akademie der Wissenschaften rechnen mit einem Rückgang auf knapp 29 Millionen bis 2041, wie einem Strategiepapier der Regierung zu entnehmen ist.

Bis 2051 könnte die Bevölkerung demnach auf nur noch etwa 25 Millionen schrumpfen. Aktuell sollen noch knapp 36 Millionen Menschen auf dem ukrainischen Staatsgebiet leben, davon etwa 31 Millionen im von der Regierung kontrollierten Teil. Bei der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 hatte die Ukraine noch eine Bevölkerungszahl von 52 Millionen.

Krieg verschärft demografische Krise

Der Krieg hat dabei bestehende Probleme verschärft. Die durchschnittliche Zahl der Geburten pro Frau lag dem Demografie-Institut nach bei etwa 0,9. Vor dem russischen Einmarsch lag diese zwar noch bei 1,16, jedoch ist für einen Erhalt der Bevölkerungszahl eine Kinderzahl von mehr als zwei pro Frau erforderlich.

Der Anteil von älteren Menschen über 60 Jahren lag kurz vor Kriegsausbruch bereits bei etwa einem Viertel der Bevölkerung. Durch den Krieg wird auch von einem weiteren Rückgang der ohnehin recht niedrigen durchschnittlichen Lebenserwartung von 71 Jahren ausgegangen. Bei von Kriegsverlusten besonders betroffenen Männern fiel sie von knapp 66 Jahren auf 57.

Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab. Einschliesslich der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim steht gut ein Fünftel des Staatsgebiets unter russischer Kontrolle. UN-Schätzungen nach sind über sechs Millionen Menschen aus dem Kriegsland geflüchtet.

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