Ukraine-Krieg: Laut Putin verläuft Krieg «streng nach Plan»
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat mit Cherson eine erste Grossstadt einnehmen können.
- Kiew und Charkiw stehen weiter stark unter Beschuss.
- Die Verhandlungen von heute Donnerstag sind mit einem kleinen Erfolg beendet.
Russland setzt seinen Feldzug weiter fort. Charkiw ist hart umkämpft, die Ukraine hat eine Feuerpause zur Evakuierung von Zivilisten gefordert. Kiew stand auch in der Nacht auf Donnerstag unter Beschuss, in den Vororten wird auch gekämpft. Cherson ist nach verschiedenen Angaben nun unter russischer Kontrolle, unabhängig lässt sich dies nicht prüfen.
Im Ukraine Krieg sind bereits tausende Menschen gestorben, hunderttausende sind auf der Flucht. Die EU bietet ihnen Schutz und eine zweijährige Aufenthaltsgenehmigung. Gegen mehrere russische Banken und Oligarchen hat die Union Sanktionen ergriffen.
Wir halten Sie hier über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden. Die Geschehnisse vom Mittwoch finden Sie hier.
Ukraine Krieg: Der zweite Donnerstag im Ticker
02.50: In Reaktion auf Berichte über Kämpfe nahe Europas grösstem Atomkraftwerk in der Ukraine hat sich die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) eingeschaltet.
Der IAEA seien Berichte über Angriffe auf das Kernkraftwerk bei der südukrainischen Grossstadt Saporischschja bekannt. Man stehe mit den ukrainischen Behörden wegen der Situation in Kontakt, teilt die IAEA auf Twitter mit.
02.05: Die US-Regierung geht davon aus, dass die Gebietshauptstadt Cherson im Süden der Ukraine höchstwahrscheinlich von der russischen Armee kontrolliert wird.
«Es gibt gewiss Anzeichen dafür, dass (die Russen) das tun», sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstagabend (Ortszeit) dem Sender CNN. Man müsse aber vorsichtig sein, die US-Amerikaner hätten niemanden vor Ort, der das bestätigen könne.
01.55: Die russische Fluggesellschaft Aeroflot verliert wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine weitere wichtige Geschäftspartner. Mit dem US-Unternehmen Sabre und der spanischen Amadeus IT Group kappten zwei der grössten Buchungssystemanbieter für Flugtickets am Donnerstag die Geschäftsbeziehungen zu der Airline.
01.25: Bei Kämpfen nahe Europas grösstem Atomkraftwerk bei der südukrainischen Grossstadt Saporischschja soll nach Angaben der örtlichen Verwaltung ein Feuer ausgebrochen sein.
Die Gefechte müssten aus Sicherheitsgründen sofort eingestellt werden, forderte der Bürgermeister der nahen Stadt Enerhodar, Dmytro Orlow, in der Nacht zu Freitag per Nachrichtendienst Telegram. Er hatte zuvor über etwa 100 russische Militärfahrzeuge in dem Gebiet berichtet. Laut ukrainischen Medien sollen Geschosse ein Verwaltungsgebäude getroffen haben. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.
01.00: In der Nähe von Europas grösstem Atomkraftwerk bei der südukrainischen Grossstadt Saporischschja sind nach Angaben der örtlichen Verwaltung etwa 100 russische Militärfahrzeuge vorgerückt. Über die Kolonne informierte der Bürgermeister der nahen Stadt Enerhodar, Dmytro Orlow, am Donnerstagabend per Nachrichtendienst Telegram. In der Stadt seien Schüsse zu hören, teilte er mit.
00.10: Zehntausende Ukrainerinnen und Ukrainer in den USA dürfen weitere 18 Monate in den Vereinigten Staaten bleiben. Das US-Heimatschutzministerium gewährte ihnen am Donnerstag (Ortszeit) wegen des Krieges in der Ukraine vorübergehenden Schutzstatus.
00.05: Angesichts des Ukraine-Kriegs zieht sich Generali aus Russland zurück. Der italienische Versicherungskonzern wird seine Vertretung in Moskau schliessen.
23.45: Frankreich hat angesichts des Ukraine-Kriegs seinen Flugzeugträger «Charles de Gaulle» im Mittelmeer für Aufklärungsflüge über den baltischen Staaten und Polen verlegt. Der im Moment eigentlich für eine Mission zur Terrorismusbekämpfung im Nahen Osten eingesetzte Flugzeugträger habe am Mittwoch samt seines Geleitschutzes Zypern verlassen, sagte Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly am Donnerstagabend dem Sender BFMTV.
23.20: Tschechien stellt seinen Bürgern Straffreiheit in Aussicht, wenn sie an der Seite der Ukraine gegen die russischen Invasoren kämpfen wollen.
Ministerpräsident Petr Fiala sagte am Donnerstagabend, er habe sich mit Präsident Milos Zeman geeinigt, dass dieser in entsprechenden Einzelfällen eine Begnadigung aussprechen werde. Tschechischen Staatsbürgern ist es grundsätzlich verboten, in einer fremden Armee zu dienen.
22.55: Wie der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk gegenüber «Bild TV» sagt, hat Russland das Atomkraftwerk in der Stadt Energodar besetzt. Es sei nicht mehr unter ukrainischer Kontrolle.
Es handelt sich dabei um das grösste Atomkraftwerk in Europa, dass hunderttausende Menschen mit Strom beliefert. Die Stromversorgung ist deshalb nun gefährdet.
20.11: Die US-Regierung hat Sanktionen gegen zahlreiche russische Oligarchen angekündigt. Grund sei, dass die Betroffenen den russischen Präsidenten Wladimir Putin «trotz seiner brutalen Invasion in die Ukraine weiterhin unterstützen».
Neben Oligarchen und deren Familien sind von den Sanktionen auch Menschen aus Putins engerem Kreis wie Kremlsprecher Dmitri Peskow betroffen.
19.04: Die zweite Verhandlungsrunde ist beendet. Russland und die Ukraine haben sich auf die Schaffung humanitärer Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine verständigt.
Das sagten Vertreter beider Seiten nach dem Treffen. Ukraines Präsidentenberater Mychajlo Podoljak betonte zugleich, dass einige erhoffte Ergebnisse nicht erreicht worden seien. Es solle eine dritte Verhandlungsrunde geben.
18.51: Nach US-Einschätzung sind bislang 90 Prozent der zuvor an der Grenze zur Ukraine versammelten russischen Truppen in das Land vorgerückt. Das sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter.
Ukraine Krieg: Laut Putin läuft es «streng nach Plan»
18.35: Am Donnerstagabend hält Russlands Präsident Wladimir Putin eine wirre Rede: «Die spezielle Militäroperation verläuft streng nach Plan. Alle Aufgaben werden erfolgreich erfüllt», sagte Putin.
Am achten Tag des Kriegs in der Ukraine betonte er erneut, dass es sich um einen Kampf gegen «Neonazis» handele. Das Nachbarland müsse von ihnen befreit werden. Ukrainer und Russen seien «ein Volk», sagte er weiter während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates.
18.19: Nach Georgien hat auch die Republik Moldau offiziell einen Antrag für die Aufnahme in die Europäische Union (EU) eingereicht. Dies teilte die Präsidentschaft in Chisinau mit. Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken beantragten die Mitgliedschaft unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
«Wir unterzeichnen heute den Antrag auf Mitgliedschaft in der EU», sagte die Präsidentin von Moldau, Maia Sandu, vor Journalisten. «Einige Entscheidungen müssen prompt und entschlossen getroffen werden.» Moldau ist ein Nachbarstaat der Ukraine und hat bereits zahlreiche Flüchtlinge aus dem Land aufgenommen. Moldau grenzt auch an den EU-Staat Rumänien.
Ukraine Krieg: Selenskyj will Putin treffen
17.50: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehr Militärhilfe von den westlichen Staaten gefordert. «Wenn Sie nicht die Macht haben, den Luftraum (über der Ukraine) zu schliessen, dann geben Sie mir Flugzeuge!», sagte Selenskyj.
«Wenn wir nicht mehr sind, Gott bewahre, dann werden Lettland, Litauen und Estland die nächsten sein.» Und fügte hinzu: «Bis hin zur Berliner Mauer, glauben Sie mir.»
Zugleich bekräftigte er seine Absicht, direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verhandeln. «Ich muss mit Putin sprechen, denn das ist der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden», sagte Selenskyj. Er sei «offen» und «bereit, alle Fragen» mit Putin zu erörtern.
17.19: Die Ukraine will bei den Verhandlungen auch eine Errichtung humanitärer Korridore für Zivilisten in zerstörten und umkämpften Städten erreichen. Das schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak bei Twitter.
Weitere Punkte auf der Tagesordnung seien das sofortige Einstellen der Kämpfe und ein Waffenstillstand. Podoljak postete zudem ein Foto von beiden Delegationen an einem Verhandlungstisch an einem nicht näher genannten Ort in Belarus.
16.50: Nahe der südukrainischen Hafenstadt Odessa ist ein ausländisches Frachtschiff offenbar nach Beschuss gesunken. Die «Helt» gehörte einem estnischen Unternehmen und fuhr unter panamaischer Flagge. Sie sei unter der Wasserlinie getroffen worden und dann vom Radar verschwunden, teilt die ukrainische Hafenverwaltung mit.
Ein Sprecher des estnischen Aussenministeriums sagte, die sechs Besatzungsmitglieder seien gerettet worden und in Sicherheit. Darunter seien keine estnischen Staatsbürger gewesen.
Demnach ereignete sich der Vorfall rund 20 Seemeilen (etwa 37 Kilometer) vor der ukrainischen Küste im Schwarzen Meer.
Ukraine Krieg: EU will Flüchtlinge rasch aufnehmen
16.39: Die EU-Staaten haben sich auf einen gemeinsamen Schutzstatus für die Flüchtlinge der Urkaine Krise geeinigt. Wie EU-Innenkommissarin Ylva Johansson mitteilte, stimmten die Innenminister der Mitgliedsländer der vorübergehenden Aufnahme der Menschen zu. Johansson sprach von einer «historischen Entscheidung».
Die EU nutzt dafür erstmals eine seit 2001 gültige Richtlinie zum temporären Schutz von Flüchtlingen. Diese wurde nach den Balkankriegen beschlossen. Sie sieht Schutz für zunächst ein Jahr vor, verlängerbar auf insgesamt drei Jahre. Nach Angaben des französischen Innenministers Gérald Darmanin gilt dies «für alle, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten».
16.01: Die zweite Runde der Verhandlungen über eine Waffenruhe im Ukraine Krieg hat begonnen.
Das belarussische Staatsfernsehen zeigte am Nachmittag Aufnahmen, wie die beiden Delegationen an einem Tisch Platz nahmen. Die Vertreter der Ukraine und von Russland schüttelten sich die Hände. Das Treffen findet im Westen des Nachbarlandes Belarus statt.
Ursprünglich war mit der zweiten Runde der Gespräche bereits am Mittwochabend gerechnet worden. Zuvor hatten beide Seiten ihre Bereitschaft für ein neues Treffen bestätigt.
15.59: Georgien hat offiziell einen Antrag für die Aufnahme in der Europäische Union gestellt. «Wir beantragen heute die EU-Mitgliedschaft», erklärte Regierungschef Irakli Garibaschwili nach der Unterzeichnung des Dokuments. Georgien sei ein «europäischer Staat», der einen Beitrag zum Schutz und zur Entwicklung Europas leisten wolle.
Ukraine Krieg: Macron telefoniert mit Putin
15.28: Berichte über die Zurückweisung von Ausländern, die wie Ukrainer vor den russischen Angriffen fliehen wollen, alarmieren die Vereinten Nationen. Es gebe überprüfte und glaubhafte Berichte über «Diskriminierung, Gewalt und Ausländerfeindlichkeit». Das teilte der Generaldirektor der UN-Organisation für Migration (IOM), António Vitorino, am Donnerstag in Genf mit.
15.23: In einem Telefonat mit Emmanuel Macron hat der russische Präsident Wladimir Putin weitere russische Forderungen an die Ukraine angedroht. Zuvorderst gehe es um die Demilitarisierung der Ukraine und deren neutralen Status, bekräftigte der Kreml am Donnerstag.
Putin habe betont, dass die Ziele der militärischen «Spezial-Operation», wie Russland den Krieg bezeichnet, in jedem Fall erreicht werden. «Versuche, Zeit zu gewinnen, indem die Verhandlungen in die Länge gezogen werden, führen nur zu zusätzlichen Forderungen an Kiew.»
Ukraine Krieg: Risiko für Atomunfall laut IAEA erhöht
14.10: Russlands militärische Einnahme von ukrainischen Atomanlagen ist vom Lenkungsgremium der Internationalen Atomenergiebehörde verurteilt worden. Eine entsprechende Resolution des IAEA-Gouverneursrates wurde laut Diplomaten nur von Russland und China abgelehnt. 26 Länder stimmten dafür und fünf enthielten sich der Stimme.
Das Risiko für einen Atomunfall mit internationalen Auswirkungen habe sich im Zuge der russischen Invasion deutlich erhöht. Das hiess es in der Resolution. Russlands Vorgehen im Ukraine Krieg habe «schwere und unmittelbare Gefahren für die Sicherheit dieser Anlagen und ihrer zivilen Mitarbeiter ausgelöst».
13.50: Wie die Ukraine und Georgien will nun auch die Republik Moldau die EU-Mitgliedschaft beantragen. Das bestätigte ein hoher EU-Beamter am Donnerstag. Demnach erwartet die Europäische Union die offiziellen Ersuchen aus Georgien und Moldau bis Ende der Woche.
13.47: Auf der Autobahn 5 nahe Offenburg im deutschen Baden-Württemberg ist ein Lastwagen mit Hilfsgütern für die Ukraine verunglückt. Der Siebeneinhalbtonner sei am Donnerstagvormittag ins Schleudern geraten und auf die Seite gekippt, teilte die Polizei mit. Der Fahrer sei nicht verletzt worden.
13.45: BBC hat angesichts russischer Angriffe auf digitale Infrastruktur im Ukraine Krieg zwei Kurzwellen-Frequenzen für den BBC World Service reaktiviert. Das Radio-Programm werde für vier Stunden täglich in der Ukraine verfügbar sein, teilte die BBC am Mittwochabend mit.
13.38: Nach ukrainischen Angaben werden die Verhandlungen zwischen den beiden Seiten im Ukraine-Krieg erst um 15 Uhr (MEZ) fortgesetzt. Die ukrainische Delegation teilt mit, sie wolle dabei über die Einrichtung eines Korridors für humanitäre Hilfe sprechen.
Erst dann gehe man zu anderen Themen im Ukraine-Krieg über. Dem ukrainischen Präsidentenberater Mychailo Podoljak zufolge ist die Delegation per Hubschrauber auf dem Weg zu den Gesprächen.
Hochkommissarin für Menschenrechte fordert sofortiges Ende der Kämpfe
13.30: Die Hochkommissarin für Menschenrechte hat ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine verlangt. Zum Auftakt einer Dringlichkeitsdebatte zur Lage in der Ukraine sagte Michelle Bachelet am Donnerstag in Genf: «Ich schliesse mich dem eindringlichen Aufruf der Generalversammlung von gestern an, den Konflikt unverzüglich mit friedlichen Mitteln zu lösen.»
Der russische Angriff auf die Ukraine habe ein neues und gefährliches Kapitel der Weltgeschichte aufgeschlagen.
13.14: China hat Russland nach eigenen Angaben nicht um eine Verschiebung der Invasion in der Ukraine bis nach Olympia 2022 gebeten. Aussenamtssprecher Wang Wenbin nannte einen entsprechenden Bericht der «New York Times» am Donnerstag vor der Presse in Peking «falsche Nachrichten»
«Eine solche Methode, die Aufmerksamkeit abzulenken und Schuld zuzuweisen, ist verabscheuungswürdig.» Der Sprecher wiederholte Beschuldigungen, wonach die Nato-Erweiterung Ursache des Konflikts sei. «Jene, die das Problem schaffen, sollten auch diejenigen sein, die es lösen.»
13.10: Die EU-Kommission sucht neue Wege, um die europäischen Gasspeicher bis Oktober zu mindestens 80 Prozent zu füllen. Das kündigte Energiekommissarin Kadri Simson am Donnerstag an. «Das ist eine riesige Aufgabe», sagte sie in einer Anhörung des Europaparlaments
13.08: Nach einer Reihe von anderen Unternehmen stellt auch Ikea bis auf Weiteres seinen Betrieb in Russland ein. Dasselbe gilt für die Geschäfte in Belarus, wie am Donnerstag aus einer Konzernmitteilung des schwedischen Möbelriesen hervorging. Betroffen von dem Entschluss sind demnach 15'000 Ikea-Angestellte.
13.05: Die Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in den Nachbarstaaten funktioniert nach Einschätzung von Helfern und Experten insgesamt sehr gut. In Polen kämen weitere Flüchtlinge an den acht Grenzübergängen an. Der Andrang sei aktuell aber etwas geringer als in den vergangenen Tagen, sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Deutschland.
Ukraine Krieg: Macron telefoniert mit Putin und Selenskyj
13.03: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat erneut mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Das Gespräch mit Putin habe eineinhalb Stunden gedauert, teilte der Élysée am Donnerstag mit. Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt.
12.39: Bei russischen Angriffen auf das Gebiet um die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens 34 Zivilisten getötet worden.
285 Menschen wurden zudem verletzt, darunter 10 Kinder, wie der regionale Zivilschutz am Donnerstag mitteilte. Diese Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Es habe Raketen- und Luftangriffe auf Charkiw selbst sowie auf die Stadt Isjum und zwei Dörfer gegeben. Auf Amateurvideos vom Ukraine-Krieg, die in Charkiw aufgenommen worden sein sollen, sind schwere Verwüstungen zu sehen.
Roskosmos stoppt Triebwerklieferungen in die USA
12.27: Als Reaktion auf US-Sanktionen stoppt Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos die Lieferung von Raketentriebwerken in die USA. «Lasst sie auf ihren Besen ins All fliegen», sagte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin am Donnerstag im Staatsfernsehen. Zudem wolle Russland vorerst keine gelieferten Triebwerksmotoren mehr warten.
11.57: Vor neuen geplanten Verhandlungen mit Russland hat die ukrainische Führung Schadenersatz für die Kriegsschäden gefordert. «Ihr werdet uns alles ersetzen, was Ihr der Ukraine angetan habt. In vollem Umfang«, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft.
An Russland gerichtet, betonte Selenskyj: «Lernt die Wörter Reparationen und Kontributionen.» Kiew plane, jedes Haus, jede Strasse, jede Stadt wieder aufzubauen. Keiner der Toten werde vergessen.
11.55: Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat bekräftigt, dass sein Land nach der militärischen «Spezial-Operation» kein Besatzungsregime in Kiew plane. Das ukrainische Volk solle selbst darüber entscheiden, wie es künftig leben wolle. Das sagte Lawrow am Donnerstag bei einem Interview mit Journalisten.
Angesichts der wachsenden Spannungen im Ukraine-Krieg hat er die Bereitschaft seines Landes zum Dialog betont. «Ich bin überzeugt, dass diese Hysterie vergeht. Unsere westlichen Partner stossen sich die Hörner ab». Es werde wie in einem «Film aus Hollywood» so getan, als gebe es das «absolute Böse» und das «absolute Gute».
Gespräche im Ukraine-Krieg sollen am Nachmittag fortgesetzt werden
11.48: Russland rechnet nach eigenen Angaben mit dem Beginn weiterer Gespräche mit der Ukraine noch an diesem Donnerstagnachmittag.
«Ich denke, dass die Verhandlungen um 15.00 Uhr (13.00 Uhr MEZ) beginnen». Das sagte der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, am Mittag der Agentur Interfax zufolge.
«Die Verhandlungen werden stattfinden, wir sind in Kontakt mit der ukrainischen Seite.» Beide Seiten wollen sich im Westen von Belarus treffen.
11.35: Nun haben auch französische Behörden eine Jacht eines Oligarchen beschlagnahmt. Es handelt sich um die «Amore Vero» des Rosneft-Vorstandsvorsitzenden Igor Iwanowitsch Setschin.
11.15: Die ostukrainische Hafenstadt Mariupol steht unter Dauerbeschuss. In einem Video schildert der Bürgermeister der Stadt die Zustände: «Wir können nicht einmal die Verwundeten von den Strassen und aus den Wohnungen holen, da der Beschuss nicht aufhört.»
Der Stadtrat von Mariupol erklärte, Russland beschiesse ständig und absichtlich kritische zivile Infrastrukturen in der Ortschaft. So dass Mariupol ohne Wasser, Heizung oder Strom sei und weder Nachschub noch Evakuierung von Menschen möglich seien.
«Sie unterbrechen die Nahrungsmittellieferungen und errichten eine Blockade wie im alten Leningrad», heisst es in einer Erklärung gemäss Reuters. «Wir werden als Nation zerstört. Dies ist ein Völkermord am ukrainischen Volk», hiess es weiter.
Ukraine-Krieg: Nie dagewesene Situation mit Flüchtlingen
11.03: Der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Deutschland, Chris Melzer, sieht in der grossen Zahl von Flüchtlingen eine nie dagewesene Situation. Binnen einer Woche seit Kriegsbeginn seien mehr als eine Million Flüchtlinge registriert worden. «Das haben wir so noch nicht gehabt nach 1945», sagte er am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz.
10.53: Die Londoner Börse hat seit der Einführung britischer Sanktionen nach eigenen Angaben den Handel mit 28 Wertpapieren gestoppt. Diese stehen in Verbindung mit Russland. Das gab Börsenchef David Schwimmer am Donnerstag bekannt.
10.48: Der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow warnt vor der Gefahr eines Atomkriegs nach dem russischen Angriff auf die Ukraine: «Das wäre natürlich ein Alptraum. Aber ich schliesse nicht aus, dass es irgendwann tatsächlich Versuchungen geben könnte, auf den nuklearen Knopf zu drücken.» Das sagte der regierungskritische Journalist nach den Worten einer Übersetzerin am Donnerstag in einer Anhörung des Europaparlaments.
Baerbock: «Gavierendste Verletzungen der Menschenrechte»
10.45: Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock hat Russland im Ukraine-Krieg «gravierendste Verletzungen der Menschenrechte» vorgeworfen. «Russlands Invasion der Ukraine ist ein Angriff auf das ukrainische Volk: auf seine Freiheit und auf seine Grundrechte.» Das sagte Baerbock am Donnerstag in einer Videobotschaft bei der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf.
10.34: Russland betonte erneut, dass es Rücksicht auf Zivilisten nehme. Der «friedlichen Bevölkerung» der umkämpften Siedlung Borodjanka sei ein «humanitärer Korridor» angeboten worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Das russische Militär werde einen Abzug nicht behindern. Das Angebot gilt als Vorbote eines russischen Grossangriffs. Nahe Borodjanka liegt ein Flugplatz.
10.18: In der Region Charkiw sind innerhalb der letzten 24 Stunden nach Angaben des ukrainischen Rettungsdienstes 34 Zivilisten getötet worden. In der Hafenstadt Mariupol gibt es offenbar keinen Strom und keine Wasserversorgung mehr. Das teilte der Gouverneur der Region Donezk mit.
10.13: Russland hat die Reaktion der EU, der USA und vieler anderer Staaten auf den Ukraine-Krieg als schweren Angriff kritisiert. «Was wir in den vergangenen Tagen beobachtet haben, ist eine beispiellose wirtschaftliche, politische und Informationsattacke gegen Russland.» Das sagte Vizeaussenminister Sergej Rjabkow am Donnerstag dem TV-Sender RBK.
10.09: Russland hat bei lang anhaltenden Sanktionen und einem langfristigen Handelskonflikt laut Experten deutlich mehr zu verlieren als der Westen: «Ein Handelskrieg zwischen Russland sowie den USA und ihren Verbündeten würde Russlands Wirtschaft langfristig empfindlich treffen.» Das erklärte der Handelsforscher am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), Alexander Sandkamp, am Donnerstag. Die russische Wirtschaftsleistung könnte demnach langfristig um jährlich knapp zehn Prozent einbrechen.
09.50: Das französische Aussenministerium rät Franzosen in Russland dringend zur Ausreise. Aufgerufen sind alle Franzosen, deren Anwesenheit in Russland nicht notwendig ist, heisst es auf der aktualisierten Website des Aussenministeriums. «Im Kontext der russischen Invasion in die Ukraine und der internationalen Sanktionen ist erhöhte Wachsamkeit gefordert»
Ukraine-Krieg: Kremlkritischer Radiosender wird geschlossen
09.44: Der in Russland populäre kremlkritische Radiosender Echo Moskwy wird geschlossen. Der Verwaltungsrat habe entschieden, den Sender und seine Internetseite zu schliessen, teilte Chefredakteur Alexej Wenediktow am Donnerstag in Moskau mit.
Der Sender hatte kritisch über Russlands Krieg gegen die Ukraine berichtet. Die Schliessung löste breites Entsetzen aus. Für viele Russen, die Propaganda der Staatsmedien ablehnen, ist der Sender die wichtigste Informationsquelle.
09.17: Offenbar haben deutsche Behörden die Luxusjacht des russischen Oligarchen Alisher Usmanow in Hamburg beschlagnahmt. Laut «Forbes» seien die Mitarbeiter der Werft Blohm+Voss am Mittwoch nicht mehr zur Arbeit erschienen. Diese hätten an dem Schiff gearbeitet.
Für die 156 Meter lange Jacht namens «Dilbar» soll Usmanow Schätzungen zufolge 2016 rund 600 Millionen Dollar hingeblättert haben.
Ukraine-Krieg: National- und Ständerat planen Sonderdebatten
09.00: Sowohl der National- als auch der Ständerat werden in der Frühlingssession Sonderdebatten zum Krieg in der Ukraine führen. Dabei wird es unter anderem um Folgendes gehen: Eine mögliche Aufstockung der Mittel für die Armee, die Sanktionspolitik und die Hilfe für Geflüchtete.
08.32: Laut Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums befinden sich die russischen Truppen weiterhin über 30 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt. Der russische Konvoi sei in den letzten drei Tagen kaum vorwärtsgekommen. Auch das britische Verteidigungsministerium teilt diese Einschätzung, wie «BBC» berichtet.
08.15: Die pro-russischen Separatisten in Donezk drohen mit einem Angriff auf die Hafenstadt Mariupol. Sollten sich die ukrainischen Truppen nicht ergeben, könnte die Stadt gezielt angegriffen werden. Das meldet die russische Nachrichtenagentur unter Berufung auf den Separatistenkommandanten Eduard Basurin.
Demnach hätten Separatisten und russische Truppen Mariupol komplett eingekesselt.
07.30: Deutschland will weitere Waffen an die Ukraine liefern. Das Wirtschaftsministerium genehmigte die Abgabe von 2700 Stück Flugabwehrraketen vom Typ «Strela», wie die DPA aus Kreisen des Ministeriums erfuhr. Dabei handle es sich um Waffen sowjetischer Produktion aus ehemaligen Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR.
Ukraine-Krieg: Indien weist Berichte über indische Geiseln in Charkiw zurück
06.40: Indien hat russische Berichte zurückgewiesen, wonach die Ukraine in Charkiw eine grosse Gruppe indischer Studierender als Geiseln genommen haben soll. Ein russischer Militärsprecher hatte indischen Medien zufolge behauptet, ukrainische Behörden hätten die Studierenden daran gehindert, ukrainisches Territorium zu verlassen.
05.50: Die US-Regierung wirft Moskau vor, die Medienfreiheit in Russland gerade mit Blick auf den Ukraine-Krieg massiv einzuschränken.
«Im eigenen Land führt der Kreml einen umfassenden Angriff auf die Medienfreiheit und die Wahrheit durch. Und Moskaus Bemühungen, die Wahrheit über die brutale Invasion zu unterdrücken, werden immer intensiver.» Dies teilte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Ned Price, am Mittwochabend (Ortszeit) mit.
Die russische Regierung drossele auch soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram. Millionen russischer Bürger verliessen sich darauf, um Zugang zu unabhängigen Informationen zu erhalten
05.20: Experten für Konfliktforschung, Menschenrechte und Waffenkunde prangern den Einsatz von Streumunition gegen die ukrainische Bevölkerung an. Bei Angriffen dieser Art auf ukrainische Städte wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehrere Menschen getötet, darunter auch Kinder.
«Wir müssen uns auf schlimmes Leid einstellen.» Dies sagte Simone Wisotzki von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung angesichts der Artillerie, die an die Städte heranrückt. Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten. Dabei wird eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freigesetzt, die sogenannte Submunition.
Ukraine-Krieg: UN verurteilt Angriff, nur fünf Gegenstimmen
04.45: Die Weltgemeinschaft verurteilt den Ukraine-Krieg mit grosser Mehrheit. Bei einer UN-Vollversammlung haben 141 Mitglieder einer Resolution, die das Ende der russischen Aggressionen fordert, zugestimmt.
Nur fünf Länder lehnten den Beschluss ab, 35 enthielten sich. Das klare Resultat zeigt auch die deutliche Isolierung Wladimir Putins und Russlands.
04.00: Russland hat es bereits seit Mittwochvormittag gesagt, nun ist es auch von der Gegenseite bestätigt worden: Die Grossstadt Cherson ist unter russischer Kontrolle. Dies bestätigte Bürgermeister Igor Kolykhaev gegenüber der «New York Times».
Die ukrainischen Truppen seien geflüchtet, «die Stadt ist umzingelt». Zehn russische Offiziere sollen ins Ratsgebäude gekommen sein und angekündigt haben, eine neue Administration einzusetzen. Eine erste Aufgabe dürfte die neue Regierung bereits haben: In den Strassen liegen laut dem Bürgermeister Leichen, es gebe Stromausfälle und kaum Lebensmittel.
03.50: Fast 17'000 Touristen aus Russland und der Ukraine sitzen offenbar in der Dominikanischen Republik fest. Der Karibikstaat will ihnen nun Unterkünfte zur Verfügung stellen will.
Ihnen werde das Aufenthaltsrecht garantiert, «bis eine endgültige Lösung für ihre Situation angesichts des Ukraine-Kriegs gefunden ist». Dies teilte das Tourismusministerium des Inselstaates am Mittwoch mit.
03.30: Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind bereits eine Million Menschen aus dem angegriffenen Land geflohen. Das teilte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, in der Nacht zu Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.
«In nur sieben Tagen haben wir den Exodus von einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine miterlebt», schrieb Grandi. «Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es an der Zeit, dass die Waffen verstummen.» Damit soll lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden können.
Ukraine Krieg: Venezuela verurteilt Sanktionen
03.20: Russland hat wegen des Ukraine-Kriegs nur noch ganz wenige Verbündete. Einer davon, der venezolanische Präsident Nicolás Maduro stärkt Putin nun den Rücken.
Er verurteilt die Sanktioen gegen Russland und hat Moskau seine Unterstützung ausgesprochen. Venezuela werde die Wirtschaftsbeziehungen mit Russland auf allen Ebenen aufrechterhalten, twitterte Maduro.
03.05: In der ostukrainischen Stadt Isjum bei Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden bei einem Luftangriff acht Menschen getötet worden. Darunter sollen auch zwei Kinder sein.
Medien zufolge war bei der Attacke in der Nacht zu Donnerstag ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. In der Grossstadt Charkiw schlugen demnach zwei Raketen in ein Verwaltungsgebäude ein.
Ukraine Krieg: Selenskyj warnt Feinde der Ukraine
03.00: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Gegnern seines Landes einen harten Kampf angesagt.
«Sie werden hier keinen Frieden haben, sie werden hier kein Essen haben, sie werden hier keine ruhige Minute haben.» Dies sagte der 44-Jährige in der Nacht zu Donnerstag in einer Videobotschaft. Besetzer würden von den Ukrainern nur eine Sache bekommen: «Eine solch heftige Gegenwehr, dass sie sich für immer daran erinnern, dass wir das Unsere nicht hergeben.» Innerhalb einer Woche (seit dem Einmarsch Russlands) habe die Ukraine Pläne durchkreuzt, die der «Feind» seit Jahren vorbereitet habe.
02.25: In Kiew ist es in der Nacht zu Donnerstag zu mehreren schweren Explosionen gekommen. Der Agentur Unian zufolge wurde Luftalarm wegen des Ukraine-Kriegs ausgelöst.
Die Bewohner seien aufgerufen worden, sofort Schutz zu suchen, hiess es. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren mächtige Detonationen zu sehen. Zunächst war unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten.
Ukrainische Medien berichteten zudem über Kämpfe in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
Ukraine Krieg: Weltstrafgerichtshof ermittelt
01.45: Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der von Russland angegriffenen Ukraine eingeleitet. Das teilte Chefankläger Karim Khan am Mittwochabend in Den Haag mit.
Bereits kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs hatte der Ankläger erklärt, er beobachte die Lage eingehend. Am Montag kündigte er dann seine Absicht an, Ermittlungen einzuleiten. Diese beziehen sich nun den Angaben zufolge zunächst auf mögliche Verbrechen, die vor der Invasion Russlands begangen wurden.
01.25: Die Tochtergesellschaft der von Sanktionen betroffenen russischen Grossbank Sberbank, Sberbank (Schweiz) AG, arbeitet nach eigenen Angaben wie gewohnt weiter.
Der Pressedienst der Bank in Moskau meldet, die Schweizer Tochtergesellschaft sei nicht Teil der Sberbank Europe Group. Diese wird von Sanktionen betroffen. Die Sberbank (Schweiz) AG verfüge über genügend Kapital und Vermögenswerte, um die Geschäftstätigkeit fortzuführen.