Ukraine Krieg: Grösste Russen-Bank nicht von Swift ausgeschlossen
Das Wichtigste in Kürze
- Die russischen Sberbank und die Gazprombank sind nicht vom Swift-Ausschluss betroffen.
- Der Grund dürfte das russische Gas sei, dass EU-Länder über diese Banken bezahlen können.
- Auch gegen russische Medien geht die Europäische Union mit Verboten vor.
Wegen des Ukraine-Kriegs schliesst die Europäische Union sieben russische Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift aus. Dies geht aus den am Mittwoch im EU-Amtsblatt veröffentlichten Sanktionen hervor. Die EU-Staaten billigten darüber hinaus neue Strafmassnahmen gegen Belarus und russische Medien.
Von dem Swift-Ausschluss sind die zweitgrösste russische Bank VTB sowie sechs weitere Institute betroffen, darunter die Otkritie- und die Rossija-Bank. Wirksam wird dies am 12. März, die Sberbank als grösste Bank Russlands ist anders als erwartet nicht betroffen. Auch die Gazprombank des gleichnamigen staatlichen Gaskonzerns ist ausgenommen.
Zur Begründung erklärten EU-Beamte, beide seien eng mit dem Öl- und Gassektor verbunden. Die EU wolle damit negative Auswirkungen auf die eigene Energieversorgung vermeiden.
Diplomaten zufolge hatten sich vor allem Deutschland und Italien für die Ausnahmeregelung im Ukraine-Krieg eingesetzt. Beide Länder sind besonders stark von russischen Gasimporten abhängig sind. Es ist nicht möglich, bestimmte Transaktionen trotz Swift-Ausschluss noch zu erlauben.
Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, kurz Swift, verbindet mehr als 11'000 Banken in über 200 Ländern . Ausgeschlossene Banken sind nicht mehr in der Lage, mit Geldhäusern in anderen Ländern zu kommunizieren. Der Ausschluss russischer Banken wird als schwerer Schlag für die Finanzgeschäfte des Landes gewertet.
Den russischen Staatsmedien RT (ehemals Russia Today) und Sputnik wird es im Fernsehen und Internet verboten, ihre Inhalte zu verbreiten. Die Entscheidung betrifft sowohl Inhalte auf Deutsch wie auf Englisch, Französisch und Spanisch. Alle EU-Länder sind aufgefordert, dies über ihre zuständigen Behörden umzusetzen.
Ukraine Krieg: Einreiseverbot für RT-Chefredakteurin
Die staatlichen russischen Medien trügen zu einer Kreml-Kampagne der «systematischen Manipulation von Informationen» über die Ukraine bei. Dies erklärte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell.
Er verwies auf weitere EU-Sanktionen, die zuletzt auch gegen RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan verhängt worden waren. Sie beteiligt sich nach Brüsseler Angaben an einem «Desinformationskrieg». Deshalb darf sie nicht mehr in die EU einreisen und ihr Vermögen in der Union wurde eingefroren.
RT hatte der EU eine «Zensur» vorgeworfen. Aber auch Reporter ohne Grenzen äusserte sich kritisch: Es sei zu befürchten, «dass die negativen Auswirkungen eines solchen Verbots auf die Berichterstattung aus Russland schwerer wiegen als die kurzfristig beabsichtigten Effekte», hatte die Organisation erklärt. EU-Beamte verweisen darauf, dass Journalisten von RT und Sputnik weiter in Europa recherchieren dürfen.
Ukraine Krieg: EU beschliesst Sanktionen gegen Belarus
Darüber hinaus einigten sich die EU-Staaten auf neue Sanktionen gegen Belarus, wie die französische Ratspräsidentschaft auf Twitter mitteilte. Sie treffen demnach wirtschaftliche Schlüsselsektoren wie die Holz-, Stahl- und Kalibranche des Landes.
Sie zielen auch auf belarussische Militärs und andere Verantwortliche ab, die in den russischen Angriff gegen die Ukraine verwickelt sind. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko gilt als einer der engsten Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin.