Ukraine Krieg: USA und Verbündete planen weitere Sanktionen

Im Ukraine-Krieg stehen mehrere Städte unter Beschuss und Belagerung. Die Ukraine kann den russischen Vorstoss aber abbremsen.

Ukraine Krieg
Ukraine Krieg: Der russische Militärkonvoi vor Kiew sucht in Wäldern Deckung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mariupol, Charkiw und weitere Städte werden von Russland belagert.
  • Es sollen aber täglich Menschen über Fluchtkorridore evakuiert werden.
  • Die Fahrzeuge des russischen Konvois vor Kiew suchen in Wäldern Deckung.

An Tag 16 im Ukraine-Krieg meldet das angegriffene Land, die Invasoren an mehreren Orten zurückhalten und bremsen zu können. Mehrere Städte, darunter Charkiw und Mariupol, sind von russischen Truppen eingekesselt, weitere sollen folgen. Russland hat aber tägliche Fluchtkorridore und Evakuierungen angeboten, 100'000 Menschen wurden bereits gerettet.

Währenddessen schalten sich Erdogan und Alt-Kanzler Schröder als Vermittler ein, Gespräche zwischen Kuleba und Lawrow blieben aber ohne Ergebnis. Die USA warnen Russland vor weiteren Sanktionen und fürchten, dass Putin Chemiewaffen einsetzen könnte. Der Kreml hingegen wirft den USA vor, in der Ukraine Biowaffen herzustellen und fordert deshalb eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

In unserem Ticker halten wir Sie im Ukraine-Krieg auf dem Laufenden. Die Ereignisse vom Donnerstag können Sie hier nachlesen. Die meisten Angaben von ukrainischer oder russischer Seite können nicht unabhängig geprüft werden.

Ukraine Krieg: Der Freitag im Ticker

03.35: Bundeskanzler Olaf Scholz will bei seinen Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs auch die Gespräche von Altkanzler Gerhard Schröder (beide SPD) in Moskau berücksichtigen. «Wir werden sicherlich die Ergebnisse zur Kenntnis nehmen können und auch einbeziehen können in all das, was wir an eigenen Anstrengungen unternommen haben», sagte Scholz am Freitag nach dem EU-Gipfel im französischen Versailles. Weiter wollte er sich zu der Initiative Schröders aber nicht äussern: «Das muss und kann ich zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht kommentieren.»

02.30: Eine direkte militärische Konfrontation in der Ukraine zwischen dem US-Militär und den russischen Streitkräften muss nach Ansicht von Präsident Joe Biden verhindert werden, damit es nicht zu einem «dritten Weltkrieg» kommt. Das US-Militär und die Nato-Partner werden «jeden Zentimeter» des Bündnisgebiets geeint und «mit voller Macht» verteidigen, schrieb Biden am Freitag auf Twitter. «Aber wir werden in der Ukraine keinen Krieg mit Russland führen. Eine direkte Konfrontation zwischen der Nato und Russland ist der dritte Weltkrieg - und etwas, das zu verhindern, wir uns bemühen müssen», schrieb der Demokrat. Die Ukraine ist kein Nato-Mitglied.

01.55: Brasilien will vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs seine Abhängigkeit von importierten Düngemitteln aus Russland reduzieren. Die Regierung in Brasilia erliess am Freitag per Dekret einen entsprechenden Aktionsplan.

01.00: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Freilassung des Bürgermeisters der von russischen Truppen besetzten Stadt Melitopol gefordert. Druck auf Bürgermeister oder ihre «physische Eliminierung» werde Russland nicht dabei helfen, ukrainische Städte zu übernehmen, sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zu Samstag. Ein derartiges Vorgehen sei ein «Zeichen der Schwäche» Russlands.

00.05: Die Videoplattform Youtube hat die Kanäle staatlicher russischer Medien wie RT und Sputnik weltweit gesperrt.

Die Unternehmensrichtlinien «verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren», erklärte Youtube am Freitag. «Im Einklang damit sperren wir mit sofortiger Wirkung auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen, weltweit.»

23.30: Nach dem von der Ukraine gemeldeten erneuten Beschuss eines nuklearen Forschungszentrums in der ostukrainischen Stadt Charkiw gibt das ukrainische Parlament Entwarnung. Es seien keine Schäden festgestellt worden, die den Zustand der nuklearen und Strahlensicherheit beeinträchtigten, hiess es in einer in der Nacht zu Samstag veröffentlichten Mitteilung zur Situation der Atomanlagen in der Ukraine.

Auch die Stromversorgung sicherheitsrelevanter Systeme und Komponenten sei wiederhergestellt, hiess es in der Mitteilung weiter. Das Personal der Anlage arbeite an der Beseitigung der Folgen des Bombenangriffes. Am Gebäude habe es leichte Schäden gegeben.

21.34: Die Evakuierung von Zivilisten aus umkämpften und belagerten Städten der Ukraine läuft weiter nur schleppend. Nach Angaben der ukrainischen Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk wurden heute Freitag rund 3800 Menschen in Sicherheit gebracht. Währenddessen sitzen Hunderttausende Menschen weiterhin in von russischen Truppen eingekesselten Städten wie Mariupol fest.

Aus den nordwestlich von Kiew gelegenen Butscha, Hostomel, Worsel und dem Dorf Kosarowytschi hätten Einwohner über humanitäre Korridoren fliehen können. Keine Evakuierungen seien in Isjum, Mariupol und Wolnowacha zustande gekommen. Auch die russische Seite berichtete von erneuten Schwierigkeiten bei der Evakuierung von Zivilisten.

21.20: Im von Russland besetzten Melitopol soll nach ukrainischen Angaben der Bürgermeister Iwan Fedorow entführt worden sein. In einem Videofragment war zu sehen, wie Vermummte einen Mann aus einem zentralen Gebäude mitnehmen.

Dies wurde vom Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, im Nachrichtenkanal Telegram veröffentlicht. Tymoschenko schrieb dazu, der Bürgermeister sei entführt worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Eskalations-Hotline nur von USA genutzt

20.57: Die eingerichtete militärische Hotline zwischen den USA und Russland ist nach US-Angaben weiter in Betrieb. Sie würde aber hauptsächlich von Washington genutzt.

Es habe aber bisher keine «spezifischen Interaktionen» gegeben, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Die USA würden die Hotline ein- bis zweimal am Tag testen und bis auf wenige Ausnahmen sei auch jemand rangegangen.

Daher wisse man, dass die Hotline funktioniere. Auf die Frage, ob sich auch Russland bisher mal gemeldet habe, sagte Kirby: «Soweit ich weiss, haben wir uns ein- oder zweimal am Tag bei ihnen gemeldet.»

John Kirby
John Kirby, Sprecher des Pentagon, spricht während eines Briefings im Pentagon. - Keystone

Die US-Regierung hatte die Hotline eingerichtet, um militärische Zwischenfälle und Fehleinschätzungen zu vermeiden und so Eskalationen zu verhindern.

20.18: In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist die Zahl der getöteten Zivilisten ukrainischen Angaben zufolge auf 1582 gestiegen. Die humanitäre Lage in Mariupol sei katastrophal, hiess es weiter in einer Mitteilung des Stadtrats. Mehrere Versuche, Menschen zu evakuieren, sind in den vergangenen Tagen gescheitert.

Nach Angaben der Stadt werden dringend Lebensmittel, Trinkwasser und Nahrungsmittel benötigt. Heizung und Strom sind ausgefallen. Viele Einwohner suchen in Kellern Schutz vor Angriffen. Auch am Freitag habe ein Hilfskonvoi aus der Stadt Saporischschja nicht bis nach Mariupol vordringen können, meldete die Agentur Ukrinform.

Mariupol
Rauch steigt auf nach dem Beschuss durch russische Streitkräfte in Mariupol. - dpa-infocom GmbH

19.52: Ein grosser Teil der ukrainischen Kampfflugzeuge ist nach Angaben der US-Regierung noch intakt. «Sie haben noch etwa 56 Kampfflugzeuge am Boden, das ist der grosse Teil ihrer Flotte», sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter.

Die Kampfjets würden aber nur fünf bis zehn Einsätze pro Tag fliege: Das ukrainische Militär setze eher auf Luftabwehr vom Boden aus. Das russische Militär fliege indessen mehr als 200 Einsätze pro Tag. Der Beamte betonte, dass die Luftverteidigung der Ukraine sehr «effektiv» und «kreativ» sei.

Ukraine-Krieg: Russland will weitere Militäranlagen zerstört haben

19.35: Russland hat bei Angriffen im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben 82 Militäranlagen zerstört. Darunter seien vier Kommando- und Kontrollzentren der ukrainischen Armee, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Zudem seien drei Flugabwehrsysteme getroffen worden. Ausser Betrieb gesetzt worden seien auch drei Depots für Munition und Treibstoff.

18.41: Der kilometerlange Konvoi mit russischen Militärfahrzeugen vor der ukrainischen Hauptstadt Kiew zerstreut sich Angaben der US-Regierung stellenweise. Einige Fahrzeuge verliessen die Strasse und parkten in Baumreihen, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter.

«Sie fahren nirgendwo hin. Es ist nicht so, dass sie nun querfeldein nach Kiew fahren.» Vielmehr geht die US-Regierung davon aus, dass die Fahrzeuge sich so besser tarnen können. «Die Ukrainer versuchen weiterhin, Wege zu finden, um Fahrzeuge anzugreifen», sagte der Beamte.

17.58: US-Präsident Joe Biden hat dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat einmal mehr Unterstützung im Ukraine-Krieg mit Russland zugesagt.

Selenskyj schrieb auf Twitter, er habe Biden über die Schlachtfeld-Lage und über die «Verbrechen Russlands gegen die Zivilbevölerung» informiert.

Beide hätten sich auf weitere Schritte geeinigt, «um die Verteidigung der Ukraine zu unterstützen und die Sanktionen zu verschärfen».

17.51: Die Vereinten Nationen haben offenbar Informationen über den völkerrechtswidrigen Einsatz von Streumunition durch russische Truppen im Ukraine-Krieg.

Es lägen «glaubwürdige Berichte über den Einsatz von Streumunition durch russische Streitkräfte auch in besiedelten Gebieten» vor.

Es handle sich um «willkürliche Angriffe», die dazu bestimmt seien, unterschiedslos militärische Ziele und Zivilisten oder zivile Objekte zu treffen. Diese seien nach dem humanitären Völkerrecht verboten und könnten zusammen mit dem Flächenbombardement von Gebieten Kriegsverbrechen darstellen.

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Die Fahnen der Mitgliedstaaten der UN. - Keystone

USA und Veründete planen neue Sanktionen

16.52: Die USA und die anderen G7-Staaten wollen den Handel mit Russland wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv einschränken. US-Präsident Joe Biden kündigte an, die USA und ihre Verbündeten würden Russland den Status als «meistbegünstigte Nation» entziehen.

Das würde den Weg für Zollerhöhungen und weitere Handelsbeschränkungen ebnen. Biden kündigte zudem ein Importverbot für Wodka, Meeresfrüchte und Diamanten aus Russland an.

15.41: Nun doch! Nestlé stoppt den Im- und Export aller Nicht-Grundnahrungsmittel von und nach Russland. Ausserdem will der Schweizer Lebensmittel-Grosskonzern keine weitere Investitionen in dem Land tätigen.

Wie Nestlé auf seiner Webseite schreibt, werden Einrichtungen in der Ukraine mit Produktspenden unterstützt. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern beschäftigt mehr als 7000 Personen in Russland.

EU: 500 Millionen Euro für ukrainische Armee

15.34: Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die Ukraine zur Verfügung stellen. Das kündigte EU-Ratschef Charles Michel heute Freitag nach Beratungen der Staats- und Regierungschefs im französischen Versailles an.

Ein erstes Paket über 500 Millionen Euro (umgerechnet 512 Millionen Franken) war bereits Ende Februar bewilligt worden. Von diesem Betrag sind 450 Millionen für Waffenlieferungen und 50 Millionen für andere Dinge wie Treibstoff und Schutzausrüstung reserviert.

Das Geld für die militärische Unterstützung kommt aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität. Sie ist ein neues Finanzierungsinstrument der EU, das auch genutzt werden kann, um die Streitkräften in Partnerländern zu stärken. Für den Zeitraum von 2021 bis 2027 ist die Friedensfazilität mit rund fünf Milliarden Euro ausgestattet.

14.30: Wer nicht dringend in Russland anwesend sein muss, soll das Land vorübergehend verlassen. Zu diesem Schritt hat das Aussendepartement Schweizer Staatsangehörigen am Freitag in einem Tweet geraten.

Russland soll dabei «mit eigenen Mitteln» verlassen werden, wie es hiess. Der Entscheid zur Ausreise bleibe indes ein individueller, betont das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

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Wegen dem Ukraine-Krieg rät das EDA nun auch dazu, Russland zu verlassen. - Screenshot Twitter / @travel_edadfae

14.07: In der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol warten nach Angaben der Stadtverwaltung mehr als 200'000 Menschen auf eine Flucht. Die Stadt sei seit dem Ukraine-Krieg unter ständigem Beschuss und Bombardement durch die russische Armee.

«Ausserdem haben sie die Stadt von allen Richtungen abgeschnitten», sagte Vize-Bürgermeister Serhij Orlow am Freitag im ARD-«Mittagsmagazin». Nach seinen Angaben werden keine humanitären Lastwagen in die Stadt gelassen. Bislang sind mehrere Anläufe für humanitäre Korridore zur Rettung von Zivilisten gescheitert.

Ukraine-Krieg: «Stadt existiert eigentlich nicht mehr»

«Ich weiss nicht, wie ich die Zerstörungen in unserer Stadt beschreiben soll. Die Stadt existiert eigentlich nicht mehr. Die Bilder von Grosny und von Aleppo - so sieht Mariupol im Augenblick aus», sagte Orlow.

Die ukrainische Armee sei «sehr tapfer». Aber gegen die Luftangriffe der russischen Armee hätten die Soldaten keine Waffen, um das Leben der Zivilisten zu schützen.

13.48: Joe Biden werde am Freitag bekanntgeben, dass er sich dafür einsetzen wolle, dass Russland den Status als «meistbegünstigte Nation» verliert. Dies sagte eine mit den Vorgängen vertraute Quelle in Washington der Nachrichtenagentur AFP. Dieser Schritt könnte den Weg für Zollerhöhungen ebnen.

13.20: Putin sieht erste «positive Zeichen» im Zusammenhang mit den Verhandlungen mit der Ukraine. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax, nachdem sich Putin mit dem belarussischen Machthaber Lukaschenko getroffen hatte.

Es blieb aber unklar, was genau Putin damit meinte. Ein Treffen der Aussenminister der Ukraine und Russland am Donnerstag ging ohne nennenswerte Fortschritte zu Ende.

Russland hat Forderungen an Ukraine übergeben

13.01: Russland pocht auf seine eigenen Forderungen an die Ukraine und die Nato. Konkret gehe es um das Vorrücken von Nato-Infrastruktur an Russlands westlichen Grenzen und um die Handlungen der Ukraine im Donbass. Dies sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge.

«Für die Lösung dieser beiden Fragen wurden die von der russischen Seite formulierten, konkreten Forderungen der ukrainischen Seite übergeben. Soweit uns bekannt ist, diskutieren die Ukrainer diese Forderungen mit ihren Beratern; in erster Linie aus den USA und aus EU-Ländern.»

Ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj sei nicht ausgeschlossen, sagte Peskow. «Aber zuerst müssen sowohl Delegationen als auch Minister ihren Teil dazu leisten.» Dies, dass sich die Präsidenten nicht um des Prozesses, nicht um des Gesprächs, sondern um des Ergebnisses willen treffen.

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Russlands Präsident Wladimir Putin. - Keystone

12.00: Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, die Entsendung von «freiwilligen» Kämpfern in die Ukraine zu erleichtern. Dies sei eine Reaktion auf die «Söldner», die der Westen in die Ukraine gebracht habe. Das sagte Putin am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des Sicherheitsrats zu Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

«Wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die auf freiwilliger Basis (den Separatisten in der Ostukraine) helfen wollen. Dann muss man ihnen auf halbem Weg entgegenkommen und ihnen helfen, in die Kampfgebiete zu ziehen», sagte Putin.

Ukraine-Krieg: Schäden über 100 Mia. Dollar

11.32: Der Ukraine-Krieg soll nach Angaben aus Kiew bereits Schäden von mehr als 100 Milliarden Euro verursacht haben.

«Heute ist diese Ziffer konkretisiert worden . Es sind 119 Milliarden US-Dollar», sagte Vize-Wirtschaftsminister Denys Kudin am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform. Unabhängig überprüfen liess sich diese Zahl zunächst nicht.

Neue Fluchtrouten im Ukraine-Krieg

11.00: Im Ukraine-Krieg hat Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk neue Fluchtrouten zur Evakuierung von Zivilisten aus den umkämpften Gebieten angekündigt. Zur seit Tagen belagerten Hafenstadt Mariupol im Gebiet Donezk sagte sie am Freitag: «Wir warten und hoffen, dass heute diese Route funktioniert.»

Lastkraftwagen mit Hilfsgütern und leeren Bussen seien aus Saporischschja Richtung Mariupol unterwegs. Im Donezker Gebiet soll ebenfalls ein Versuch unternommen werden, Menschen aus Wolnowacha nach Pokrowsk zu bringen. Im Gebiet Charkiw werde es erneut einen Korridor zwischen der umkämpften Kleinstadt Isjum und Losowa geben.

Im Gebiet Saporischschja soll es zwei Routen aus Polohy und Enerhodar in die Gebietshauptstadt geben. Nördlich von Kiew sei geplant, Menschen aus vier Orten Richtung Kiew zu bringen. Aus drei Ortschaften im nordwestlichen Kiewer Gebiet sollen Busse Flüchtlinge nach Westen in die Grossstadt Schytomyr bringen.

Ukraine-Krieg: 1,52 Mio. flohen nach Polen

10.54: In der Stadt Charkiw im Osten der Ukraine soll erneut ein nukleares Forschungszentrum beschossen worden sein. Das teilte die ukrainische staatliche Atomaufsichtsbehörde in der Nacht zum Freitag mit.

Demnach soll Russland am Donnerstagabend bereits zum zweiten Mal dieselbe Atomforschungsanlage am nördlichen Stadtrand der Millionenstadt beschossen haben.

Den Angaben nach sei die Anlage nun ohne Strom, am Gebäude gebe es oberflächliche Schäden. Man versuche nun genauer zu bestimmen, welche Folgen die Schäden hätten, heisst es weiter.

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Charkiw ist die zweitgrösste Stadt in der Ukraine. (Archivbild) - AFP

10.46: Seit Mitternacht seien 24'500 Menschen aus der Ukraine in Polen eingetroffen, berichtete die Behörde auf Twitter. Damit habe sich die Zahl der Ukrainer, die nach Polen geflohen seien, auf etwa 1,52 Millionen Menschen erhöht.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind total 2,5 Millionen Menschen aus dem Land geflohen.

10.15: Die Zahl der in Deutschland eingetroffenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat die Marke von 100'000 Menschen überschritten. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilte, wurden bis Freitagvormittag 109'183 Flüchtlinge registriert. Dies sind 13'270 mehr als am Donnerstag.

Die tatsächliche Zahl könne aber «bereits wesentlich höher» sein, erläuterte der Sprecher. Es gebe zwar verstärkte Kontrollen der Bundespolizei, aber keine festen Grenzkontrollen.

09.55: Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksii Reznikov hat das russische Militär seit Kriegsbeginn mehr ukrainische Zivilisten als Soldaten getötet. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

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Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow. - Keystone

Den aktuellsten Zahlen des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte zufolge seien seit Kriegsbeginn bis am 9. März 564 Menschen getötet und 982 verletzt worden. Unter den Getöteten sind 41 Minderjährige.

Russland liefert weiter Gas durch Ukraine

09.30: 16 Tage nach Start vom Ukraine-Krieg liefert Russland Angaben zufolge weiter Gas für den Transit durch die Ukraine nach Europa.

An diesem Freitag werde erneut die vertraglich vereinbarte Menge von 109,5 Millionen Kubikmeter bereitgestellt. Dies sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge.

Am Donnerstag hatte Putin betont, dass Öl- und Gas-Lieferungen ins Ausland trotz beispielloser Sanktionen des Westens nicht gestoppt würden. «Wir erfüllen alle unsere Verpflichtungen im Bereich der Energieversorgung. Wir liefern alles, was wir zu liefern haben», sagte der Kremlchef.

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Mitarbeiter eines Gasunternehmens im ukrainischen Bojarka 2015 - AFP/Archiv

08.48: Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat eine Verschärfung der Kontrollverfahren angekündigt. Diese werden bei der Übermittlung von Nachrichten aus Russland an andere Mitgliedsländer angewandt.

«Um einen möglichen Missbrauch der Interpol-Netzwerke zu verhindern, wurden vom Generalsekretariat verstärkte Aufsichts- und Kontrollmassnahmen in Bezug auf Russland umgesetzt.» Dies teilte Interpol am Donnerstagabend mit.

08.40: Internationale Unternehmen, die wegen des Ukraine-Angriffs ihr Geschäft in Russland aussetzen, geraten ins Visier der russischen Generalstaatsanwaltschaft. Unter anderem solle dabei die Einhaltung der Verpflichtungen gegenüber russischen Arbeitnehmern und deren Rechten geprüft werden.

Jede Einstellung des Betriebs solle zudem auf Anzeichen einer absichtlichen oder Schein-Insolvenz geprüft werden, teilte die Behörde am Freitag mit.

Ukraine-Krieg: Ein Toter bei Angriff auf Dnipro

08.15: Bei russischen Luftangriffen auf zivile Ziele in der zentral-ukrainischen Stadt Dnipro ist mindestens ein Mensch getötet worden.

Am frühen Morgen «gab es drei Luftangriffe in der Stadt, die einen Kindergarten, ein Apartmenthaus und eine zweistöckige Schuhfabrik trafen.» Dies erklärten die Rettungskräfte. «Eine Person kam ums Leben.»

Es handelte sich mutmasslich um die ersten direkten Angriffe auf Dnipro. Die Stadt mit etwa einer Million Einwohnern war bislang von grösseren russischen Militärangriffen im Ukraine-Krieg verschont geblieben.

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Flüchtlinge am Bahnhof von Dnipro am 5. März - AFP

08.10: Prorussische Separatisten haben im Osten der Ukraine nach Militärangaben aus Moskau die Stadt Wolnowacha unter ihre Kontrolle gebracht.

Die Stadt war nach russischen Angaben seit dem 28. Februar eingekesselt. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht.

Die Truppen der «Volksrepublik Donezk» hätten zudem vier weitere Ortschaften eingenommen. Sie seien insgesamt sechs Kilometer weit in ukrainisches Gebiet vorgedrungen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Die russische Armee habe ihre Angriffe ebenfalls fortgesetzt - und sei um weitere 17 Kilometer vorgedrungen.

Ukraine-Krieg: USA wollen höhere Zölle auf russische Ware

06.55: Die USA wollen gemeinsam mit anderen G7-Ländern und der EU den Weg für höhere Zölle auf russische Waren freimachen.

Präsident Joe Biden wolle den US-Kongress am Freitag ersuchen, die normalen Handelsbeziehungen zu Russland auszusetzen. Dies berichteten unter anderem das «Wall Street Journal» und der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Formell würde es darum gehen, den Status Russlands als sogenannte «meistbegünstigte Nation» aufzuheben.

06.05: China hat zu «äusserster Zurückhaltung» im Ukraine-Krieg aufgerufen, um eine grössere humanitäre Katastrophe zu verhindern. Chinas Regierungschef Li Keqiang bezeichnet die Lage zwar als «wirklich beunruhigend», kritisiert die Sanktionen, nicht aber Russland.

«Die betreffenden Sanktionen schaden der wirtschaftlichen Erholung der Welt. Niemand hat Interesse daran», sagte Li Keqiang zum Abschluss der diesjährigen Tagung des Volkskongresses am Freitag.

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Wladimir Putin und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang bei einem Treffen im Juni 2018. - Keystone

05.25: Der UN-Sicherheitsrat wird heute um 16 Uhr MEZ zu einer von Russland beantragten Dringlichkeitssitzung zusammen kommen. Die USA und Russland werfen sich gegenseitig vor, im Ukraine-Krieg Massenvernichtungswaffen einsetzen zu wollen.

Ukraine Krieg: US-Hilfsgelder nehmen weitere Hürde

05.05: Die Hilfsgelder aus den USA rücken für die Ukraine immer näher: Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der US-Senat dem Haushalt, der das Hilfspaket beinhaltet zugestimmt. Nur Präsident Joe Biden muss noch seine Unterschrift daruntersetzen, was aber eine Formalie sein sollte.

04.25: Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten haben den Hoffnungen der Ukraine auf einen raschen Beitritt einen Dämpfer verpasst. Sie sagen aber weiterhin Hilf für Flüchtlinge zu.

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Gipfel in Versailles: Die EU sieht keine schnelle Aufnahme der Ukraine. Foto: Michel Euler/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

In der Erklärung des EU-Gipfels in Versailles vom frühen Freitagmorgen heisst es zwar: «Die Ukraine gehört zu unserer europäischen Familie.» Konkrete Zusagen an Kiew mit Blick auf einen schnellen EU-Beitritt wurden jedoch auch nach den rund achtstündigen Gipfel-Beratungen nicht gemacht.

Ukraine Krieg: Konvoi vor Kiew sucht Deckung in Wäldern

04.05: Laut Bundesrätin Karin Keller-Sutter sind bis zu 60'000 Flüchtlinge wegen dem Ukraine-Krieg in der Schweiz möglich.

Die Aufnahme der Flüchtlinge werde sicher nicht reibungslos ablaufen, sagte Keller-Sutter gegenüber «Blick TV» und bat um Verständnis. «Es kann zu Fehlern und Pannen kommen.» Sämtliche Flüchtlinge müssten registriert werden. Neben den Unterkünften von Bund und den Kantonen sei man auch auf private Hilfe angewiesen.

04.00: Seit Tagen steht ein 64 Kilometer langer russischer Militärkonvoi vor der Hauptstadt Kiew und hat sich kaum bewegt. Laut Satellitenbildern hat er sich nun aber aufgelöst und neu positioniert.

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Eine Woche nach Einmarsch in die Ukraine bereitete sich ein russischer Mega-Konvoi auf den Kampf auf Kiew vor. Laut ukrainischen Angaben wurde der Angriff von einer kleinen Spezialeinheit mit selbst gebastelten Drohnen gestoppt. - Twitter

Wie verschiedene Medien berichten, haben sich viele gepanzerte Fahrzeuge und Panzer in Wälder oder Kleinstädte begeben. Weniger als 30 Kilometer von Kiew entfernt stehen Militärfahrzeuge im Wohngebiet der Stadt Ozera. Nahe des Stützpunkts Antonov in Hostomel gingen Panzer und Raketenwerfen hinter Bäumen in Deckung.

Es wurde angenommen, dass der Konvoi für den Grossangriff auf Kiew in Stellung gebracht worden war. Doch tagelang bewegte er sich nicht vom Fleck. Dies soll an Problemen mit dem Nahrungs- und Treibstoff-Nachschub gelegen haben. Der Konvoi soll teilweise auch von ukrainischen Panzerraketen beschossen worden sein.

Ukraine Krieg: Russische Einheiten abgebremst

03.05: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Angriffe russischer Einheiten an mehreren Orten zurückgehalten und gebremst.

Im Norden des Landes seien russische Truppen dabei gestoppt worden, in die Stadt Tschernihiv vorzudringen. Dies hiess es in einem in der Nacht zu Freitag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Rund um Charkiw im Osten des Landes setze Russland seine Versuche fort, die Stadt von Norden her zu blockiere. Diese seien weiter erfolglos.

02.35: Aus umkämpften Städten in der Ukraine sind in den vergangenen zwei Tagen fast 100'000 Menschen evakuiert worden. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend in einer Videoansprache mit.

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Die Stadt Mariupol wurde im Ukraine-Krieg bereits stark beschädigt. - Keystone

Allerdings würden die Hafenstadt Mariupol und das nahe gelegenen Wolnowacha weiter blockiert. Selenskyj warf Russland vor, den Fluchtkorridor und einen Sammelpunkt für flüchtende Menschen aus Mariupol am Donnerstag beschossen zu haben.

01.10: Russland behauptet, die USA liessen Biowaffen in der Ukraine herstellen und fordert deshalb eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Die USA bezeichnen die Aussagen als «Haufen Lügen» und warnt vor einem russischen Angriff unter «falscher Flagge».

«Wir haben Anzeichen dafür gesehen, dass sie diese Anschuldigungen als potenziellen Vorwand benutzen könnten.» Dies sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter am Donnerstag (Ortszeit). Die Folge könnte eine «möglicherweise aggressivere militärische Aktion» oder der «tatsächliche Einsatz von Stoffen» in der Ukraine sein.

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