Laut einem Arzt sterben über die Hälfte der russischen Soldaten im Ukraine-Krieg an nicht lebensbedrohlichen Verletzungen. Er sieht die Schuld beim Training.
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Eine russische Flagge wird über den Sarg eines im Ukraine-Krieg gefallenen Soldaten gelegt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Ausbildner sind über die Hälfte der russischen Verluste zu verhindern.
  • Die Soldaten starben wegen schlechter Erster Hilfe oder langer Wege ins Spital.
  • Auch rund ein Drittel der Amputationen wären bei richtiger Hilfe nicht nötig gewesen.
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Je nach Quelle sind im Ukraine-Krieg zwischen 35'000 und 180'000 russische Soldaten gestorben. Die Zahl sollte aber deutlich tiefer sein, kritisiert ein russischer Arzt und Leiter eines Ausbildungszentrums für taktische Medizin. Denn mehr als die Hälfte der Todesfälle kämen nicht von lebensbedrohlichen Verletzungen, sagt Artem Katulin gegenüber der Nachrichtenagentur Rio Nowosti.

Er nennt zwei Hauptgründe dafür: Es gelinge oftmals nicht, die verwundeten Soldaten schnell genug in ein Spital zu bringen. Zudem sei die Erste Hilfe im Kriegsgebiet zu schlecht, die Soldaten zu wenig gut dafür trainiert.

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Im Ukraine-Krieg sind bereits zehntausende russische Soldaten gestorben. - dpa

Laut Artem Kutalin könnten mit besserer Ausbildung der Soldaten auch viele Amputationen verhindert werden. Denn rund ein Drittel davon müssten wegen falsch angebrachter Tourniquets durchgeführt werden. Mit Tourniquets wird das Blut an stark blutenden Extremitäten gestaut, sodass es nicht zur Wunde gelangen kann. Damit sollte verhindert werden, dass ein Verwundeter verblutet.

Das pro-ukrainische Newsportal «Nexta» nahm das Interview auf und spottet auf Twitter: «Russen töten Russen im Krieg öfters als Ukrainer.»

Russische Soldaten haben sich bereits wenige Monate nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs über ihre Erste-Hilfe-Ausrüstung beschwert. Auf Bildern in den Sozialen Medien werden die russischen mit den ukrainischen verglichen. In der Tasche der Invasoren befinden sich deutlich weniger Gegenstände, die zudem sehr veraltet aussehen. Berichten zufolge soll russischen Rekruten auch gesagt worden sein, sie sollten mit Tampons verhindern, dass Blut aus einer Wunde auslaufe.

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