Ukraine Krieg: Beginnt die Gegenoffensive erst im nächsten Jahr?
Ein Journalist berichtet, dass Kiew für die Gegenoffensive im Ukraine-Krieg auf Material warte. Mit den F-16-Jets wäre sie frühestens im Januar 2024 möglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine wartet mit der Gegenoffensive noch, Panzer und Jets werden benötigt.
- Das Material ist aber laut einem Journalisten erst im Oktober einsatzfähig.
- Deswegen verzögert sich der Gegenstoss wegen des Regens bis ins nächste Jahr.
Seit Monaten wird im Ukraine-Krieg über die grosse Gegenoffensive der Verteidiger gesprochen. Die oft auch als Frühjahrsoffensive bezeichnete Aktion wurde von vielen Experten im März, April oder Mai erwartet. Mittlerweile ist aber schon fast Sommer, eine Offensive ist noch nicht zu erkennen. Ein weiterer Experte sagt nun, sie könnte möglicherweise erst im Winter 2024 starten.
Es sei noch nicht alles Material hier, habe ihm «eine sehr gut informierte Person» gesagt, erzählt John Sweeney auf Twitter. Der britische Journalist lebt seit Jahren in der ukrainischen Stadt Charkiw und berichtet von dort aus. «Insbesondere die F-16-Kampfjets fehlen. Darum werden sie warten.»
Kiew wolle erst mit dem Gegenstoss beginnen, wenn die 31 Abrams-Panzer und die Kampfjets der westlichen Allianz angekommen sind. Laut Sweeney werde dies aber nicht vor Oktober sein. Doch dann setze der Regen ein, eine Bodenoffensive würde durch den aufgeweichten Boden erschwert. «Sie ist darum erst wieder bei durchgefrorenem Boden möglich, also ab Januar 2024.»
Auch weitere Waffen, die die Ukraine erhält, sind noch nicht einsatzbereit. So kommen 50 Schützenpanzer aus Schweden erst in einigen Tagen, Leopard-Panzer von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden im Juni an. Mit diesen müssen die Ukrainer zuerst wochenlang trainieren, bevor sie im Ukraine-Krieg eingesetzt werden können.
Selenskyj-Berater: Gegenoffensive im Ukraine-Krieg läuft bereits
Ein Tweet des Verteidigungsministeriums der Ukraine deutet darauf hin, dass der nicht verifizierte Bericht von Sweeney stimmen könnte: «48 F-16-Jets sind genau das, was wir brauchen, um unser Land vom Aggressor zu befreien», schreibt es.
Anderes berichtet hingegen Mychajlo Podoljak, ein Berater von Präsident Selenskyj, kürzlich: «Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen, unsere Aktionen haben bereits begonnen.» Auch er betont die Wichtigkeit von Kampfjet-Lieferungen, denn dann könnte «endlich» der Luftraum geschlossen werden.