Ukraine-Krieg: Boris Johnson besucht Selenskyj in Kiew

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Ohne vorherige Ankündigung hat Boris Johnson den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kiew besucht.

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Ukraine-Krieg: Boris Johnson und Wolodymyr Selenskyj in Kiew. - Twitter/UkrEmbLondon

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premier Boris Johnson ist überraschend nach Kiew gereist.
  • In den letzten Tagen kam es bereits zu mehreren Solidaritätsbesuchen.

Der britische Premierminister Boris Johnson ist unangekündigt nach Kiew gereist und hat dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Das teilten sowohl die britische als auch die ukrainische Seite heute Samstag mit.

«Gerade jetzt hat ein Vieraugengespräch mit Präsident Selenskyj begonnen», schrieb der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Sybiha, auf Facebook.

Dazu veröffentlichte er ein Foto, das zeigt, wie sich die beiden Politiker an einem Tisch gegenüber sitzen. Früher am Tag hatte Selenskyj bereits den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer empfangen.

«Der Ministerpräsident ist in die Ukraine gereist, um Präsident Selenskyj persönlich zu treffen, als ein Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk», sagte ein britischer Regierungssprecher. Die beiden wollten die langfristige Unterstützung Grossbritanniens für die Ukraine besprechen.

Neue Waffen für Ukraine

Johnson wolle ein neues Paket finanzieller und militärischer Hilfe darlegen. Der britische Premier hatte am Freitag bei einem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt, weitere Waffen im Wert von 100 Millionen Pfund (umgerechnet rund 120 Millionen Franken) an die Ukraine zu schicken. Darunter waren auch die Boden-Luft-Raketen vom Typ Starstreak.

Auch die britische Aussenministerin Liz Truss stellte ein Foto von Johnson und Selenskyj auf Twitter. Selenskyj bezeichnete Grossbritannien als «Führer bei der Verteidigungsunterstützung der Ukraine».

Vor mehr als sechs Wochen war die Ukraine vom Nachbarland Russland angegriffen worden. Kiew wird vom Westen mit Waffenlieferungen unterstützt. Vor allem aus Grossbritannien kommen dabei Waffen zur Panzerabwehr. Die ukrainische Führung ist jedoch an schwerer Technik und vor allem Flugabwehrsystemen interessiert.

Am Freitag hatte eine Delegation um EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell Kiew besucht. Die europäischen Politiker fuhren als Zeichen der Solidarität auch in den Vorort Butscha, wo am vergangenen Wochenende die Leichen Hunderter Zivilisten gefunden worden waren. Die Ukraine macht für die Gräueltaten russische Soldaten verantwortlich. Moskau bestreitet das.

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