Ukraine Krieg: Darum gibt es kein Foto von Nehammer mit Putin

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Russland,

Karl Nehammer besuchte im Ukraine-Krieg Selenskyj und Putin. Vom Treffen in Moskau gibt es keine Fotos – aus Angst, Russland könne sie für Propaganda verwenden.

Nehammer ukraine krieg
Karl Nehammer nach seinem Treffen mit Wladimir Putin in Moskau. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Österreichs Karl Nehammer sprach in Moskau mit Wladimir Putin unter vier Augen.
  • Medien und Fotografen waren nicht zugelassen, es gab keine gemeinsame Pressekonferenz.
  • Der Kanzler fürchtet, dass Bilder des Treffens für Propaganda missbraucht werden könnten.

Österreichs Kanzler Karl Nehammer hat intensive Tage hinter sich: Am Samstag besuchte er seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Am Montag war er als erster westlicher Regierungschef im Ukraine-Krieg in Moskau.

Er traf dort den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Gespräch unter vier Augen. Dieses dauerte rund 75 Minuten, in denen Nehammer seinem Gegenüber klarmachte, dass «dieser Krieg aufhören muss». Dies geht aus einer Mitteilung des österreichischen Kanzleramts hervor.

Ukraine Krieg
Nehammer besuchte im Ukraine-Krieg Wolodymyr Selenskyj in Kiew. - keystone

Bilder des Treffens in der Residenz Wladimir Putins gibt es aber nicht – auf Wunsch von Nehammer. Es war eine Vorsichtsmassnahme, da befürchtet wurde, dass die Fotos für Propagandazwecke instrumentalisiert werden könnten. Aus dem gleichen Grund wurde danach auch keine gemeinsame Pressekonferenz abgehalten.

Trotz starker Kritik verteidigt Nehammer seine Moskau-Reise. Er wolle nichts unversucht lassen, den Ukraine-Krieg zu beenden oder die humanitäre Hilfe für die leidende Bevölkerung voranzutreiben. Deshalb sei es alternativlos, auch mit Russland das direkte Gespräch zu suchen.

Finden Sie es richtig, dass Karl Nehammer das Gespräch mit Wladimir Putin gesucht hat?

Das Treffen bezeichnete er im Nachgang als sehr hart, offen und direkt. Nehammer habe Putin auch mit den mutmasslichen Kriegsverbrechen russischer Soldaten konfrontiert. Er habe aber «generell keine positiven Eindrücke». Es sei auch «kein Freundschaftsbesuch» gewesen.

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