Ukraine Krieg: Ösi-Kanzler Nehammer ist unterwegs zu Putin
Heute trifft sich Österreichs Kanzler Karl Nehammer mit Kremlchef Wladimir Putin. Der Besuch während laufendem Ukraine-Krieg sorgt für Entrüstung.
Das Wichtigste in Kürze
- Karl Nehammer ist unterwegs in Richtung Russland, wo er Wladimir Putin trifft.
- Für Österreichs Kanzler ist klar: Man muss alles versuchen, um den Krieg zu stoppen.
- Der geplante Dialog mit dem russischen Präsidenten wird jedoch teils scharf kritisiert.
Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer ist heute Montag zu Gast beim russischen Präsidenten Wladimir Putin. Gegenüber österreichischen Medien hat der ÖVP-Politiker die Gründe für sein Vorgehen bezüglich Ukraine-Krieg dargelegt. Inzwischen sitzt Nehammer bereits im Flieger, wie die österreichische «Kronen Zeitung» berichtet.
Nicht alle halten das Treffen aber für eine gute Idee. Wie mehrere Medien berichten, habe sich Nehammer in einem vertraulichen Gespräch in kleiner Runde in Wien zur Russland-Reise geäussert.
Dabei räumte der Kanzler einerseits ein, dass es sich um eine «Risikomission» handle. «Ich weiss, dass die Erwartungen sehr niedrig sind», wird der 49-Jährige zitiert.
Andererseits betont Nehammer, dass jetzt etwas getan werden muss. «Soll man angesichts des Wahnsinns in der Ukraine aber nichts machen, weiter zuschauen?», fragt er rhetorisch. Man müsse alles versuchen, damit der Krieg endlich aufhöre.
Experte: Nehammer-Besuch kommt Putin-Propaganda im Ukraine-Krieg entgegen
Im Gespräch und in einem Tweet von Sonntagabend verweist der Bundeskanzler zudem auf die militärische Neutralität Österreichs. Man will im Ukraine-Krieg als «Brückenbauer» agieren, so Nehammer. Dennoch habe man eine «klare Haltung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine».
Die europäischen Partner seien vorab über das Treffen informiert worden, erklärt Nehammer. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, den Österreichs Kanzler am Samstag in Kiew besuchte, wisse davon.
Der geplante Dialog zwischen Wien und Moskau stösst trotzdem auf Kritik. In der «ORF»-Sendung «ZIB 2 am Sonntag» schiesst beispielsweise Russland-Experte Gehard Mangott scharf gegen den Kanzler. Putin werde die Bilder für seine Propaganda nutzen, das Treffen sei «keine kluge Entscheidung». Nehammer liefere ihm «grandiose Fernsehbilder».
Laut der «Presse» soll das Gespräch in Moskau um 15 Uhr stattfinden, um 16 Uhr mitteleuropäische Zeit. In der österreichischen Botschaft in der russischen Hauptstadt soll Nehammer danach darüber informieren, heisst es.