Ukraine-Krieg: «Gas Wunderkind» und Duma-Abgeordneter gestorben
In Moskau stirbt während dem Ukraine-Krieg ein weiterer hochrangiger Energie-Unternehmer. Nikolai Petrunin sei nach «schwerer Krankheit» verstorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die auffälligen Todesfälle von hochrangigen russischen Unternehmern gehen weiter.
- Gemäss dem Kreml verstarb «Gas-Wunderkind» Nikolai Petrunin «nach schwerer Krankheit».
- Er war Duma-Abgeordneter für Putins Partei und Stv. Vorsitzender des Energieausschussses.
Die Todesfälle von hochrangigen Persönlichkeiten mit Verbindungen zum Kreml reissen nicht ab. Am Mittwoch gab der Pressedienst der Duma bekannt, dass der Abgeordnete Nikolai Petrunin gestorben sei.
Nach Angaben aus Moskau sei der 46-Jährige «nach schwerer Krankheit» verstorben. Genauere Details würden nicht bekannt gegeben. Russische Medienberichte sprechen von Spätfolgen einer Corona-Infektion.
Das «Gas-Wunderkind»
Petrunin vertrat Putins Partei seit 2016 für die Region Tula und war zuletzt stellvertretender Vorsitzender des Energieaussschusses. Der Multimillionär trat in die Politik ein, nachdem er bereits als junger Unternehmer in Sibirien erfolgreich Gas-Pipelines verlegt hatte. Seiner steilen Karriere verdankte er seinen Spitznamen «Gas-Wunderkind».
Dem Putin-Loyalist wurde mit seinem Alter eine Karriere bis ganz oben zugetraut. Auch im Ukraine-Krieg stand er hinter Putin. Jetzt reiht er sich in eine Reihe von hohen Energieindustrie-Unternehmern ein, welche in den letzten Monaten gestorben sind.
Ukraine-Krieg: Todesfälle von Energie-Chefs gehen weiter
Deren Todesursachen erscheinen aber teils noch weit unglaublicher als der Fall von Petrunin. Ein Lukoil-Manager starb nach der Teilnahme an einem «schamanistischen Ritual». Öl-Oligarch Ravil Maganov fiel aus einem Fenster im sechsten Stock eines Krankenhauses.
Mitte April wurde der ehemalige Vizepräsident der Gazprombank, Vladislav Avayev, gemeinsam mit seiner Frau und Tochter tot aufgefunden. Und im September kam ein hochrangiger russischer Beamter vor der Küste von Wladiwostok bei einem Bootsunfall ums Leben.
Der 39-jährige Iwan Petschorin war Geschäftsführer der russischen Gesellschaft zur Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis. Angeblich soll er vom Boot gefallen und ertrunken sein.