Ukraine Krieg: Gesichts-Software erkennt getötete Russen-Soldaten
Hunderte russische Soldaten werden im Ukraine-Krieg Tag für Tag getötet. Die Ukrainer bestehen darauf, dass deren Familien die Leichen abholen kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen 7000 und 15'000 russische Soldaten sind im Ukraine-Krieg bereits getötet worden.
- Die ukrainischen Behörden wollen nun die Familien der Russen-Soldaten kontaktieren.
- Dafür greifen sie auch auf eine Gesichtserkennungssoftware zurück.
Wie viele russische Soldaten im Ukraine-Krieg gestorben sind, hält Wladimir Putin unter Verschluss. Die USA und Grossbritannien gehen von mindestens 7000 Gefallenen aus, die Ukraine spricht gar von über 15'000 getöteten russischen Soldaten.
Um die Leichen zu identifizieren und zuordnen zu können, greifen die Ukrainer auf Künstliche Intelligenz zurück. Ziel sei dabei, die Familien der getöteten Russen zu informieren, sagt der ukrainische Vize-Premierminister Mychajlo Fedorow gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
So kommt die Gesichtserkennungssoftware Clearview AI zum Einsatz. Das US-Unternehmen hat zig Millionen Porträtfotos abgespeichert, die in sozialen Netzwerken ausgelesen wurden. Darunter zwei Milliarden Bilder des russischen Facebook-Äquivalents VKontakte.
Wenn ein Foto in die Software eingespeist wird, kann diese die Gesichtsmerkmale der gesuchten Personen binnen weniger Sekunden erkennen.
Ukraine Krieg: «Mütter aus Höflichkeit kontaktiert»
Fedorow erklärt: «Aus Höflichkeit gegenüber den Müttern dieser Soldaten verbreiten wir diese Information über die sozialen Medien. Damit wissen die Familien zumindest, dass sie ihre Söhne verloren haben und haben damit die Möglichkeit, die Leichen abzuholen.»
So existiert etwa ein Telegram-Kanal, auf welchem die Ukrainer die Todesmeldungen verbreiten. Über ein Online-Formular können sich die Angehörigen zur Leichen-Übergabe eintragen. Wie diese vonstattengehen soll, bleibt aber vorläufig unklar.
Wie viele getötete Russen-Soldaten im Ukraine-Krieg dank Künstlicher Intelligenz bereits zugeordnet werden konnten, verrät der Vize-Premierminister nicht. Die Erfolgsquote sei aber «hoch», versichert er.