Putin begnadigt für den Ukraine-Krieg verurteilte Straftäter. Nach dem Einsatz an der Front kehren sie als freie Männer in ihre Heimat zurück. Das hat Folgen.
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Viele Ex-Häftlinge kehren nun nach Russland zurück – und dort steigt folglich die Kriminalität. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Armee rekrutiert Häftlinge für Einsätze an der Kriegsfront.
  • Nach sechs Monaten dürfen die verurteilten Straftäter als freie Männer zurückkehren.
  • Seither wird Russland von «einer Welle der Kriminalität» erfasst.
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In den letzten Monaten werden auf russischer Seite immer wieder Häftlinge für den Ukraine-Krieg rekrutiert. Präsident Wladimir Putin begnadigt verurteilte Straftäter für einen Einsatz an der Front.

Gefangene werden mit einem lukrativen Angebot gelockt. Ihnen wird Straffreiheit und Begnadigung versprochen, wenn sie für Russland in den Krieg ziehen. Es gilt: Wer nach sechs Monaten noch lebt, darf als freier Mann in die Heimat zurückkehren.

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Jewgeni Prigoschin ist Chef der berüchtigten Wagner Gruppe, welche die russische Armee im Ukraine-Krieg unterstützt. - Screenshot Telegram

Die Häftlinge werden so insbesondere für die Söldnertruppe Wagner gewonnen. Deren Chef, Jewgeni Prigoschin, war zuletzt immer wieder in Gefängnissen unterwegs, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Laut Prigoschin seien mittlerweile bereits über 5000 ehemalige Straftäter nach ihrem Fronteinsatz nach Russland zurückgekehrt. Und das hat schwerwiegende Folgen.

Verurteile Mörder werden rückfällig

Der «Daily Mail» zufolge wird das Land derzeit von «einer Welle der Kriminalität» erfasst. Ehemalige Häftlinge werden nach ihrer Begnadigung offenbar rückfällig.

Ende März wird in der russischen Stadt Novyj Burets eine 85-jährige Frau ermordet. Laut dem «Guardian» wird wenig später Iwan Rossomachin verhaftet und für die Tat verantwortlich gemacht.

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Die Wagner-Einheit ist im Ukraine-Krieg im Einsatz. (Symbolbild)
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Mitglieder der russischen Wagner Gruppe in Moskau.
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Russische Rekruten gehen auf einem Bahnhof in Prudboi in der Region Wolgograd zum Zug.
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Jewgeni Prigoschin lässt seine Wagner-Truppe im Ukraine-Krieg kämpfen.
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Der Wagner-Chef wirbt auch in Gefängnissen Soldaten für den Ukraine-Krieg an.

Brisant: Rossomachin soll 2020 für den Mord an seiner Frau zu 14 Jahren Haft verurteilt worden sein. Aus dem Gefängnis sei er dann aber für den Ukraine-Krieg rekrutiert und nach seinem Einsatz an der Front begnadigt worden.

Ein Verwandter der ermordeten Frau sagt gegenüber dem «Guardian»: «Der Staat sowie Putin und Prigoschin persönlich sind für ihren Tod verantwortlich.»

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Ukraine-Krieg?

Im Bericht wird ein weiterer, ähnlicher Vorfall genannt. So soll Georgij Siukayev, ein verurteilter Mörder, kürzlich einen Menschen namens Soslan Valiyev getötet haben. Kurz davor sei Siukayev, der im Ukraine-Krieg für die Wagner Gruppe kämpfte, begnadigt worden.

Allgemein verzeichnet Russland eine erhöhte Anzahl an von Kriegsrückkehrern verübten Delikten. So gibt es zahlreiche Meldungen über Sexualverbrechen, Überfälle oder Vergewaltigungen. Dafür verantwortlich seien auch reguläre Soldaten, die von der Front zurückkehren, heisst es.

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