Ukraine-Krieg: Iranische Drohnen ersetzen russische Raketen
Im Ukraine-Krieg setzt Russland vermehrt iranische Drohnen ein. So soll laut dem britischen Geheimdienst der Mangel an Marschflugkörpern ausgeglichen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Krieg gegen die Ukraine setzt Russland vermehrt Drohnen aus dem Iran ein.
- Die Flugkörper seien bislang aber nur mit begrenztem Erfolg eingesetzt worden.
- Mit den Drohnen soll der Mangel an Marschflugkörpern ausgeglichen werden.
Russland setzt im Ukraine-Krieg nach britischer Einschätzung verstärkt auf iranische Drohnen. Damit wolle Russland seinen Mangel an Marschflugkörpern ausgleichen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Flugkörper im Ukraine-Krieg eingesetzt
Seit September hätten russische Truppen Hunderte Flugkörper gegen die Ukraine eingesetzt, darunter auch sogenannte Kamikaze-Drohnen. «Aber der Ansatz hatte nur begrenzten Erfolg», hiess es. Die meisten Drohnen seien von der ukrainischen Flugabwehr ausgeschaltet worden.
Ziele der Drohnenangriffe seien vor allem taktische militärische Objekte sowie das ukrainische Stromnetz gewesen, teilte das britische Ministerium weiter mit. Zuletzt hätten die russischen Kommandeure aber verlangt, dass die iranischen Drohnen medizinische Einrichtungen ins Visier nehmen und mit Lenkmunition angreifen.

Seit einigen Tagen seien keine Angriffe von Kamikaze-Drohnen mehr berichtet worden, hiess es in London. «Russland hat wahrscheinlich seinen derzeitigen Bestand fast erschöpft, wird sich aber vermutlich um Nachschub bemühen.» Für Russland sei es vermutlich einfacher, neue Drohnen aus dem Ausland zu beschaffen als neue Marschflugkörper herzustellen, so das Ministerium.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.