Ukraine Krieg: Jetzt leugnet Schwangere aus Mariupol Luftangriff

Carine Meier
Carine Meier

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Ihr Foto ging um die Welt: Eine Bloggerin überlebte im Ukraine-Krieg hochschwanger den Luftangriff auf die Geburtsklinik in Mariupol. Nun leugnet sie ihn.

Ukraine-Krieg
Beim Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol im Ukraine-Krieg wurden nach ukrainischen Angaben 17 Menschen verletzt. Unter ihnen die Bloggerin Marianna Wischemirskaja Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim russischen Angriff auf ein Spital in Mariupol wurde Marianna Wischemirskaja berühmt.
  • Nun ist die ukrainische Influencerin in einem russischen Propaganda-Video aufgetaucht.
  • Darin leugnet sie, dass die Geburtsklinik von den Russen bombardiert worden sei.

Dieses Bild hat die ganze Welt gesehen: Eine junge Frau, hochschwanger, in einem gepunkteten Pyjama, verlässt eine von Bomben getroffene Geburtsklinik in Mariupol. Marianna Wischemirskaja wurde zum Gesicht der vielen unschuldigen zivilen Opfer im Ukraine-Krieg.

Ukraine Krieg Mstyslav Chernov
Das Bild der Bloggerin ging nach dem Angriff der Russen-Truppen auf eine Geburtsklinik in Mariupol im Ukraine-Krieg um die Welt. - Keystone

Einige Tage nach diesen Aufnahmen brachte die Beauty-Bloggerin ein Mädchen zur Welt – für viele ein Zeichen der Hoffnung.

Bloggerin leugnet nun Russen-Bomben im Ukraine-Krieg

Nun, wenige Wochen später, taucht sie plötzlich in einem erstaunlichen Video-Interview auf. Darin leugnet sie die Ereignisse in Mariupol: Die Explosion im Spital sei nicht durch einen russischen Luftangriff im Ukraine-Krieg ausgelöst worden. Niemand habe Geräusche gehört, die auf einen Bombenabwurf hindeuteten.

Wo genau das Interview, das durch den russischen Blogger Denis Seleznev geführt wird, aufgenommen wurde, ist unklar. Jedoch wurde es erstmals von einem regierungsnahen Twitter-Account geteilt.

Ukrainische Medien vermuten nun, dass Wischemirskaja von den Russen entführt und in die Region Donezk gebracht wurde. Damit ist sie nur eine von vielen: Immer wieder gibt es Berichte, dass Ukrainerinnen und Ukrainer gegen ihren Willen in von Russland kontrollierte Gebiete verschleppt werden.

Russen widersprechen sich mit Propaganda selbst

Die neue Darstellung der Ereignisse durch die junge Influencerin ist aber voller Widersprüche. Noch vor einigen Wochen bezeichnete die russische Regierung sie als «Krisenschauspielerin» – die Szenen seien gestellt gewesen.

Jetzt soll es plötzlich tatsächlich eine Explosion gegeben haben, jedoch stamme diese aus Mariupol selbst. Auch wenn Wischemirskaja das nicht explizit sagt, sollen ihre Aussagen darauf schliessen lassen, dass die Ukrainer das Spital selbst zerstörten.

Demgegenüber stehen aber die Aussagen von Journalisten der Nachrichtenagentur AP. Sie und mehrere Augenzeugen berichten von einem Flugzeug, das vor dem Einschlag über das Spital flog. Auf eine Bombardierung deutet zudem der rund zwei Stockwerke tiefe Krater vor der Klinik hin.

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