Ukraine-Krieg: Klitschko will Sanktionen gegen Ex-Kanzler Schröder
Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder wird für seine Aussagen zum Ukraine-Krieg kritisiert. Wird der 78-Jährige bald vom Westen sanktioniert?
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder gilt als enger Freund von Wladimir Putin.
- In einem Interview stellt Schröder den russischen Präsidenten als unschuldig dar.
- Deshalb fordert Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko nun Sanktionen gegen den Altkanzler.
Einmal mehr sorgt der deutsche Altkanzler Gerhard Schröder (78) für Aufsehen: In einem Interview mit der «New York Times» belegen mehrere Aussagen, dass sich Schröder nicht von seiner russenfreundlichen Haltung abwendet.
Einen Rücktritt von seinen Posten für russische Energiekonzerne könne er sich nur vorstellen, wenn Wladimir Putin Deutschland das Gas abdreht. Das werde aber nicht passieren, ist der Altkanzler überzeugt.
Auch glaubt Schröder nicht, dass Putin die Verantwortung für die Verbrechen im Ukraine-Krieg trägt. Zwar müsste etwa der mutmassliche Mord an Zivilisten in Butscha untersucht werden. Aber er glaube nicht, dass der Befehl dazu von Putin gekommen sei.
Ukraine-Krieg: Vitali Klitschko fordert Sanktionen gegen Schröder
Die Aussagen könnten für Schröder nun ungemütliche Folgen haben: Nebst diversen Forderungen eines Austritts aus seiner Partei SPD werden Stimmen laut, die Sanktionen gegen den 78-Jährigen fordern.
So auch die von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (50): «Alle diejenigen, die weiterhin für Kriegsverbrecher Putin arbeiten, müssen hart sanktioniert werden», fordert Klitschko in der Zeitung «Bild».
Schröder sei Teil des Putin-Systems und damit «mitverantwortlich für das Abschlachten von Frauen und Kindern» im Ukraine-Krieg, so Klitschko. Als mögliche Sanktionen nennt Klitschko das Einfrieren seiner Konten und dass Schröder für die USA auf eine No-Fly-Liste gesetzt wird.
Auch bei der Wahl seines Heimatorts solle der Altkanzler endlich zeigen, auf wessen Seite er steht, findet der frühere Box-Weltmeister. Angesichts seiner Propaganda für den Kreml frage man sich, warum Schröder in Hannover wohne und nicht in Moskau.