Ukraine-Krieg: Kreml kennt annektierte Regionen nicht genau
Russland hat vier Regionen im Ukraine-Krieg formell annektiert. Jedoch zeigt eine Aussage von Sprecher Peskow: Welche genau, weiss der Kreml selbst nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat seine Landesgrenzen offiziell um vier Gebiete in der Ukraine erweitert.
- Die betroffenen Regionen sind aber immer noch stark umkämpft.
- Kreml-Sprecher Peskow gibt zu: Die Russen wissen gar nicht, wo die neue Grenze liegt.
Nach den Scheinreferenden in der Ukraine hat Russland vier Gebiete annektiert: Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Die Regionen sind aber teils im Ukraine-Krieg weiterhin stark umkämpft und international nicht als Teil Russlands anerkannt.
Offenbar weiss aber der Kreml nicht einmal selbst, wo genau die neuen Landesgrenzen liegen. Das zumindest lässt eine Aussage von Kremlsprecher Dmitri Peskow bei einer Pressekonferenz vermuten.
Gegenüber Journalisten erklärte dieser nämlich: Der Kreml «müsse noch herausfinden», welche besetzten Regionen jetzt annektiert wurden.
Am Freitag schlug Präsident Wladimir Putin aber noch andere Töne an. Er unterzeichnete vier Abkommen mit den russischen Gouverneuren der besetzten Regionen. «Die Einwohner der vier Regionen werden heute zu Bewohnern Russlands – für immer», sagte er in einer Rede.
Russland verliert im Ukraine-Krieg Kontrolle über Gebiete
Die Gebiete sind im Ukraine-Krieg jedoch weiterhin stark umkämpft. Auch am Wochenende und am heutigen Dienstag meldete die Ukraine weitere Geländegewinne in der Region Cherson. Selbst die Separatistengebiete Luhansk und Donezk sind nicht vollständig unter russischer Kontrolle.
Gemäss Peskow ist das aber nicht der Grund dafür, dass die Grenzen noch nicht definiert wurden. «Wir werden uns mit den Einwohnern über die Grenzen der Regionen Cherson und Saporischschja beraten», sagt er.