Ukraine-Krieg: Lukaschenko lässt alle Wehrpflichtigen durchzählen

Anna Baumert
Anna Baumert, DPA

Weissrussland,

Immer wieder wird über einen Eintritt von Belarus in den Ukraine-Krieg spekuliert. Jetzt wächst in der Opposition die Sorge über eine mögliche Mobilmachung.

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Alexander Lukaschenko auf dem Truppenübungsplatz Osipovichi. - AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Belarus werden offenbar die Wehrpflichtigen gezählt.
  • Viele sorgen sich deshalb über eine mögliche Mobilisierung im Ukraine-Krieg.
  • Gleichzeitig kündigt Belarus ein Luftwaffenmanöver mit Russland an.

Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko und Kreml-Chef Wladimir Putin gelten als enge Verbündete. Auch nachdem der russische Präsident den Ukraine-Krieg anzettelte, zeigte sich Lukaschenko loyal. So darf Russland etwa vom belarussischen Staatsgebiet aus Raketen auf die Ukraine abfeuern.

Militärische Unterstützung durch belarussische Truppen für den Angriffskrieg gegen die Ukraine schloss Lukaschenko allerdings bisher immer aus. Dennoch geht in Belarus die Angst um, dass Lukaschenko seine Armee in den Krieg schicken könnte.

Und die Befürchtungen werden nicht minder: Offenbar lässt der Diktator aktuell die Wehrpflichtigen im Land zählen.

Exil-Politiker: Lukaschenko muss nur noch Knopf drücken

Wie verschiedene Medien melden, heisst es auf diversen Bildern und Videos aus Minsk: «Alle männlichen Bürger zwischen 18 und 60 Jahren müssen sich bei einem Rekrutierungsbüro oder Gemeinderat melden.»

In der belarussischen Opposition mehren sich Sorgen vor einer möglichen Mobilmachung in ihrem Land zur Unterstützung des Ukraine-Kriegs.

Der im Warschauer Exil lebende Oppositionspolitiker Pawel Latuschka sagte dem «Redaktionsnetzwerk Deutschland»: Die Vorbereitungen dafür seien weit fortgeschritten. Lukaschenko brauche nur noch auf Befehl des Kremls auf den Knopf zu drücken, um mit der Mobilmachung zu beginnen.

Belarus und Russland planen Luftwaffenmanöver im Ukraine-Krieg

Zudem will Belarus ab Mitte Januar zwei Wochen lang ein Luftwaffenmanöver mit Russland durchführen. Am Sonntag verkündete das belarussische Verteidigungsministerium auf Telegram: «Vom 16. Januar bis 1. Februar 2023 finden kollektive lufttaktische Übungen der Streitkräfte von Belarus und Russland statt.»

Im Herbst bildeten die beiden Länder eine gemeinsame Einsatztruppe. Aktuell sind rund 9000 russische Soldaten sowie eine Menge Technik in Belarus stationiert.

Ob Lukaschenko tatsächlich plant, im Ukraine-Krieg mitzumischen, wird sich erst noch zeigen.

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