Ukraine Krieg: Namen von über 600 Russen-Spionen veröffentlicht
Die ukrainische Spionagebehörde lässt im Ukraine-Krieg die Identitäten angeblicher Russen-Spione auffliegen. Sie veröffentlichten über 600 Namen und Adressen.
Das Wichtigste in Kürze
- Über 600 angebliche Spione des Kremls sind enttarnt worden.
- Die ukrainische Spionagebehörde veröffentlichte am Montag eine entsprechende Liste.
- Auf dieser wurden Namen, Adressen und sogar Autonummern der Betroffenen vermerkt.
Spione sind im Krieg von zentraler Bedeutung. Ihre Insider-Informationen können einem Land einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Feind verschaffen. Das Wichtigste für Spione: dass sie unerkannt bleiben.
Jetzt ist jedoch die Tarnung von mehr als 600 russischen Spionen aufgeflogen. Ihre Angaben wurden am Montag von der ukrainischen Spionagebehörde veröffentlicht, wie verschiedene Medien berichten.
Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums erstellte demnach eine umfassende Liste der angeblichen Kreml-Spione. Darin sind die Namen, Adressen, Handynummern und Autokennzeichen der betroffenen Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB vermerkt.
Dazu schreibt die Behörde: «Mitarbeiter des FSB, die in die kriminellen Aktivitäten des Aggressorstaates in Europa verwickelt sind.»
Ukraine-Krieg: Geheimdienst schuld an stockender Invasion?
Moskau liess die Veröffentlichung der Namen zunächst unkommentiert. Das Verhältnis zwischen Russlands Inlandsgeheimdienst und dem Kreml dürfte aktuell etwas schwierig sein. Denn: Die Behörde wird offenbar dafür verantwortlich gemacht, dass der Ukraine-Krieg nicht nach Putins Plan verläuft.
Anfang März wurden zwei ranghohe Spione verhaftet. Sie sollen den Präsidenten vor dem Ukraine-Krieg mit mangelhaften Informationen versorgt haben. So habe der Leiter der FSB-Auslandsaufklärung gemeint, die Ukrainer würden eine russische Invasion befürworten. Über den hohen Widerstandswillen der ukrainischen Bevölkerung sei Putin nicht informiert worden.
Der andere verhaftete Kreml-Spion war für Russlands Desinformationskampagne verantwortlich. Diese tut sich aufgrund der sozialen Medien schwer – sehr zum Ärger von Putin.