Ukraine Krieg: Russen-Soldaten über Schwulen-App ausspioniert
Westliche Geheimdienste spionieren russische Soldaten im Ukraine-Krieg aus. Besonders ergiebig ist die Recherche offenbar auf Dating-Apps für Schwule.
Das Wichtigste in Kürze
- Homosexualität ist im russischen Militär nicht verboten, aber tabuisiert.
- Schwule Russen-Soldaten nutzen deshalb die diskrete Dating-App Grindr.
- Doch: Westliche Geheimdienste können ihre Nachrichten mitlesen – und strategisch nutzen.
Am 24. Februar überfielen russische Truppen die Ukraine. Seither versuchen westliche Geheimdienste, Wladimir Putins Plänen im Ukraine-Krieg mittels Spionage auf die Schliche zu kommen. Bei ihrer Informationssuche machen sie auch vor dem Privatleben der russischen Soldaten keinen Halt.
Britische Agenten überwachen dabei die privaten Social-Media-Kanäle der Russen. Abgehört wird nicht nur das russische Facebook-Äquivalent Kontakte, sondern auch Grindr, eine Dating-App für schwule Männer!
Ukraine Krieg: Soldaten teilen strategische Infos auf Dating-Apps
Eine geheimdienstnahe Quelle berichtet gegenüber der britischen Zeitung «Daily Mail»: «Diese Seiten waren eine Fundgrube für unsere Spione, insbesondere die Dating-Apps.» Denn im Gegensatz zur militärischen Kommunikation sind die privaten Kanäle kaum geschützt und können so von Geheimdiensten einfach eingesehen werden.
Der anonyme Informant ergänzt: «Dadurch waren wir mit den Plänen und dem unmittelbaren Verlauf der Invasion sehr gut vertraut. Bis hin zu Details wie dem Transport von Blutkonserven zu den russischen Truppen.»
Über die mitgelesenen Grindr-Nachrichten, die nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun haben, schweigt die Quelle hinweg.
Homosexualität wird in Russland weitestgehend tabuisiert. 2013 liess Putin sogenannte «LGBT-Propaganda» verbieten. Russen dürfen sich seither nicht positiv zur Homosexualität äussern, um Kinder zu «schützen».
Ein noch grösseres Tabu ist Homosexualität im russischen Militär. Der damalige Generalmajor Valeri Kuliko warnte bereits 2003 schwule Soldaten, dass sie sich nicht outen sollen. «Andere Soldaten werden das nicht mögen und könnten Sie verprügeln.»
Dank Dating-Apps wie Grindr können die Soldaten ihre Sexualität im Diskreten ausleben. Doch offenbar gilt diese Diskretion nicht für geheime, strategische Militärinformationen.