Ukraine Krieg: Neue Evakuierungen aus Stahlwerk in Aussicht
Über 150 der im Ukraine-Krieg im Stahlwerk Azovstal eingeschlossenen Zivilisten wurden evakuiert. Nun stellt Moskau weitere Transporte in Aussicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland führt seine Angriffe auf das Stahlwerk Azovstal in Mariupol fort.
- Dennoch hat Moskau erneut die Evakuierung von Zivilisten in Aussicht gestellt.
- Am Dienstag konnten bereits 150 Personen aus dem belagerten Wek gerettet werden.
Weiterhin finden im Ukraine-Krieg russische Angriffe auf das belagerte Stahlwerk Azovstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol statt. Ungeachtet dessen hat Moskau jetzt weitere Evakuierungen von Zivilisten in Aussicht gestellt.
Russlands Militär habe den verschanzten ukrainischen Kämpfern mehrfach angeboten, Zivilisten freizulassen und selbst die Waffen niederzulegen. Das sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.
«Wir setzen diese Versuche fort.» Zuvor hatte bereits die ukrainische Seite mitgeteilt, sich auf eine neue Evakuierungsaktion vorzubereiten.
Ukraine-Krieg: Mehr als 150 Menschen aus Stahlwerk gerettet
Aus dem seit Wochen im Ukraine-Krieg umkämpften Stahlwerk waren in den vergangenen Tagen mehr als 150 Menschen gerettet worden. Zugleich berichtete das ukrainische Asow-Regiment am Dienstag von einem neuen Sturm der Russen auf Azovstal.
Kremlsprecher Dmitri Peskow bestritt am Mittwoch allerdings, dass russische Soldaten das Gelände stürmten. Es werde nur das Feuer der ukrainischen Truppen niedergehalten, sagte er.
Der Polizeichef von Mariupol, Mychajlo Werschynin, sagte unterdessen dem britischen Sender BBC, es seien insgesamt 500 Verletzte im Stahlwerk eingeschlossen. 200 von ihnen befänden sich in kritischem Zustand.
Russlands Verteidigungsminister Schoigu bekräftigte in seiner Rede weiterhin, dass westliche Waffenlieferungen an die Ukraine aus Moskauer Sicht legitime Angriffsziele seien. Schoigu sprach auch von weiteren Gebietsgewinnen in den ostukrainischen Separatistengebieten Luhansk und Donezk, nannte aber keine Details. Viele internationale Militärexperten sind der Auffassung, dass Russlands Offensive im Donbass seit Kriegsbeginn am 24. Februar nur recht schleppend vorankommt.