Ukraine Krieg: 20'000 Menschen können aus Mariupol fliehen
Im Ukraine-Krieg versucht Russland die Hauptstadt Kiew zu blockieren. Auch andere Städte stehen unter Beschuss und Belagerung.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland greift im Ukraine-Krieg weiter mehrere ukrainische Städte an.
- Am Dienstag konnten 20'000 Zivilisten die belagerte Stadt Mariupol verlassen.
Im Ukraine-Krieg gehen die Bombardierungen und Blockaden wichtiger Städte weiter. Dem ukrainischen Generalstab zufolge plant Russland verstärkte «Umgruppierungen» seiner Truppen in Richtung Charkiws.
Nach Angaben aus Kiew haben am Montag nur sieben der geplanten zehn Fluchtkorridore aus besonders umkämpften Städten und Dörfern funktioniert.
Dabei seien insgesamt rund 4000 Menschen in sicherere Gebiete gebracht worden – Evakuierungen aus Mariupol scheiterten hingegen ein weiteres Mal. Gegen Abend meldete die Ukraine, dass 20'000 Menschen Mariupol verlassen konnten. Am Dienstag wurden zudem die Friedensverhandlungen fortgesetzt.
Hier erfahren Sie alle neuen Ereignisse im Ukraine-Krieg. Die Geschehnisse vom Montag können Sie hier nachlesen. Die meisten Angaben russischer und ukrainischer Behörden können nicht unabhängig geprüft werden.
Ukraine Krieg: Der Dienstag im Ticker
00.45: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein militärisches Eingreifen der Nato im Ukraine-Krieg erneut ausgeschlossen.
Der Westen setze weiter auf die gegen Russland verhängten Sanktionen, sagte Scholz auf einer Veranstaltung der «Welt» in Berlin. «Wir werden keine Flugverbotszonen über der Ukraine einrichten. Das würde eine direkte militärische Konfrontation mit Russland, mit russischen Kampfflugzeugen bedeuten», bekräftigte er.
00.20: Polen hat eine «Friedensmission» der Nato zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland gefordert.
«Diese Mission kann keine unbewaffnete Mission sein», zitierte die Nachrichtenagentur PAP den polnischen Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, der am Dienstag mit den Regierungschefs von Polen, Slowenien und Tschechien nach Kiew gereist war. «Sie muss versuchen, humanitäre und friedliche Hilfe in der Ukraine zu leisten.»
00.05: Russland hat ein Verfahren zum Austritt aus dem Europarat eingeleitet.
Wie das Aussenministerium in Moskau am Dienstag über den Messengerdienst Telegram mitteilte, wurde der Generalsekretärin des Rates, Marija Pejcinovic Buric, die «Mitteilung über den Austritt der Russischen Föderation aus der Organisation» übergeben. Moskau warf der Nato und der EU vor, den Europarat zu einem Instrument im Dienste «ihrer militärisch-politischen und wirtschaftlichen Expansion im Osten» gemacht zu haben.
23.55: Die US-Regierung stellt nach eigenen Angaben zusätzliche 186 Millionen Dollar (170 Millionen Euro) humanitäre Hilfe für Flüchtlinge im Ukraine-Krieg zur Verfügung. In einer Mitteilung von US-Aussenminister Antony Blinken hiess es am Dienstag (Ortszeit), die USA forderten ein sofortiges Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Russland müsse für ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe sorgen. Menschen, die die umkämpften Städte verlassen wollten, müsse dies ermöglicht werden.
23.10: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien in Kiew begrüsst.
Selenskyj veröffentlichte am späten Dienstagabend auf Telegram ein Video, das ihn, den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, Tschechiens Regierungchef Petr Fiala und seinen slowenischen Kollegen Janez Jansa mit weiteren Gesprächsteilnehmern in einem fensterlosen Raum zeigt. «Ihr Besuch in Kiew in dieser für die Ukraine schwierigen Zeit ist ein starkes Zeichen der Unterstützung. Wir wissen das wirklich zu schätzen», sagte Selenskyj.
23.05: Der Europarat bereitet wegen des Ukraine-Kriegs einen Ausschluss Russlands vor. Die Parlamentarische Versammlung des Europarats stimmte nach einer Dringlichkeitssitzung am Dienstagabend in Strassburg für einen Ausschluss Russlands.
22.13: Die russischen Bodentruppen machen in der Ukraine nach Einschätzung der US-Regierung weiter kaum Fortschritte. Die Hauptstadt Kiew werde weiter aus grosser Entfernung bombardiert, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter am Dienstag. Immer öfter würden zivile Ziele wie Wohngebiete getroffen.
Das russische Militär sei aber nicht nennenswert näher an die Stadt herangerückt. Schätzungen nach seien die russischen Truppen im Nordwesten etwa 15 bis 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Im Osten seien es zwischen 20 und 30 Kilometer.
21.26: Bulgarien hat ein System zur Registrierung von Ukraine-Kriegsflüchtlingen schon an der Grenze in Betrieb genommen.
«Das Problem war, dass sie (die Flüchtlinge) einreisten und wir nicht wussten, wohin sie gingen. Jetzt ist alles nachvollziehbar», sagte Regierungschef Kiril Petkow einem Bericht der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA zufolge. Das südöstliche EU-Land Bulgarien ist für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bisher eher ein Transitland.
20'000 Zivilisten können im Ukraine-Krieg aus Mariupol flüchten
21.01: Aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist Angaben aus Kiew zufolge 20'000 weiteren Zivilisten die Flucht gelungen.
Insgesamt 4000 Privatautos hätten die Metropole am Asowschen Meer am Dienstag verlassen können. Das schrieb der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Abend auf Telegram. Davon seien 570 Fahrzeuge bereits in der mehr als 200 Kilometer nordwestlich gelegenen Stadt Saporischschja angekommen, hiess es.
20.56: US-Präsident Joe Biden hat ein Haushaltsgesetz mit umfangreichen Hilfen für die Ukraine unterzeichnet. «Dieses Gesetz enthält historische Förderung –13,6 Milliarden Dollar–, um Russlands Ukraine-Invasion und die Auswirkungen auf umliegende Länder anzugehen.» Das sagte Biden am Dienstag im Weissen Haus.
20.51: Aus der belagerten ukrainischen Region Sumy sind am Dienstag mit Hilfe des Roten Kreuzes zwei Zivilisten-Konvois losgefahren. Das Rote Kreuz begleitete mindestens 80 Busse Richtung Lubny, wie es am Dienstagabend in Genf berichtete.
Die Busse hätten Sumy am Dienstagnachmittag um 15.30 Uhr verlassen, die Aktion laufe noch, teilte die Zentrale des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Abend mit.
20.48: Ukraine-Regierungschef Denys Schmyhal hat den Mut seiner Kollegen aus Polen, Tschechien und Slowenien gelobt. Sie sind am Dienstag im Zug nach Kiew gereist.
«Der Mut der wahren Freunde der Ukraine», schrieb Schmyhal am Dienstagabend bei Twitter. Man sei dabei, die Unterstützung für die Ukraine und eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Russland zu diskutieren.
19.56: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will mit dem Ukraine-Krieg nichts zu tun haben. «Aus diesem Krieg müssen wir uns heraushalten», sagte er am Dienstag vor zehntausenden Anhängern seiner rechtsnationalen Fidesz-Partei in Budapest.
«Die Kriege werden nicht für uns und nicht in unserem Interesse geführt», erklärte er. Ungarn sei nur eine Figur auf dem Schachbrett der Grossmächte. «Mal will uns der eine, mal der andere an die Front schieben. Wenn es ihre Ziele erfordern, opfern sie uns auf.»
EU-Gesundheitskommissarin fordert mehr Hilfe im Ukraine-Krieg
19.40: EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat mehr medizinische Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer gefordert.
Zwar würden bereits Ausrüstung, Medikamente, Betten und weiteres in die Ukraine geschickt, sagte sie nach einer Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister. «Aber es wird noch viel mehr medizinische Hilfe benötigt.»
19.25: Das slowakische Parlament hat mit deutlicher Mehrheit für die Stationierung deutscher und anderer Nato-Truppen im Land gestimmt. Von 134 anwesenden Abgeordneten stimmten 96 dafür, nur 15 waren dagegen
USA: Sanktionen im Ukraine-Krieg haben Russen-Wirtschaft Jahre zurückgeworfen
19.23: Die westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine haben die russische Wirtschaft um Jahrzehnte zurückgeworfen. Das schätzt zumindest schätzt die US-Regierung.
«Die beispiellosen Kosten, die wir mit Verbündeten und Partnern auferlegt haben, haben 30 Jahre wirtschaftlichen Fortschritt zunichte gemacht.» Das sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Dienstag in Washington.
Das sei in weniger als einem Monat geschehen. Den vom russischen Präsidenten Wladimir Putin begonnenen Krieg habe man zu einem «strategischen Fehlschlag» gemacht.
USA spotten über russisches Biden-Einreiseverbot im Ukraine-Krieg
19.20: Die US-Regierung hat mit Spott auf die russischen Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden und andere US-Regierungsmitglieder reagiert.
«Als erstes möchte ich anmerken, dass Präsident Biden ein Junior ist, so dass sie vielleicht seinen Vater sanktioniert haben. Möge er in Frieden ruhen», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Dienstag in Washington. Joe Bidens voller Name ist Joseph Robinette Biden, Jr. – sein Vater war Joseph Robinette Biden Sr.
Ukraine sieht Fortschritte bei Verhandlungen
19.04: Die ukrainische Regierung sieht Fortschritte bei den Verhandlungen mit Russland über ein Kriegs-Ende. Die Gespräche seien «konstruktiver» geworden, sagte der ukrainische Präsidentenberater Ihor Showkwa am Dienstag der Agentur Unian zufolge.
«In den ersten Runden war Russland nicht bereit, unsere Position anzuhören, sondern hat Ultimaten gestellt: dass die Ukraine sich ergibt, die Waffen niederlegt, dass unser Präsident eine Kapitulation unterzeichnet», sagte Showkwa. «Nun spricht Russland in einem etwas anderen Ton.»
18.59: Die Europäische Union hat am Dienstagabend ihr viertes grosses Paket mit Russland-Sanktionen in Kraft gesetzt. Es umfasst unter anderem eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland.
Betroffen sind beispielsweise neben Kunstwerken und teuren Uhren auch Autos im Wert von mehr als 50'000 Euro. Zudem wurden Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie erlassen. Auch ein Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor ist in Kraft getreten.
18.45: Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind laut des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Kiew angekommen.
It is here, in war-torn Kyiv, that history is being made. It is here, that freedom fights against the world of tyranny. It is here that the future of us all hangs in the balance. EU supports UA, which can count on the help of its friends - we brought this message to Kyiv today. pic.twitter.com/Us7k9xTq5f
— Mateusz Morawiecki (@MorawieckiM) March 15, 2022
Dazu postete er am Dienstag auf Twitter Bilder. Sie zeigen ihn mit seinem Vize Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsidenten Petr Fiala. Auch sein slowenischer Amtskollege Janez Jansa ist abgebildet. Die Männer sitzen an einem Tisch mit einer Karte der Ukraine.
18.35: Russland will eine eigene Resolution zur humanitären Situation in der Ukraine in den UN-Sicherheitsrat einbringen.
Das Papier werde unter anderem den Aufruf zu einem «verhandelten Waffenstillstand» beinhalten. Auch zur sicheren Evakuierung von Zivilisten und zum ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe will Russland aufrufen. Das kündigte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja am Dienstag in New York an.
Nato-Staaten planen wegen Ukraine-Krieg Sondergipfel
18.33: Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zum Ukraine-Krieg zusammenkommen.
Das Treffen soll für den 24. März in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstagabend mitteilte. US-Präsident Joe Biden wird zudem auch als Gast beim regulären März-Gipfel der EU erwartet.
18.31: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj 97 Kinder getötet worden.
«Die Russen haben bereits 97 Kinder getötet», indem sie «Schulen, Spitäler und Wohnhäuser» bombardierten. Das sagte Selenskyj am Dienstag in einer Video-Schalte vor dem kanadischen Parlament. «Wir bitten um echte Unterstützung, die uns helfen wird zu siegen.»
Er betonte: «Sie stellen uns militärische und humanitäre Hilfe zur Verfügung. Sie haben harte Sanktionen verhängt, aber wir sehen, dass dies leider nicht das Ende des Krieges bedeutet.» Moskau habe vor, «die Ukraine zu vernichten».
18.10: Das ukrainische ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist laut der belarussischen Führung wieder ans Stromnetz angeschlossen. «Die Stromversorgung des Atomkraftwerks Tschernobyl ist vollständig wiederhergestellt.» Das teilte das Wirtschaftsministerium der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik am Dienstag in seinem Telegram-Kanal mit.
«Die Stromversorgung der Werksanlagen erfolgt derzeit über das belarussische Energiesystem.» Die Atomruine liegt nahe der Grenze zu Belarus.
Putin kritisiert Verhalten der Ukraine bei Verhandlungen
18.04: In einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel hat Russland-Präsident Wladimir Putin das Auftreten der Ukraine bei Verhandlungen kritisiert.
Putin habe gesagt, «dass Kiew keine ernsthafte Haltung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen zeigt». Das hiess es in einer Kreml-Mitteilung vom Dienstagabend.
Zudem warf Putin der EU vor, am Montag einen ukrainischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet im Separatistengebiet Donezk ignoriert zu haben. Die Ukraine stritt bereits ab, für die Attacke verantwortlich zu sein.
17.40: Die Nato hat Russland vor einem Chemiewaffen-Angriff in der Ukraine gewarnt. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Dienstag , dies wäre eine Verletzung internationaler Übereinkommen.
Zudem hätte der Einsatz «einen hohen Preis». Über eine militärische Antwort der Allianz wolle er aber nicht spekulieren.
Russland will im Ukraine-Krieg aus Europarat austreten
17.24: Russland wird eigenen Angaben zufolge aus dem Europarat austreten. «Die Entscheidung, aus dem Europarat auszutreten, ist gefallen. Der entsprechende Brief von Aussenminister Sergej Lawrow wurde dem Generalsekretär der Organisation übergeben.»
Das sagte der Leiter der russischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Rates, Pjotr Tolstoi, der Agentur Interfax zufolge. «Russland tritt freiwillig aus dem Europarat aus, dies ist eine ausgewogene und wohlüberlegte Entscheidung.»
16.31: Die US-Regierung verhängt wegen Verletzungen der Menschenrechte Sanktionen gegen mehrere russische Beamte. Auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko und dessen Frau werden sanktioniert.
Lukaschenko selbst und zwei seiner Söhne waren von Washington bereits zuvor wegen Korruptionsvorwürfen mit Sanktionen belegt worden.
16.29: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Papst Franziskus in die umkämpfte Hauptstadt der Ukraine eingeladen. Der Heilige Stuhl bestätigte am Dienstag den Eingang eines entsprechenden Briefes.
In dem auf den 8. März datierten Schreiben äussert Klitschko die Hoffnung, dass ein Papst-Besuch «der Schlüssel ist, um Menschenleben zu retten.» Zudem könnte er den Weg ebnen für «Frieden in unserer Stadt, dem Land und darüber hinaus». Der Vatikan teilte nicht mit, ob er eine Antwort nach Kiew schickte.
16.10: Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat die Moskau-Reise von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder für gescheitert erklärt. «Dieser Vorstoss entpuppte sich – leider Gottes – als komplett ergebnislos und wohl auch als sinnlos.»
Das sagte der Diplomat am Dienstag der «Bild». Die Regierung sei «über Mittelsmänner aus erster Hand» über die Ergebnisse von Schröders Gesprächen mit Putin informiert worden.
16.07: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben an mehreren Fronten russische Angriffe abgewehrt. Nördlich von Kiew sei es russischen Kräften nicht gelungen, die Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Das teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit.
Russen verhängen wegen Ukraine-Krieg Einreiseverbot für Biden
16.04: Russland hat ein Einreiseverbot für den Präsidenten der USA, Joe Biden, verhängt. Auch Aussenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin sind Land nicht mehr willkommen.
Das Aussenministerium in Moskau veröffentlichte am Dienstag eine «schwarze Liste» mit 13 Namen. Auch der kanadische Premierminister und andere Kanadier dürfen nicht mehr einreisen. Damit reagiert Russland auf Sanktionen aus Amerika im Ukraine-Krieg.
16.00: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Nato-Beitrittsperspektive seines Landes als unwahrscheinlich eingestanden. «Es ist klar, dass die Ukraine kein Nato-Mitglied ist, wir verstehen das.» Das sagte Selenskyj am Dienstag während eines Online-Auftritts vor Vertretern der nordeuropäischen Militär-Kooperation Joint Expeditionary Force.
Er fügte hinzu: «Jahrelang haben wir von offenen Türen gehört. Aber jetzt haben wir auch gehört, dass wir dort nicht eintreten dürfen, und das müssen wir einsehen.»
Und weiter:«Ich bin froh, dass unser Volk beginnt, das zu verstehen, auf sich selbst zu zählen und auf unsere Partner.»
15.58: Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sind mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Wie der Norweger am Dienstag in Brüssel mitteilte, sind darunter rund 100'000 US-Soldaten in Europa. Rund 40'000 Soldaten befinden sich unter direktem Nato-Kommando.
14.57: Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar den Tod von 691 Zivilpersonen in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 48 Kinder und Jugendliche, wie das Büro am Dienstag in Genf mitteilte.
Russland rekrutiert Zehntausende Syrer für Ukraine-Krieg
14.30: Offenbar rekrutiert Russland Zehntausende Syrer für den Ukraine-Krieg: «Mehr als 40'000 Syrer haben sich bisher registrieren lassen, um an der Seite Russlands in der Ukraine zu kämpfen.» Das sagte Rami Abdel Rahman, Direktor der in Grossbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. 22'000 davon seien bisher akzeptiert worden.
14.10: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind nach Angaben aus Kiew mindestens drei Reporter getötet und mehr als 30 verletzt worden. Ausser dem US-Journalisten Brent Renaud seien auch zwei ukrainische Reporter durch russischen Beschuss ums Leben gekommen. Das schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Dienstag bei Telegram.
Wiktor Dudar sei in der Nähe der südukrainischen Grossstadt Mykolajiw getötet worden. Der Kameramann Jewhen Sakun durch einen Raketenangriff in Kiew.
14.05: Der Zug mit den Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens habe am Vormittag bereits die westukrainische Stadt Lwiw passiert. Das schrieb der Kanzleichef des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki am Dienstag auf Twitter. Der Zug sei auf dem Weg nach Kiew
13.45: Laut Bürgermeister Klitschko ist die Zahl der Todesopfer bei russischen Luftangriffen auf Kiew auf vier gestiegen. Am Morgen hatten die Behörden zwei Tote vermeldet. Russische Streitkräfte hatten nach ukrainischen Angaben am heutigen Dienstag mehrere Wohnblocks beschossen.
12.55: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich positiv zur Reise der Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien nach Kiew geäussert. Es gehe derzeit darum, «alle Gesprächsformate zu nutzen und die auch aufrecht zu erhalten», sagte der Regierungschef am Dienstag. Es sei «gut, wenn auf verschiedene Weise versucht wird, in dieser Situation hilfreich zu sein».
Verhandlungen im Ukraine-Krieg fortgesetzt
12:22: Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende des Kriegs sind am Dienstag nach Angaben aus Kiew weitergegangen. «Sie wurden bereits fortgesetzt», sagte der ukrainische Delegationsleiter David Arachamija am Dienstag der Zeitung «Ukrajinska Prawda».
12.10: Knapp drei Wochen nach Beginn des Ukraine-Kriegs sind aus dem angegriffenen Land mehr als drei Millionen Menschen geflohen. Die Zahl sei gerade überschritten worden, sagte ein Sprecher der Organisation für Migration (IOM), am Dienstag in Genf.
12.00: Das Spital im ukrainischen Lwiw nahe der polnischen Grenze ist nach Unicef-Angaben überlastet durch verletzte Kinder. Diese würden aus umkämpften Regionen eintreffen. Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen, dieses und andere Spitäler mit Material zu versorgen.
11.35: Der russische Aussenminister Sergej Lawrow ist am Dienstag in Moskau mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian zusammengetroffen. Dabei lobte Lawrow der Agentur Tass zufolge, was er die «objektive Einstellung» Teherans zu den Ereignissen in der Ukraine nannte.
11.29: Laut ukrainischen Angaben befinden sich immer noch rund 350'000 Menschen in der umkesselten Stadt Mariupol. In den ersten drei Tagen der russischen Invasion hätten rund 150'000 Personen Mariupol sicher verlassen. Insgesamt zählte die Stadt vor dem Ukraine-Krieg rund 540'000 Einwohner.
Ukraine-Krieg: Klitschko verhängt neue Ausgangssperre in Kiew
11.02: Nach neuen schweren Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat Bürgermeister Vitali Klitschko eine lange Ausgangssperre angekündigt. Von Dienstagabend bis Donnerstagfrüh dürften Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen.
Das schrieb Klitschko am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Die Ausgangssperre gilt demnach ab Dienstag um 19 Uhr (MEZ) bis Donnerstag um 6 Uhr (MEZ)
10.57: Die USA haben China für den Fall einer Unterstützung Russlands mit «erheblichen Konsequenzen» gedroht. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, traf sich mit dem obersten chinesischen Aussenpolitiker Yang Jiechi in Rom.
Dabei brachte Sullivan, die «schwerwiegende Besorgnis» Washingtons über Chinas Nähe zu Moskau zum Ausdruck. Das sagte eine hohe Vertreterin der US-Regierung am Montag in einem Telefonbriefing mit Journalisten in Washington sagte.
10.34: Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoss in der umkämpften Hafenstadt Mariupol abgewehrt. Dabei seien etwa 150 Angreifer getötet sowie zwei Panzer und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Das teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen mit.
Mit Artilleriefeuer und Luftangriffen seien zudem weiteres militärisches Gerät zerstört und anrückende Kolonnen des Feindes beschossen worden.
10.25: Die Zahl der Todesopfer nach dem Angriff auf einen Fernsehturm nahe der Grossstadt Riwne ist nach ukrainischen Angaben deutlich angestiegen. Der Chef der regionalen Militärverwaltung, Witalij Kowal, sagte dem TV-Sender Rada am Morgen, es gebe 19 Tote und neun Verletzte.
Ukraine-Krieg: Russland warnt Bürger vor Hamsterkäufen
10.21: Russland warnt die Bürger vor Hamsterkäufen von Grundnahrungsmitteln. Es bestehe trotz westlicher Sanktionen keine Gefahr einer Lebensmittelknappheit auf dem russischen Markt. Das sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Viktoria Abramtschenko.
09.45: Mit mehreren Fluchtkorridoren wollen die ukrainischen Behörden auch am Dienstag landesweit Zivilisten aus umkämpften Städten und Dörfern in Sicherheit bringen. Darunter ist auch ein erneuter Versuch, die belagerte Hafenstadt Mariupol im Südosten zu evakuieren.
Aus Berdjansk versuche erneut ein Konvoi mit Dutzenden Tonnen Hilfsgütern, die stark zerstörte Stadt zu erreichen. Das sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag.
09.41: Trotz des Ukraine-Kriegs liefert Russland nach eigenen Angaben weiter in hohem Umfang Gas durch das Nachbarland nach Europa. Am (heutigen) Dienstag sollten 109,6 Kubikmeter Richtung Westen gepumpt werden, wie der russische Staatskonzern Gazprom der Agentur Tass zufolge mitteilte.
09.30: Die russische Armee hat im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben das komplette Gebiet Cherson im Süden unter ihre Kontrolle gebracht. In dem Gebiet in der Schwarzmeer-Region leben rund eine Million Menschen. Bestätigt wurde die Besetzung von ukrainischer Seite zunächst nicht.
Allerdings hatte Russland zuvor schon die Kontrolle über die Gebietshauptstadt Cherson übernommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte gesagt, Russland strebe dort die Bildung einer «Volksrepublik Cherson» an: Nach dem Vorbild der von Moskau als unabhängig anerkannten «Volksrepubliken» Donezk und Luhansk.
Ukraine-Krieg: 3 EU-Regierungschefs reisen nach Kiew
09.07: Inmitten der sich intensivierenden Kämpfe um Kiew wollen die Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens am Dienstag dorthin reisen. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki werde mit seinen Kollegen Petr Fiala und Janez Jansa nach Kiew reisen.
Um dort dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal die Unterstützung der EU zu versichern. Das teilte die Regierung in Warschau mit.
08.50: Bei nächtlichen russischen Angriffen auf Ziele in der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mehrere Zivilisten getötet worden. In der ostukrainischen Stadt Rubischne im Gebiet Luhansk seien vier Menschen ums Leben gekommen, meldete die Agentur Unian am Dienstag.
Die Angriffe hätten eine Einrichtung für sehbehinderte Kinder, das städtische Krankenhaus und drei Schulen zerstört. Rubischne liegt nahe der Grossstadt Sjewjerodonezk, um die sich prorussische Separatisten und ukrainische Truppen derzeit heftige Kämpfe liefern.
Ukraine-Krieg: Wohngebiete in Kiew angegriffen
08.35: Nach Angaben der ukrainischen Rettungsdienste sind bei russischen Angriffen auf Wohngebiete in Kiew mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Einer der Angriffe habe demnach ein 16-stöckiges Wohnhaus im Stadtteil Swjatoschyn im Westen Kiews getroffen.
«Es wurden zwei Leichen geborgen, 27 Menschen wurden gerettet», schrieb der Rettungsdienst auf Facebook. Am frühen Morgen seien insgesamt vier Wohngebäude in mehreren Stadtteilen von Raketen getroffen worden.
07.11: In Kiew herrscht eine nächtliche Ausgangssperre; wo sich die Explosionen ereigneten, war deshalb zunächst unklar. Die ukrainische Parlamentsabgeordnete Lesia Wasylenko veröffentlichte im Onlinedienst Twitter ein Foto: auf dem war ein beschädigter Wohnblock zu sehen, aus dem Rauch ausstieg.
«Der Stadtteil Podil von Kiew ist ein Ort, an dem man Kaffee trinkt und das Leben geniesst», schrieb Wasylenko. «Jetzt nicht mehr. Vor 30 Minuten wurde (Podil) von Sprengstoff getroffen.»
07.03: Die Orthodoxe Kirche der Ukraine betrachtet den Kampf der ukrainischen Armee gegen das russische Militär nicht als Sünde. «Wir als Volk streben nicht nach dem Tod derer, die unsere Nachbarn sind. Aber da sie in unser Haus gekommen sind, schützen wir unsere Familie, unsere Heimat, unser Land.»
So wurde Kirchenoberhaupt Metropolit Epifani in der Nacht zu Dienstag von der Onlinezeitung «Ukrajinska Prawda» zitiert.
06.54: Offenbar führen tschetschenische Kämpfer eine russische Offensive auf die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol an. Das erklärte der Republikchef der autonomen russischen Republik, Ramsan Kadyrow, auf Telegram.
Demnach seien die tschetschenischen Kämpfer etwa 1,5 Kilometer weit in die Stadt vorgedrungen. Bevor sie den Angriff bei Nachteinbruch pausiert hätten. Kadyrow erklärte, sein enger Verbündeter Adam Delimchanow führe die tschetschenischen Kämpfer in Mariupol an.
Ukraine-Krieg: Rauchsäule über Kiew
06.03: Die Nachrichtenagentur AFP meldet, dass in Kiew mindestens drei starke Explosionen zu hören waren. Demnach ist eine Rauchsäule über der Stadt aufgestiegen. Aufgrund der nächtlichen Ausgangssperre war der Ort der Explosionen zunächst unklar.
05.45: Nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte der Ukraine-Krieg noch bis Mai andauern. «Ich denke, wir sollten bis Mai, Anfang Mai, ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen.»
Das sagte Arestowitsch in einem von mehreren Sendern veröffentlichten Video. Der Berater von Selenskyj ist selbst nicht an den Gesprächen der beiden Kriegsparteien beteiligt, die heute fortgesetzt werden sollen.
05.23: China gilt als wichtigster Verbündeter Russlands, betrachtet sich jedoch offiziell «nicht als Partei» im Ukraine-Konflikt. Das sagte Chinas Aussenminister Wang Yi nach offiziellen Angaben in einem Telefonat mit dem spanischen Aussenminister.
China lehne die Verhängung von Sanktionen grundsätzlich ab. «China hat das Recht, seine legitimen Rechte und Interessen zu schützen», zitierte ihn das Aussenministerium in Peking. Wang Yi nannte den Konflikt das Ergebnis einer «Ansammlung und Verschärfung der Widersprüche über die Jahre» in der europäischen Sicherheitsarchitektur.
Ukraine-Krieg: Selenskyj bittet Russen-Soldaten zum Aufgeben
04.55: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in der Nacht erneut per Videobotschaft gemeldet. Er sagte, dass Russland zu erkennen beginne, dass es mit dem Krieg nichts erreichen werde. «Einen solchen Widerstand hatten sie nicht erwartet, sie glaubten ihrer Propaganda, die seit Jahrzehnten über uns lügt.»
Laut dem Ukraine-Präsidenten würden die russischen Soldaten aus den «Schlachtfeldern fliehen und ihr Equipment zurücklassen». Und: «Wir nehmen es als Trophäe und nutzen es, um die Ukraine zu verteidigen.» Er nannte die russischen Truppen als einer der «wichtigsten Kriegsausrüster» der ukrainischen Armee.
Die Russen-Armee habe binnen 19 Kriegstagen höhere Verluste erlitten als während der beiden Tschetschenien-Kriege, sagte Selenskyj weiter. Er rief die Soldaten erneut dazu, die Waffen niederzulegen. Aus abgehörten Telefonaten russischer Soldaten mit ihren Familien wisse man, was viele «wirklich über diesen Krieg» denken. «Ich weiss, dass ihr überleben wollt.»
Ukraine-Krieg: Fast 2400 tote Zivilisten in Mariupol
04.01: In der belagerten Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben örtlicher Behörden bisher mehr als 2000 Zivilisten getötet worden. Seit Beginn des Ukraine-Krieges seien 2357 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Stadtrat in der Nacht zu Dienstag mit. Mariupol mit etwa 400'000 Einwohnern ist seit Tagen von russischen Einheiten umzingelt und vom Rest des Landes abgeschnitten.
Der Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andrjuschtschenko, nannte die Lage in der Stadt «unmenschlich». «Kein Essen, kein Wasser, kein Licht, keine Wärme» – er befürchte viel mehr Tote. Mit zunehmender Intensität der Angriffe könnte die Zahl der Opfer bis zu 20 000 betragen.
03.31: Im Ukraine-Krieg ist ein weiterer Journalist verletzt worden. Der britische Auslandskorrespondent Benjamin Hall wurde in ein Spital in der Nähe von Kiew gebracht. Details zu seinem Zustand gibt es noch keine – Hall arbeitet für den US-Sender Fox News.
Ukraine-Krieg: Spanien setzt Oligarchen-Jacht fest
03.15: Nasa hat trotz dem Ukraine-Krieg erneut die weitere Zusammenarbeit mit Moskau in Hinblick auf die Internationale Raumstation ISS bekräftigt. «Wir arbeiten zusammen, wir arbeiten seit mehr als 20 Jahren zusammen und wir werden das weiter so machen.» Das sagte der bei der Nasa für die ISS zuständige Manager Joel Montalbano am Montag bei einer Pressekonferenz.
02.36: Die spanischen Behörden sollen im Rahmen der Russland-Sanktionen die Yacht eines russischen Oligarchen in Barcelona festgesetzt haben. «El País» zufolge handelt es sich um den Putin-Freund Sergej Tschemesow. Seine Jacht «Valerie» hat einen Wert von 140 Millionen US-Dollar.
01.53: UN-Generalsekretär António Guterres hat wegen des Ukraine-Kriegs vor einem «Wirbelsturm des Hungers» weltweit gewarnt. Die internationale Gemeinschaft müsse handeln, um einen «Zusammenbruch des globalen Nahrungssystems» zu verhindern.
Der Ukraine-Krieg sei «auch ein Angriff auf die am meisten gefährdeten Menschen und Länder der Welt.» Das sagte Guterres unter Verweis auf die Bedeutung der Ukraine als Nahrungsexporteur.
Ukraine-Krieg: Nur 7 von 10 geplanten Fluchtkorridoren funktionierten
01.26: Nach Angaben aus Kiew haben am Montag nur sieben der geplanten zehn Fluchtkorridore aus besonders umkämpften Städten und Dörfern funktioniert. Dabei seien insgesamt rund 4000 Menschen in sicherere Gebiete gebracht worden.
Das sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk nach Angaben der Agentur Unian am Abend. Die meisten Zivilisten kamen aus der Region Kiew (2028). Evakuierungen aus der Hafenstadt Mariupol scheiterten hingegen ein weiteres Mal weitgehend. Auch eine Hilfskolonne mit Medikamenten und Wasser für die belagerte Hafenstadt werde weiter blockiert, sagte Wereschtschuk.
Die Ukrainer warfen Russland zudem vor, Fahrzeuge mit Zivilisten aus dem Ort Hostomel bei Kiew mit Mörsern beschossen zu haben. Dabei seien eine Frau getötet und zwei Männer verletzt worden.
Ukraine-Krieg: Ukraine will Sicherheitsgarantien für Zukunft
00.55: Der aussenpolitische Berater des ukrainischen Präsidenten hat betont, dass die Ukraine bei Verhandlungen mit Russland Sicherheitsgarantien für die Zukunft anstrebt. «Wir wollen, dass sich diese Situation nie wiederholen kann», sagte Ihor Showkwa am Montag in den ARD-«Tagesthemen».
Unterhändler Russlands und der Ukraine hatten am Montag über eine Lösung des Konflikts verhandelt. Ihre wurden letztlich aber auf diesen Dienstag vertagt. Die Ukraine fordert ein Ende des Krieges und einen Abzug der russischen Truppen.
Moskau verlangt, dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium anerkennt. Zudem sollen die ostukrainischen Separatistengebiete von Kiew als unabhängige Staaten anerkannt werden. Weiter will Russland, dass die Ukraine ihre Neutralität erklärt.
Man habe die russischen Forderungen gelesen. Einige von diesen Forderungen seien absolut inakzeptabel für die Ukraine, so zum Beispiel bestimmte Territorialforderungen, sagte Showkwa. Über andere Punkte könne man diskutieren, aber nur zusammen mit einer Sicherheitsgarantie für die Ukraine in der Zukunft.
00.21: Die Slowakei hat drei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Bratislava wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen. Wie das slowakische Aussenministerium am Montagabend bekanntgab, müssen sie innerhalb von 72 Stunden die Slowakei verlassen.
Ihre Tätigkeiten hätten demnach den diplomatischen Regeln widersprochen. Wer die drei Personen sind und welche Aufgaben sie erfüllten, konkretisierte das slowakische Aussenministerium nicht. Parallel dazu wurden mindestens drei slowakische Staatsbürger festgenommen, die gegen Bezahlung spioniert haben sollen.