Ukraine Krieg: Russen-Abzug soll nur Ablenkung sein

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Ukraine,

Präsident Wolodymyr Selenskyj erkennt «positive Signale» vonseiten Russlands im Ukraine-Krieg. Die Truppen-Bewegungen seien jedoch mit Vorsicht zu beobachten.

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Foto einer im Ukraine-Krieg zerbombten Shopping-Mall in Kiew vom 24. März 2022. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland zieht Truppen aus der Hauptstadt Kiew ab.
  • Das ukrainische Militär sieht das lediglich als «Rotieren einzelner Einheiten».
  • Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj geht von weiteren Angriffen aus.

Am Dienstag meldet Moskau, dass russische Truppen aus der Ukraine abkommandiert werden. So sollen die militärischen Aktionen rund um Kiew und Tschernihiw stark reduziert werden.

Später sind tatsächlich Bewegungen von Einheiten zu erkennen, sie verlassen die Hauptstadt in Richtung Norden. Aber Achtung: Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium könnte es sich um ein Täuschungs-Manöver handeln.

Demnach soll es sich bei den Bewegungen lediglich um das «Rotieren einzelner Einheiten» handeln. Das Ziel sei es, die militärische Führung der Ukraine «in die Irre zu führen», heisst es in einem Statement.

«Es gibt Hinweise darauf, dass der russische Feind seine Einheiten umgruppiert, um seine Hauptanstrengungen auf den Osten zu konzentrieren.» Das soll ein falsches Bild davon erzeugen, dass die Russen Kiew gar nicht besetzen wollten.

Präsident Selenskyj: Beschuss im Ukraine-Krieg geht weiter

Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich weiter skeptisch. Zwar anerkennt er «positive Signale» vonseiten Russlands. «Diese Signale übertönen aber nicht die Explosionen russischer Geschosse», sagt er am Dienstagabend in einer Videoansprache.

Er sehe keinen Anlass, den Worten von Vertretern eines Staates, die weiter an der Vernichtung der Ukraine arbeiteten, zu glauben. «Die Ukrainer sind nicht naiv, wir sehen alle Risiken», bekräftigt der 44-Jährige.

Ukraine Krieg Selenskyj
Mit Videobotschaften wendet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während dem Ukraine-Krieg immer wieder an seine Bevölkerung. - keystone

Deshalb geht er im Ukraine-Krieg auch von weiteren Angriffen aus. «Der Feind ist immer noch in unserem Gebiet. Der Beschuss unserer Städte geht weiter», so Selenskyj.

Auch der deutsche «Bild»-Reporter Paul Ronzheimer berichtet vor Ort von erneuten Bomben auf Kiew in der Nacht. Nur Stunden, nachdem Russland beteuert hatte, sich auf den Donbass zu fokussieren.

Verlassen könne man sich nur auf konkrete Ergebnisse, so Selenskyj. Das habe das ukrainische Volk in den ersten 34 Tagen der Invasion gelernt. «Die Raketen- und Luftangriffe hören nicht auf. Das ist die Realität, das sind die Fakten.»

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