Ukraine Krieg: Russen drohen Litauen mit Auswirkung auf Bevölkerung
Litauen setzt im Ukraine-Krieg die EU-Sanktionen um. Ein Mitglied des Sicherheitsrats droht nun mit Folgen, die Auswirkungen auf die Bevölkerung haben würden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nikolai Patruschew droht Litauen mit Konsequenzen für die «feindselige Aktion».
- Ein Ex-General fordert, dass das Nato-Land von der Stromversorgung abgeschnitten wird.
- Er will auch Atomwaffen nach Kaliningrad verlegen.
Immer mehr hochrangige russische Beamte drohen Litauen. Das EU- und Nato-Land verweigert den Transport von EU-sanktionierten Gütern in die russische Exklave Kaliningrad.
Nikolai Patruschew, ein Putin-Vertrauter im russischen Sicherheitsrat, droht mit einer baldigen Antwort. Russland werde «sicherlich auf eine so feindselige Aktion» antworten, wird er von der russischen Nachrichtenagentur Ria zitiert. Die Massnahmen würden in naher Zukunft ausgearbeitet werden, so der ehemalige KGB-Spion. «Die Konsequenzen werden schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Bevölkerung Litauens haben.»
Im russischen Staats-TV fordert der ehemalige General Jewgeni Buschinski eine starke Antwort. Denn die litauische Blockade wegen dem Ukraine-Krieg sei eine Bedrohung für die russische Sicherheit.
Als Erstes solle der Kreml diplomatische Schritte unternehmen. Beispielsweise, indem er die Unabhängigkeit und die Grenzen Litauens nicht mehr anerkennt. Zudem soll das EU-Land von der Gas-Versorgung abgeschnitten werden.
Anschliessend müsse Russland militärische Schritte übernehmen. «Wir müssen demonstrativ Atomwaffen nach Kaliningrad verlegen», fordert Buschinski. «Wir müssen unsere militärische Präsenz an der litauischen Grenze verstärken, wie wir es im Januar an der ukrainischen getan haben.» Vor dem Ukraine-Krieg zog Russland einen grossen Teil seiner Truppen in der Nähe der Grenze zusammen.
Auch wenn Russland im Ukraine-Krieg bei Kiew keine Erfolge erzielen konnte, eine Landbrücke zur Krim hat das Land geschaffen. Ähnliches schlägt Buschinski auch für Kaliningrad vor: Der Kreml sollte die Kontrolle über den Suwalkowski-Korridor übernehmen. So wird die Versorgungsroute von Belarus durch Litauen zur Exklave genannt.
Trotz der drohenden Worte aus Moskau hält Sicherheitsexperte Albert A. Stahel einen russischen Angriff auf Litauen aber für unwahrscheinlich. Wegen des Nato-Vertrags bestünde dadurch die Gefahr eines Atomkriegs.