Ukraine Krieg: Russen-Soldaten wollen heimgeschickt werden
Russische Soldaten wollen nicht mehr im Ukraine-Krieg kämpfen. Sie suchen deshalb ukrainische Munition, um sich gegenseitig ins Bein zu schiessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Soldaten suchen ukrainische Munition, um sich gegenseitig ins Bein zu schiessen.
- Mit der Verletzung würden sie nach Russland zurückgeschickt werden.
- Dies erzählt ein russischer Soldat in einem abgefangenen Telefonat seiner Mutter.
Während Russland im Ukraine-Krieg weiter Städte und auch zivile Gebäude bombardiert, sinkt der Rückhalt für die Invasion. Selbst russische Truppen wollen nicht in Wladimir Putins Krieg kämpfen. Ein vom ukrainischen Inlandgeheimdienst veröffentlichtes abgefangenes Telefongespräch, über das mehrere britische Medien berichteten, zeigt nun die Verzweiflung der Soldaten.
Darin ist zu hören, wie ein junger russischer Soldat mit seiner Mutter spricht. Sie will, dass er zurückkommt, da sie alleine sei und seine Hilfe brauche. Die Armee werde ihn nicht nach Hause gehen lassen, meint der Soldat.
Doch seine Einheit suche ukrainische Munition. Damit wollten sie sich gegenseitig ins Bein schiessen, damit sie in ein Spital in Russland gebracht würden.
Einige Kameraden hätten dies bereits getan, erzählt der Soldat. Von seiner Einheit seien bereits 120 Soldaten verletzt und 350 getötet worden. Sie seien nicht mehr ausgerüstet für den Kampf – «wenn die Ukrainer uns jetzt angreifen, sind wir tot».
Desertieren ist laut dem abgefangenen Gespräch aber keine Option für den Soldaten. «Leute, die sich weigern, in der Armee zu dienen, haben bereits acht Jahre Gefängnis bekommen», sagt er. Erst kürzlich gab es zudem Berichte, dass Putin Truppen losgeschickt haben soll, die Deserteure aufspüren soll.
Im Ukraine-Krieg haben sich schon mehrere russischen Soldaten ergeben. Einige haben gesagt, dass sie nicht gewusst hatten, dass sie die Ukraine angreifen müssen. Die Ukraine hat den sich ergebenden Soldaten Straffreiheit und Geld versprochen.